Bearbeitung von Präzisionsläufen

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Bearbeitung von Präzisionsläufen

Beitrag von meshuggah » Do 14. Jan 2016, 13:07

Hey

Ich hab da eine Technik im Kopf bei der ein Stab, der an einem Ende eine Art Teller hat, in den Lauf eingeführt wird und mit Blei umgossen wird um minimalste Ungleichheiten im Lauf durch Hin und Her bewegen praktisch "wegzuschleifen".

Meine Frage ist was ist nochmal der englische/deutsche Fachausdruck dafür?!

Danke im Voraus

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Re: Bearbeitung von Präzisionsläufen

Beitrag von impact » Do 14. Jan 2016, 13:09

(barrel) lapping zu englisch... und im deutschen sagt man "Läppen"
Zuletzt geändert von impact am Do 14. Jan 2016, 13:10, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Bearbeitung von Präzisionsläufen

Beitrag von Senf » Do 14. Jan 2016, 13:10

Minimalste Unebenheiten werden entweder geläppt oder gehont. Aber da wird normal nix mit Blei ausgegossen...
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Re: Bearbeitung von Präzisionsläufen

Beitrag von impact » Do 14. Jan 2016, 13:11

Senf hat geschrieben:Minimalste Unebenheiten werden entweder geläppt oder gehont. Aber da wird normal nix mit Blei ausgegossen...


Nicht ausgegossen, aber der Dorn der das lose Korn zum Läppen bindet scheint meist aus Blei zu sein.

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Re: Bearbeitung von Präzisionsläufen

Beitrag von meshuggah » Do 14. Jan 2016, 13:12

Senf hat geschrieben:Minimalste Unebenheiten werden entweder geläppt oder gehont. Aber da wird normal nix mit Blei ausgegossen...


Könntest du bitte kurz ausführen wie das korrekt gemacht wird?

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Re: Bearbeitung von Präzisionsläufen

Beitrag von DerDaniel » Do 14. Jan 2016, 14:32

Es wird ein Stab in den Lauf geschoben und abgedichtet, so das Blei um den Stab gegossen werden kann.
So bald es erkaltet ist, wird es ein mal durch den Lauf getrieben. Damit hat das Blei den Abdruck von Lauf und dem kleinsten Durchmesser.
Anschließend wird Schleif-/Polierpaste auf das Blei gegeben und gleichmäßig durch den Lauf geschoben.
Dadurch werden etwaige rauheiten durch das Schneiden/Pressen/Hämmern der Züge abgetragen und der Lauf ist Spiegel blank.

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Re: Bearbeitung von Präzisionsläufen

Beitrag von meshuggah » Do 14. Jan 2016, 15:59

Also eh wie von mir ursprünglich beschrieben

Empfiehlt es sich, das als Laie auszuprobieren, oder kann ich da nur mehr kaputtmachen als verbessern?!
Hab nämlich einen billig-Repetierer, der zwar sub-Moa schießt, wollt aber aus reiner Neugier schauen was möglich ist.


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Re: Bearbeitung von Präzisionsläufen

Beitrag von Senf » Do 14. Jan 2016, 18:24

DerDaniel hat geschrieben:Es wird ein Stab in den Lauf geschoben und abgedichtet, so das Blei um den Stab gegossen werden kann.
So bald es erkaltet ist, wird es ein mal durch den Lauf getrieben. Damit hat das Blei den Abdruck von Lauf und dem kleinsten Durchmesser.
Anschließend wird Schleif-/Polierpaste auf das Blei gegeben und gleichmäßig durch den Lauf geschoben.
Dadurch werden etwaige rauheiten durch das Schneiden/Pressen/Hämmern der Züge abgetragen und der Lauf ist Spiegel blank.


wo wird das gemacht? Ich bilde mir ein dass das nachm Züge schneiden mit einem Dorn/Formteil aus einem härteren Material als Blei gemacht wird, da das Blei als Widerlager für die Läpppaste zu weich ist, und sich dann das Blei schneller abträgt als der Laufwerkstoff. Ich kann mich aber auch täuschen...
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Re: Bearbeitung von Präzisionsläufen

Beitrag von meshuggah » Do 14. Jan 2016, 18:27

Senf hat geschrieben:
DerDaniel hat geschrieben:Es wird ein Stab in den Lauf geschoben und abgedichtet, so das Blei um den Stab gegossen werden kann.
So bald es erkaltet ist, wird es ein mal durch den Lauf getrieben. Damit hat das Blei den Abdruck von Lauf und dem kleinsten Durchmesser.
Anschließend wird Schleif-/Polierpaste auf das Blei gegeben und gleichmäßig durch den Lauf geschoben.
Dadurch werden etwaige rauheiten durch das Schneiden/Pressen/Hämmern der Züge abgetragen und der Lauf ist Spiegel blank.


wo wird das gemacht? Ich bilde mir ein dass das nachm Züge schneiden mit einem Dorn/Formteil aus einem härteren Material als Blei gemacht wird, da das Blei als Widerlager für die Läpppaste zu weich ist, und sich dann das Blei schneller abträgt als der Laufwerkstoff. Ich kann mich aber auch täuschen...


die Amis machen das alle so:

https://www.youtube.com/watch?v=WM8xaaUaTTY

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Re: Bearbeitung von Präzisionsläufen

Beitrag von meshuggah » Do 14. Jan 2016, 18:31

Aber abgesehen davon, dass ich (noch) kein Wiederlader bin, würd ich mich nicht trauen solche Kugeln zu verladen. Hätt Angst, dass mir die die ersten paar cm der Felder vernichten, bzw müsst ich mir eine andere Laborierung überlegen. reload-smile

Da scheint mir das Läppen weniger problematisch und zeitaufwändig :mrgreen:

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Re: Bearbeitung von Präzisionsläufen

Beitrag von Senf » Do 14. Jan 2016, 18:36

Aha, jetzt versteh ich was du meinst. Ich dachte du redest von der Nachbearbeitung in der Produktion. Das Prinzip ist das gleiche, nur dass das Bleistück wesentlich schneller verschleißt weil beim Läppen Material sowohl beim Werkzeug als auch Werkstück abgetragen wird.... wennst nur einen Lauf damit machst isses natürlich wurscht.

Der Vorgang ist auch hier der gleiche, nur dass du keinen Bleiabguss machst und den dann mit Läppmittel durch den Lauf ziehst sondern halt a Geschoss mit Schleifwirkung...
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Re: Bearbeitung von Präzisionsläufen

Beitrag von impact » Do 14. Jan 2016, 18:39

meshuggah hat geschrieben:Aber abgesehen davon, dass ich (noch) kein Wiederlader bin, würd ich mich nicht trauen solche Kugeln zu verladen. Hätt Angst, dass mir die die ersten paar cm der Felder vernichten, bzw müsst ich mir eine andere Laborierung überlegen. reload-smile

Da scheint mir das Läppen weniger problematisch und zeitaufwändig :mrgreen:


So grob scheinen die auf die Geschosse aufgetragenen Polierstoffe nicht zu sein, zumindest bei den angeführten. Ich werds jedenfalls bei meiner fast jungfräulichen Howa testen, lasse allerdings die 2 gröbsten Körnungen weg, da der Lauf so eigentlich eh schon einen recht guten Eindruck macht. Obs bei einer .308er allerdings eine wesentliche Verbesserung bewirkt wage ich zu bezweifeln (da es nicht gerade ein sehr laufkillendes und stark schmutzendes Kaliber ist). Ist mir allerdings lieber als all die anderen schwindligen "Barrel Break in" Prozeduren... aber das ist nur meine Meinung :shifty:

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Re: Bearbeitung von Präzisionsläufen

Beitrag von meshuggah » Do 14. Jan 2016, 18:48

Des wär toll wennst da einen Erfahrungsbericht machen würdest ;P

Dann trau ich mirs bei meiner .308er vielleicht auch :whistle:

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Re: Bearbeitung von Präzisionsläufen

Beitrag von impact » Do 14. Jan 2016, 19:02

meshuggah hat geschrieben:Des wär toll wennst da einen Erfahrungsbericht machen würdest ;P

Dann trau ich mirs bei meiner .308er vielleicht auch :whistle:


Wird schwierig da einen objektiven Bericht zu verfassen fürchte ich. Unterm Strich ist das mehr eine Sache für den Kopf.
Ich habe weder ein Endoskop um den Lauf vorher und Nachher zu prüfen, ich habe keine Schießmaschine um Gruppen vorher und nachher zu prüfen, und ich werde auch vor der Behandlung nicht genug geschossen haben, um Reinigungsintervalle vorher und nachher vergleichen zu können.

Das einzige was ich weiß ist dass das Produkt von jemandem kommt den ich respektiere (David Tubb), und zB Glen Zediker (ebenfalls jemand von dem ich halbwegs was halte) nicht so schlecht darüber geschrieben hat. Ein paar vereinzelte Reviews gibts, die auch alle nicht so schlecht klingen.

Ich hoffe einfach, nach der Behandlung, das, aufgrund meiner Recherchen, für mich geeigneste Verfahren zur Laufbehandlung gewählt zu haben und denke, dass es als ein kleiner Puzzleteil schon einen (positiven) Beitrag zur Gesamtleitung beitragen wird.

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