Rauhen Vorderladerlauf einigermaßen glätten?

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kemira
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Rauhen Vorderladerlauf einigermaßen glätten?

Beitrag von kemira » Di 19. Mai 2015, 11:53

Morgen Leute,

mir wurde neulich ein Vorderlader zugetragen, der von einem der Vorbesitzer offenbar ungeputzt an die Wand gehängt wurde; der Lauf ist innen drin komplett rauh (zerrreibt die Lappen auf den Dewey-Haltern)...
Was der mit den Kugelpflastern anstellt, brauch ich wohl nicht erst zu beschreiben...

Gibts ne Möglichkeit, das Ding zumindes so weit wieder glatt zu kriegen, daß es die Pflaster ganz läßt oder mit REAL-Geschossen betrieben werden kann?

Danke & Grüße!
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Rosso1512
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Re: Rauhen Vorderladerlauf einigermaßen glätten?

Beitrag von Rosso1512 » Di 19. Mai 2015, 14:53

Hallo,
du könntest es mal mit etwas gröberer Polierpaste und nem Bleipropf versuchen. :think:

nimm ein Hanffaser knäuel oder irgendwas anderes Hitzebeständiges und stopfs ein paar cm in den Lauf. Dann schraubst dir auf nen alten Putzstock eine kleine Messingbürste rauf und steckst sie auch rein. Danach mit Blei ausgießen und erstarren lassen. Den Stock dann Vorsichtig!! rausziehen und mit der Paste bestreichen und dann viel Spaß beim Schmirgeln.
Aufpassen solltest bei einem gezogenem Lauf dass du den Bleipropf nicht ganz rausziehst... sonst bekommst den so schnell nicht wieder passgenau rein. :whistle:
Wichtig ist ausserdem dass du den Stock immer ganz durch den Lauf ziehst. Nicht dass du dir eine Vorweite reinpolierst. :mrgreen:
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Re: Rauhen Vorderladerlauf einigermaßen glätten?

Beitrag von Xandl » Mi 20. Mai 2015, 09:22

Das Ganze nennt sich einen Lauf läppen; siehe Google.

Alex

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Salem
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Re: Rauhen Vorderladerlauf einigermaßen glätten?

Beitrag von Salem » Do 21. Mai 2015, 22:20

Wenn der Lauf die Pflaster frisst ist herkömmliches Läppen für die Fisch, da wienerst ewig und umsonst, das ist was für
schon vorher annähernd glatte Innenflächen. Ich würde mich nix scheissen und das Werkl:
1. Über nacht in Essig (evtl. mit Zitronensäure nachgeschärft) einlegen, dann
2. mit Bronzebürste den Schmodder entfernen, hinterher
3. nochmals ein paar Stunden in den Essig schmeissen.
4. Nach dem Trocknen leicht mit WD40 gegen weitere Korrosion schützen und
5. mit einer untermaßigen Bürste, umwickelt mit feiner Stahlwolle ("000", Faserrichtung: Längs) das Gröbste beischlichten.
6. Wenn der Zugwiderstand abnimmt lässt sich vermittels Lappen und Autosol die Oberfläche noch mehr glätten.
7. Bei glattem, vulgo ungezogenem Lauf, Faserrichtung der Wolle: Quer, um maximale Wirkung zu erzielen.
8. Wenn vorher die Schwanzschraube rausgeht: Supi. Aber grundsätzlich gilt (Eh kloar): Präziwunder wird das sicher eh nicht mehr.
9. Hinterher brünieren, fetten, wie auch immer, nach der Essigkur geht das Rosten an der Luft recht rapide.
Mit einem Batzerl Gefühl und handwerklichem Geschick, mit beidem bist Du wie ich weiß gesegnet, lässt sich der Lauf sicher einigermaßen retten.
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Kleingedrucktes:
Wer unfähig ist Ironie oder Sarkasmus wegen "fehlender" Smileys zu erkennen erzähle dies gefälligst seinem Frisör.

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Re: Rauhen Vorderladerlauf einigermaßen glätten?

Beitrag von kemira » Fr 22. Mai 2015, 11:49

Gute Idee, das probier ich doch glatt mal! :orcs-cheers:
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Re: Rauhen Vorderladerlauf einigermaßen glätten?

Beitrag von kemira » Mo 1. Jun 2015, 12:11

Morgen, hab gestern Abend mal den Lauf mit Essigessenz gefüllt (wenn scho denn scho; den guten Balsamico kipp ich da ned rein, den Bieressig auch ned :mrgreen:), 2 Stunden stehen lassen und dann kräftigst ausgewaschen und geölt.

Die Putzfetzen vom Dewey-Stock kommen zumindest schon mal an einem Stück ohne Beschädigungen raus, man merkt zwar Unebenheiten, aber mehr auch ned.
Ein Blick mit dem USB-Endoskop offenbart eine im Vergleich zu vorher erstaunlich schöne Oberfläche.
Heut Abend nochmal mit der Stahlwolle durchgehen, um verbliebene Kanten zu glätten.

Bei nächster Gelegenheit mal ein paar Probeschüsse durchjauken. Kucken was passiert.
(Bist Donnerstag oben? Dann kannst gleich mitkucken :mrgreen: )

Danke für den Tipp, Salem!

LG
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Re: Rauhen Vorderladerlauf einigermaßen glätten?

Beitrag von Salem » Mo 1. Jun 2015, 20:44

Jepp, Donnerswoch sollte sich ausgehen, wenn das Wetter passt erledige ich evtl. gleich die nächste Runde KK-Cup.
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Re: Rauhen Vorderladerlauf einigermaßen glätten?

Beitrag von gipflzipfla » Di 2. Jun 2015, 08:15

seas kemira,

kemira hat geschrieben:...

Danke für den Tipp, Salem!

LG
Kemira

dabei host die "Specialmischung" eh schon wochnlong daham schtehn ghobt :whistle:
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Waidmonns Gruaß, vom gipfl
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Re: Rauhen Vorderladerlauf einigermaßen glätten?

Beitrag von kemira » Di 2. Jun 2015, 09:53

Jo, nur daß die Schpeschlmischung in meinem Kopf eher für Tombak als für Rost und anderen Schmodder eingeordnet war... aber guat, jetz homma die Konnäkschn. :mrgreen:

Vorher:
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Nachher:
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Ich glaub das Ding hat noch Hoffnung.

LG
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Re: Rauhen Vorderladerlauf einigermaßen glätten?

Beitrag von Senf » Di 2. Jun 2015, 12:33

kemira hat geschrieben:Jo, nur daß die Schpeschlmischung in meinem Kopf eher für Tombak als für Rost und anderen Schmodder eingeordnet war... aber guat, jetz homma die Konnäkschn. :mrgreen:

Vorher:
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Nachher:
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Ich glaub das Ding hat noch Hoffnung.

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Re: Rauhen Vorderladerlauf einigermaßen glätten?

Beitrag von kemira » Fr 5. Jun 2015, 09:01

Es hat geholfen... :mrgreen:

Rechte Scheibe 5 Schuß (abgeklebt) vor Visierkorrektur, 8 Schuß nach Visierkorrektur, mit .440er RK und 0.35mm Pflaster,
linke Scheibe 13 Schuß mit .45er REAL-Geschossen, geschmiert mit Melkfett,
beide mit 30grs Kanton II auf 50m stehend frei. Mit etwas Praxis ist da sicher noch deutlich mehr drin (da Herr Diopter is nix mei Freind, scho gar ned mit Perl- statt Ringkorn...).

(Im Ursprungszustand waren 50-60% der Schüsse nicht mal auf der Scheibe zu finden. Ich glaub das Resultat der Aktion passt so halbwegs... :whistle: )

Bild

Danke an alle, besonders an Salem! :dance:

LG
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