der doc und ich haben uns ja die ersten labradars gekrallt und da dachte ich, ich schildere mal kurz meine ersten eindrücke damit.
ich hatte das teil bei waffen holthaus in de vorbestellt, nachdem mir thomas mouser von labradar den kontakt hergestellt hatte. der preis war mir erstmal egal, es wurde dann aber doch nicht so astronomisch wie ursprünglich angenommen. in kw28 wurden dann tatsächlich die ersten 10 stück geliefert und meine vorfreude war enorm.
nach dem auspacken ist mir gleich mal die gute verarbeitung aufgefallen. es wirkt wertig, allein die gummitasten hätte man eventuell gegen tasten mit einem vernünftigen druckpunkt tauschen können.
das konfigurieren ist sehr einfach: geschossgewicht eingeben, abstand zur mündung wählen (ist nicht so heikel), triggerempfindlichkeit bleibt auf stufe 1, modus auf trigger (hier könnte man auch auf doppler stellen, dann würde das geschoss automatisch erkannt, also ohne "muzzle blast"). man kann auch einen externen trigger anschliessen. messungen mit meinem luftgewehr haben gezeigt, dass hier nicht zuverlässig getriggert wird, vermutlich wegen zu wenig bumms. dafür gibt's aber das
http://www.buymylabradar.com/product.sc?productId=14&categoryId=1.
das anlegen und löschen von serien und das aufzeichnen von schüssen in serien erfolgt intuitiv. dass man aus dem armiert-modus durch langes drücken der arm-taste wieder zurück ins haupt- bzw. serie-menü kommt, hätte ich gewusst, wenn ich das manual gelesen hätte

geil ist, das anders als bei anderen chronys nicht nur die v0/v3/vx aufgezeichnet wird, sondern jeweils die ganze flugbahn kontinuierlich abgespeichert wird. hier ein beispiel mit einer langsamen 357er cas-ladung auf 15m:

statistikwerte (min/max/mittel/maxabw./stdabw), energie und die übrigen berechneten größen werden auch brav abgelegt bzw. angezeigt. das display ist übrigens mehrzeilig und sehr übersichtlich.
was noch verbesserungsfähig wäre, ist der rahmen, den ich so gestaltet hätte, dass man die seitenteile auch als griff benutzen könnte.
von etwa 150 schüssen wurden alle korrekt erkannt, zwischendurch wurden etwa 10 schüsse vom nachbarn mit aufgezeichnet. aufgrund der nicht passenden v0 konnte ich die aber gleich und leicht aussortieren. evtl. könnte man hier noch den trigger unempfindlicher stellen.
die lichtbedingungen sind dem labradar natürlich egal, es funktioniert drinnen wie draussen. was es aber nicht mag, ist, wenn man es direkt neben eine wand stellt. metallteile, solange sie sich nicht bewegen, stören anscheinend aber nicht sonderlich.
ich werde das nächste mal ein paar fotos vom labradar in aktion machen, heute waren mir die funktionstests wichtiger.
komisch, mir ist bisher tatsächlich noch nix gravierend negatives aufgefallen, billiger könnt's halt sein. mal sehen, was der doc nächste woche so berichtet...
auf
https://www.shootingsoftware.com/doppler.htm gibt's übrigens schon einen test (thx martin für den hinweis), der zu einem durchwegs positiven ergebnis kommt, aber auch ein paar schwachstellen auflistet.
dazu möchte ich auch kurz stellung nehmen:
"Slow USB"
das wäre nicht wirklich ein problem für mich, da ich nie auf die idee käme, den labradar zum rechner zu schleppen und ihn via usb zu verbinden. es ist viel bequemer, die sd-karte einfach in den laptop zu stecken und gut is. ich hab's aber nun extra mit dem mitgelieferten kabel probiert, und das ging dann doch recht flott mit einer wald-und-wiesen-samsung sd-karte. scheint also gefixt zu sein. meine fw-versionen sind 1.1.4(a)/1.0.0(b).
"Incorrect Standard Deviation"
da hätte der tester meiner meinung nach besser nachforschen sollen. wenn man die standardabweichung über die gespeicherten (ganzzahligen) werte manuell oder im excel nachrechnet, kommt tatsächlich ein geringfügig anderer wert raus, aber wenn man die ungerundeten werte der v0 aus der kontinuierlich erfassten flugbahn verwendet, kommt man auf die selben werte. aus meiner sicht also alles gut.
"LCD Display"
also ich kann nicht meckern, kann's bei tageslicht und im dunkeln gut lesen. wenn die sonne richtig draufstrahlt, könnte es evtl. sein, dass man das display etwas schlechter lesen kann, die led für den status (armiert) kann man aber gut erkennen.
"Uses Power"
das ding braucht natürlich strom, ist ja auch ein dopplerradar und ein helles display eingebaut. es funktioniert tadellos mit akkus (6x aa), vollgeladen halten die aber gerade eine session. mit standardbatterien hält das teil 2-3 sessions. man kann das labradar aber extern versorgen und könnte also einfach ein usb-powerpack dranhängen oder ersatzakkus mitnehmen.
"Aiming"
stimmt nicht. grob auf den 10er ausgerichtet, funktioniert das teil prima. ich hab's dann mal auf den rand der scheibe ausgerichtet und es hat noch immer vergleichbare und plausible werte geliefert.
"Housing & Mount"
das ding hat ein stativgewinde, damit kann man's auf ein ordentliches stativ schrauben (ich hab ein kleines manfrotto mitgenommen), damit ist das sehr stabil. man könnte sich auch ein loch für eine stativschraube durch eine schwere alu- oder mdf-platte bohren und das labradar damit auf die bench stellen.
hier noch der link zum manual, falls jemand lust auf mehr infos bekommen hat:
http://www.mylabradar.com/admin/incoming/20151117131553_UserManual11-Labradar-EN.pdflg, thomas.