nach längerer Pause im Forum möchte ich euch heute meine Neuerwerbung vorstellen.
Vor ca. zehn Tagen sah ich mal wieder bei eGun rein und stöberte so durch die Seiten, als mein Blick auf diese Anzeige von SchwabenArms fiel:
http://www.egun.de/market/item.php?id=5505447
Wie konnte ich das bisher nur übersehen haben? Eine halbautomatische UZI? In Deutschland? Legal?
Her damit!


Ich weiß, ich weiß, das Ding gewinnt jetzt nicht gerade einen Waffen-Schönheitswettbewerb, aber was soll´s? Ich habe die bei der deutschen Bundeswehr „MP2“ genannte UZI als Besatzungsmitglied eines Leopard 1 A1A1 Kampfpanzers als Wehrpflichtiger fast ein Jahr lang als sog. „STAN-Waffe“ geführt und sie wegen ihrer Handlichkeit und Zuverlässigkeit geschätzt. Wer hätte damals gedacht, dass es jemals die Möglichkeit gibt, sie privat zu erwerben? Aus waffenrechtlichen Gründen (Länge der Waffe muss über 60cm liegen) gibt es sie leider nicht in der Version mit einklappbarer Schulterstütze, sondern nur mit fester Schulterstütze. Aber egal, auch diese Version hatten wir 1989 noch in der Waffenkammer.
Ich setze mich also ans Telefon und rufe bei SchwabenArms an. Der Geschäftsführer, Herr Prewo, teilt mir mit, dass sie 50 Stück in den verschiedensten Versionen hatten. Schon kurz nach den ersten Verkaufsanzeigen reduzierte sich der Bestand rapide. Momentan hat er noch 4 Stück mit fixierter Stahlschulterstütze und eine M54 mit Holzschulterstütze, und zwar genau die Waffe, die sie als Foto-Modell genutzt haben.






Erstaunlich ist dies vor allem deswegen, da diese Waffe nicht zum sportlichen Schießen benutzt werden darf und daher nur von Jägern oder Waffensachverständigen erworben werden kann.
Wie auch immer: Nach unserem Gespräch hatte er nur mehr die vier Stück mit der Stahlschulterstütze. So ein Jagdschein ist schon eine feine Sache!
Nach fast einer Woche Wartezeit kam heute endlich das Paket: Ich hatte einen Trageriemen sowie ein 25er und ein 32er Magazin gleich mitbestellt. Und was macht man jetzt bei dem schönen Wetter? Richtig, ab zum Schießstand damit!
Zusammen mit einem Freund führte ich gleich mal ein Vergleichsschießen mit meiner halbautomatischen MP5 (MKE T94) auf 25m durch. Dabei ging es neben der Präzision auch um die Zuverlässigkeit mit den verschiedensten Patronensorten im Kaliber 9mm Para.

Ich mache es mal kurz:
Die MKE T94 spielte ihren Vorteil eines aufschießenden Verschlusses voll aus. Auf 25m kamen wir sowohl stehend freihändig als auch auf den Ellenbogen aufgestützt kaum mal aus der „Zehn“ mit Durchmesser von ca. 7cm. Störungen gab es mit den verschiedensten Patronensorten mit 115 Grains und 124 Grains Geschossgewicht keine.
Die M54 schoss ebenfalls mit allen getesteten Patronen störungsfrei. Beim Schießen merkte man aber deutlich, dass der zuschießende Verschlussblock die Waffe doch aus der Ziellinie bringt. Außerdem schoss sie auf 25m etwa 20cm zu hoch.
Mit geändertem Haltepunkt gelang es uns dann aber doch, meißtens die Zehn zu treffen.
Gerade erst habe ich bemerkt, dass die Klappkimme auf 200m gestellt war. Upps!

Zusammenfassung:
Die M54 zu schießen macht heute noch so viel Spaß wie es das Schießen damals mit der UZI gemacht hat. Mit einem Preis von rund € 1500,-- ist dieser Spaß vielleicht nicht ganz billig – aber - so what? Man muss beim Waffenkauf nicht immer vernünftig sein.
Zum Reinigen lässt sich die M54 innerhalb von 30 Sekunden in die gezeigte Baugruppen zerlegen.

Der Holzschaft, welcher sich beim Original mit einem Tastendruck abziehen lässt, ist mit einer verlängerten Schraube am Gehäuse befestigt und müsste abgeschraubt werden.

Das Gehäuse und das Griffstück sind militärischen Ursprungs, welche man abgeändert hat. Wenn man genau hinsieht, kann man noch einen winzigen Teil des „D“ für „Dauerfeuer“ erkennen.

Diese Griffstücke kommen mit lateinischen Buchstaben aus Belgien, mit hebräischer Beschriftung aus Israel. SchwabenArms hat beide Versionen vorrätig.
Nächsten Monat wird sowohl im „DWJ“ als auch bei „Caliber“ ein Testbericht erscheinen. Ihr habt jetzt mal meinen höchst subjektiven und (ich gebe es gerne zu) voreingenommenen Testbericht gelesen. Ich hoffe, ihr hattet euere Freude damit.
Schönen Gruß aus dem sonnigen Bayern,
Bernhard