Hi,
ich muss mich da korrigieren, mittlerweile bin ich draufgekommen das es sich bei dem Naganten um
ein finnisches Beutemodell handelt, und zwar um einen M 91/30 I, ursprünglich ein 1938er M91 Nagant aus Tulaer Fertigung.
Das Ding hat soviele eingeschlagene Stempel und Beschusszeichen dass mir das "SA" im Kastl zuerst nicht aufgefallen ist.
Bei den M1891 I (Kivääri m-91/30) der finnischen Armee wurde nur der Schaft geändert, sprich der einteilige
russische Schaft wurde ggf. ausgestochen/gelagert und Riemenschlitze mit eingestanzten Blechen versehen
und durch geschraubte Beschläge armiert. Die Visierung wurde nicht verändert.
Es steht noch die Frage im Raum, ob die geschraubten Riehmenösen nicht auch auf ein M 1891 Dragonergewehr
hindeuten. Die metrische Tangentenviserung spricht allerdings gegen ein Dragonergewehr, allerdings wurden diese auch
nachgerüstet.
In diversen Foren bin ich auf den Begriff "Trench Art", also quasi "Schützengrabenkunst" gestoßen, wenns um die
Verzierungen (oder besser Kritzeleien) geht, die auf geführten Gewehren von den Soldaten hinterlassen wurden.
Das bezeichnet jedoch nicht reguläre Einheiten- oder Verwendungsmarkierungen bzw. Stempel und Beschusszeichen.








Am Schaftkolben rechts hat wohl wer begonnen, aus Patronenhülsen ein Muster
einzustanzen (oder das Gewehr als Hammer benutzt?), darunter ist ein kaum mehr lesbares
"Vahla" oder "Nahla" eingeritzt, links sind die Initialen "HK" am Schaft und die Nummer 05 am Kolben eingeritzt,
wobei die Nummer wahrscheinlich von der Einheit stammt.
Ich werde mir beizeiten die einzlenen Stempel vornehmen, ablichten und einstellen, die meisten hab ich
identifiziert, einige sind dabei, die mir und den diversen Netzquellen unbekannt sind.
mfg tiberius