Leonardo hat geschrieben:Fakt ist dass jeder dieser Ausbilder mehr am Kasten hat als wir alle zusammen.....und auch das Wissen wird bei weitem höher sein.Welcher Art Mensch er ist kann und will ich nicht beurteilen.....seinen Job macht er anscheinend sehr gut.![]()
...und das schließt Du so überaus messerscharf woraus? Kleiner Tipp: kommerzieller Erfolg sagt sehr wenig über den
tatsächlichen Nutzen der Techniken oder gar die didaktischen Fähigkeiten aus.
Derartige Kurse zu besuchen um einfach nur Spaß zu haben ist völlig legitim. Wobei hier der bierernste Habitus der
diversen Jack Bauer Verschnitte, die sich natürlich nie eingestehen würden, daß sie fun Kurse ala Paintball
anbieten, im Weg steht.
In punkto Selbstschutz würde ich eine Teilnahme an derartigen paramilitärischen Kursen jedoch für ziemlich kontraproduktiv
halten. Denn mit jeder Entscheidungsmöglichkeit, jeder Technik steigt die zur Entscheidung nötige Zeit exponential an.
Das fängt schon bei der Waffenhaltung an. Hat man ein Dutzend Möglichkeiten zur Verfügung und wurde im Schnellsiedekurs
natürlich keine solange trainiert bis sie ins Körpergedächtnis einging, bleibt es eine teilbewußte Entscheidung die getroffen
werden muß. Überfrachtete "Lehrpläne", mit minutenweisem Wechsel der Techniken sind vielleicht etwas für ADHS Kinder,
bilden aber keine kognitiven Scripts oder Schemata heraus auf die unter extremen Stress zugegriffen werden kann.
Dann braucht lernen Zeit und schlägt sich mit jeder Art von Stress. Den Teilnehmern erst neue Techniken zu zeigen und
sie Minuten später (oder gar schon bei der Durchführung- siehe die Magpul Videos!!) in irgendwelchen Stresstests abzurufen,
sabotiert jeden Lerneffekt. Für diese Einsicht braucht es allerdings Wissen um Lehr- und Lernprozesse. Und daran mangelts eben.