Risse im Hülsenhals

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Risse im Hülsenhals

Beitrag von archer » Mi 17. Feb 2016, 11:23

Hallo zusammen,

hab am We wiedermal meine Tikka ausgeführt und an die 50 Schuss durchgelassen.
Zuhause hab ich dann alle gereinigt und Halskalibriert. bei 3 Hülsen hatte ich ein komisches Gefühl beim Kalibrieren und siehe da da waren plötzlich Risse im Hülsenhals...

Hülsen sind Norma 2 oder 3 mal geladen. Immer nur Halskalibriert.

ich hab an dem Tag auch 2 Ladeleitern geschossen und leider hab ich mir die Hülsen nicht genau genug angesehen. Also kanns sein, das ich einfach bei den 3 Schuss der heissen Ladungen die Hülsen geschrottet hab.

Die anderen Hülsen sehen alle gut aus ohne anzeichen oder Risse.
Wie können Risse im Hals entstehen? Sollte ich mir Gedanken machen die Hälse zu glühen?


Grüße

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Re: Risse im Hülsenhals

Beitrag von BigBen » Mi 17. Feb 2016, 11:26

Materialermüdung...ist nichts besonderes, Hülsen haben auch eine begrenzte Lebensdauer beim Wiederladen, abhängig von Kaliber und Stärke der Ladung.
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Re: Risse im Hülsenhals

Beitrag von impact » Mi 17. Feb 2016, 11:40

Hülsen glühen wird vermutlich ein bisschen helfen.
Hast du in der Matritze den Dorn zum Innenaufweiten? Wenn da ein ungünstiges Verhältnis zwischen dem Maß, auf dass der Dorn aufweitet, und das Maß, auf welches die Matritze (oder Bushing) einzieht herrscht, kanns auch sein, dass die Hals unnötig stark belastet wird. Um das zu checken wirst aber geeignete Messwerkzeuge brauchen (Werkzeug zum bestimmen der Hülsenwandstärke, Messchieber mit 0.01mm /0.001" Auflösung oder Micrometerschraube)

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Re: Risse im Hülsenhals

Beitrag von archer » Mi 17. Feb 2016, 11:47

naja Material Ermüdung na 2-3x Laden!? bei einem Lulu Kalieber wie 6,5x55?
Interessant.
Dann Muss ich mal die Matrize vermessen. Ausreichende Messmittel sind zur verfügung.
Dachte eigentlich wenn ich eine Halskalibriermatrize hab das die ausreichend genau gefertigt ist!?

Grüße

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Re: Risse im Hülsenhals

Beitrag von BigBen » Mi 17. Feb 2016, 11:55

Naja es natürlich ein Fehler von Seite des Herstellers auch nicht auszuschließen...bei einem Freund sind Lapua .338 Hülsen auch beim 2. Mal am Hülsenhals gerissen...die Hülsen wurden dann von Lapua getauscht.
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Re: Risse im Hülsenhals

Beitrag von impact » Mi 17. Feb 2016, 11:56

archer hat geschrieben:naja Material Ermüdung na 2-3x Laden!? bei einem Lulu Kalieber wie 6,5x55?
Interessant.
Dann Muss ich mal die Matrize vermessen. Ausreichende Messmittel sind zur verfügung.
Dachte eigentlich wenn ich eine Halskalibriermatrize hab das die ausreichend genau gefertigt ist!?

Grüße


Mess mal den Hülsenhalsaußendurchmesser einer Hülse die du durch die Matritze jagst, mit, und ohne montiertem dorn. Dann hast du einmal das maß auf das der Dorn aufweitet, und einmal das Maß auf welches die Matritze/bushing einzieht. Wenn da ne starke Differenz ist, dann könnte das ne Ursache für die Risse sein.
Mit Genauigkeit hats nicht unbedingt zu tun. Die Matritzen sind ja dafür ausgelegt, mit möglichst vielen Hülsensorten zu funktionieren. Wenn du zB eine Hülsensorte mit recht dünner Halswandstärke hast, dann muss der Durchmesser auf den der Hals außen eingezogen wird recht klein sein, um anschließend noch vom Dorn wieder aufgezogen werden zu können. Nimmst du jetzt ne Hülse mit relativ dickem Hülsenhals, wird die natürlich entsprechend stark eingezogen, und im Anschluss vom Dorn wieder stark aufgeweitet, was das Material natürlich stärker belastet. Durch Umformarbeit wird Messing härter und spröde, und das reißt dann irgendwann...

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Re: Risse im Hülsenhals

Beitrag von Fritzchen » Mi 17. Feb 2016, 23:13

Die Risse sind von oben nach unten (vom Hals zum Boden) ? Nach dem Schießen oder erst nach dem Kalibrieren

Hatte mal die Erfahrung, als die Hülsen zu lang waren, dass sie nach dem Schießen Risse hatten.
Von zu kräftigen Ladungen hatte ich das noch nicht ( verwende überwiegend RWS,Geco oder PPU Hülsen, wobei letztere sehr robust sind)

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