korrodierte Hülsen/Patronen

Pulver, Hülsen, Geschosse, Zündhütchen, Ausrüstung - Alles zum Thema "Wiederladen".
Forumsregeln
ACHTUNG! Es kann keinerlei Haftung für gepostete Ladedaten und sonstige Informationen übernommen werden. Jeder handelt auf eigene Gefahr und Verantwortung.

Wiederladen kann gefährlich sein und soll nur von Personen mit dem entsprechenden Fachwissen durchgeführt werden.
Fritzchen
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 970
Registriert: Sa 25. Okt 2014, 13:22
Wohnort: Im Süden von D

Re: korrodierte Hülsen/Patronen

Beitrag von Fritzchen » Mi 5. Aug 2015, 00:13

Von der Zeitschrift Caliber wurde mal eine FAQ zum Thema Wiederladen geschrieben, es war ein 36Seitiges PDF das Frei zum Download war, ich erlaube mir nach Angabe der Quelle mal den Teil dazu zu Posten. Es ist hiermit deutlich gemacht wo es zu finden war.
Hier der Text:

Polieren von geladener Munition im Tumbler?
Frage: Viele Leser tun das, was auch bei großen Munitionsherstellern gängige Praxis ist - das Reinigen oder Tumblen von geladener Munition im Tumbler genannten Vibrationsreiniger. Ob als abschließende Kosmetik oder um gefettete Hülsen vor dem Schießen vom Schmiermittel zu befreien, für viele Wiederlader bekommen die Selbstgestrickten erst im Tumbler den letzten Schliff. Bei Munition mit gegossenen Bleigeschossen kann per Tumbler das am Geschoßkopf anhaftende, und für die Schmierung im Lauf unbedeutende Fett entfernt werden. Doch Hand aufs Herz, wen hat dabei nicht schon mal das ungute Gefühl beschlichen, ob diese Prozedur auch technisch unbedenklich ist.
caliber fragte Pulver- und Munitionshersteller zu diesem Thema:
Accurate Arms schrieb:
Das Tumblen von geladener Munition ist nicht empfehlenswert. Dem Treibladungsmittel geschieht dabei zwar nichts, aber die Zünder (vor allem Boxer-Zünder) könnten in Mitleidenschaft gezogen werden. Darüber hinaus sind Fälle bekannt, in denen Munition durch das Tumblen gezündet wurde.
Lapua/Vihtavuori schrieb:
Das haben wir intern noch nicht getestet. Wir wissen aber das einige Wiederlader das tun. Es besteht die Möglichkeit das Boxer-Zündhütchen beschädigt werden.
Alliant (früher Hercules) schrieb:
Wir haben keine echte Empfehlung dafür. Wir wissen das es viele Wiederlader tun, allerdings macht mich diese Praxis etwas nervös.
Hodgdon schrieb:
Das Tumblen von geladener Munition kann das Treibladungsmittel chemisch verändern, was wiederum zu einer Erhöhung des Gasdrucks führen kann.
Blount (CCI/Speer) schrieb:
Es ist alles eine Frage von Wieviel. Extensives Tumblen geladener Munition wirkt sich sicherlich schädlich auf die Komponenten, vor allem dem Treibladungsmittel aus. Kurzes Tumblen, für max. 30 Minuten dagegen sollte keiner der Komponenten etwas anhaben können. Es hängt natürlich auch davon ab, wie aggressiv die Bewegungen des Tumblers sind.
Die Redaktion: Die recht unterschiedlichen Antworten geben zwar keinen endgültigen Aufschluß über die Problematik, das ursprüngliche Bedenken, daß sich beim Tumblen die Pulverkörner aneinander und so die zur Abbrandstabilisierung notwendige Oberflächenbeschichtung abreiben könnte, wird aber nur von Hodgdon geteilt. Größere Sorgen machen sich Alliant und Lapua/Vihtavuori darüber, das die Vibrationen des Tumblers den in Boxer-Zündhütchen separat eingesetzten Amboß lösen, und so zu Zündversagern führen könnte. Dagegen spricht allerdings die gängige Praxis, daß Zündhütchen in der kommerziellen Munitionsherstellung durch Vibrations-Kollatoren zugeführt werden, in denen die Zünder größeren Vibrationen ausgesetzt sind. Die Warnung vor Zündung der Munition dürfte rein vorsorglicher Natur (Hersteller-Haftungs-Hysterie der USA) ein, da bei den langsamen Bewegungen der Vibrationstumbler auch bei Spitzgeschossen kaum genügend Energie für eine Zündung entstehen dürfte. Tumbler bei denen der Reinigungsbehälter gedreht oder anderweitig stärker beschleunigt wird, schließen sich deshalb für geladene Munition ebenso aus. wie das Trennen der Munition vom Granulat mittels Separatoren (drehbare Siebe). Um den Abrieb der Pulverpartikel untereinander so gering wie möglich zu halten, sollte die Munition nicht länger als maximal 30 Minuten im Tumbler behandelt werden.

Fritzchen
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 970
Registriert: Sa 25. Okt 2014, 13:22
Wohnort: Im Süden von D

Re: korrodierte Hülsen/Patronen

Beitrag von Fritzchen » Mi 5. Aug 2015, 00:27

An den TE:
Du hast aber immer noch nicht gesagt ob es Stahl- oder Messinghülsen sind. dementsprechend unterschiedlich können die Verfahren sein.
desweitern hast du auch nich nicht gesagt ob du die Patronen noch verschießen willst oder nur zum Anschauen ?

The Tasmanian Devil
9mm Para
9mm Para
Beiträge: 31
Registriert: Do 22. Jan 2015, 10:36

Re: korrodierte Hülsen/Patronen

Beitrag von The Tasmanian Devil » Do 6. Aug 2015, 12:56

Bei den Patronen sind es Stahlhülsen. Die leeren sind bereits alle in einem super Zustand. Hab jetzt angefangen mit 000Wolle etwas zu polieren und das hat bislang gut gefunzt... Die Bohnen möchte ich auf jeden Fall auch schießen.
.22lr 7,65mm Browning .38spl/.357mag .45ACP .45colt 12/76

Antworten