In Kürze:
Für .44er Revolver nimmt man üblicherweise als Startladung 15-20 Grains Schweizer Schwarzpulver Nr. 2 oder ein anderes Pulver der Körnung FFFg, das entspricht etwa 1 bis 1.3 ccm.
Ja kein Nitropulver! (OK, versteht sich von selbst und wissen auch alle, aber trotzdem zreißts jedes Jahr irgendwo auf der Welt ein paar Vorderlader, weil der Benutzer sich nix drum gschert hat).
Wenn Rundkugeln geschossen werden, sind bei Remingtons solche im Bereich von .452" üblich. Etwas zu groß schadet nicht; etwas zu klein ist allerdings unbrauchbar.
Wenn beim Laden der Kugel ein dünner Bleiring abschert sind sie richtig.
Conicals wirst Du nicht verwenden wollen, nehm ich an; falls doch, passen für Remington-Repliken üblicherweise .450er Durchmesser.
Als erstes entfernt man aus Trommel und Lauf mit Klopapier oder Küchenrolle Fett- und Ölrückstände.
Alsdann schlägt man 6 Zündhütchen leer (ohne Ladung) ab, um die Pistons freizublasen (falls sich Fett etc. drin angelegt hat).
Dann lädt man Kammer für Kammer mit dem Pulver, etwas Zwischenmittel (z.B. Grieß, trockenen Kaffeesatz, gefettete Filzscheiben etc.), und dann der Kugel.
Die Kugel wird mit der Ladepresse so eingepresst, daß sie stramm auf der Ladung sitzt; man muß sie nicht mit aller Gewalt reinquetschen.
Das Zwischenmittel bemißt man in der Regel so, daß die Kugel knapp unter dem Trommelrand zu liegen kommt (1-2mm Luft ist genug).
(Entsprechende Schöpfmaße lassen sich aus alten Patronenhülsen anfertigen, oder man kauft sich den Pulverschöpfersatz von Lee um ca. 15,-)
Danach schmiert man die Trommelfront mit Nivea-Creme, Melkfett, 80%iger Mayonnaise, Vorderladerspezialfett, Schweineschmalz etc.p.p. zu (ein wasserhaltiges Fett halt), das die Verbrennungsrückstände weich und geschmeidig hält. Ohne das Fett ist der Lauf nach wenigen Schüssen verkrustet, und der Revolver streut nach allen Seiten. Endgültiges Geheimnis gibts keins, jeder Schütze schwört auf sein Mittelchen.
(Hat man als Zwischenmittel Filzpfropfen geladen, welche zuvor mit Vorderladerfett getränkt und erkalten gelassen wurden, kann man sich das Zuschmieren der Trommel schenken, die Fettung erfolgt dann "von hinten"; desgleichen gilt, wenn man Conicals mit Fettrillen verlädt.)
Nun setzt man die Zündhütchen auf die Pistons, und läßt es knallen.
Zum Reinigen: heißes Wasser tut den Job perfekt; gegen die fetten Stellen auch gern mit etwas Spüli. Danach sofort abtrocknen und einölen.
Besorg Dir einen passenden Pistonschlüssel, z.b. bei
http://www.stifters-gunflints.de, die Pistons sollten auch rausgeschraubt und gereinigt/gepflegt werden!
Zum Einschrauben etwas Kupferpaste oder Keramikpaste auf die Gewinde, dann gehen sie auch leicht wieder raus.
Das war die Kurzfassung. Hoffe es hilft fürs erste.
Gruß
Kemira
PS: Allgemeiner Hinweis: Beim Umgang mit Schwarzpulver reicht der kleinste fehlgeleitete Funke und das Zeug setzt um!
Nicht rauchen, keine offenes Feuer, keine Pulverbehälter während der Schußabgabe offen stehenlassen!
(Sollte sich von selbst verstehen, aber besser 1 x zu oft gesagt...)