Schießplatz

[MarcusH]

Hallo!

Ich möchte mir einen eigenen (günstigen) Schießplatz zur privaten Nutzung errichten.
Ich habe eine freie Halle im dritten Stock eines leerstehenden Fabrikgebäudes. ca. 150 m x 20 m x 5m
Ab einer Höhe von ca. 3 m befindet sich eine Glaswand.
Nun hoffe ich auf Eure Hilfe, was ich genau absichern sollte, bzw. ob dies überhaupt möglich sei.
Angeblich sollte es mit Stahlplatten auf der Rückwand und Gummimatten gehen. Reifen soll ich angeblich nicht verwenden.
Wie dick müssen diese für 9mm sein? Möchte eventuell auch irgendwann mit 223 schießen.
Stahlplatten liegen bei mir viele herum, darum sind die das geringste Problem.
Schon mal danke für Eure Zeit/Geduld.

MfG
Marcus

[martin_mk4]

Wichtig wäre die Stahlplatten dahinter wie einen Fächer zu montieren, da sonst die Gefahr eines Abprallers oder das mal ein Geschoß durchgeht, zu groß ist.


Greets Martin

[arch enemy]

...grenzwertig!

a) Glas - egal in welcher Höhe geht gar nicht
b) ...ist das im verbauten Gebiet? ...oder komplett alleinstehend ohne Nachbargebäude im Umkreis von 2 km?

...vermutlich werden hier noch einige andere Punkte dazukommen, aber hast du dir schon einmal überlegt, was passieren könnte, wenn sich einmal unbeabsichtigt ein Schuss löst (und die gehen meistens dorthin, wo man sie eigentlich nicht haben wollte...) und dieser durch das Fenster/Glas geht?

bei uns im Schießkeller sind die Stahlplatten ca. 1,6 cm stark, abgewinkelt montiert, Prallschutzmatten davor - zugelassen für 9mm und für .357 Mag bis .44 Mag - hier jedoch nur für TM-Geschosse...

[BigBen]

Das Hauptproblem bei solchen Vorhaben sind im Regelfall Anrainer und die Lärmbelästigung (die gern als Vorwand dient weil die Anrainer generell etwas gegen das Schiessen haben).
Abgesehen davon sind Stahlplatten nicht gleich Stahlplatten...durch normalen Baustahl mit ein paar mm Stärke geht eine .223 durch. Auch musst du bei Stahl extrem aufpassen was Abpraller usw. angeht - ich persönlich würde mit einer .223 unter 50m Entfernung nicht auf Stahl schiessen.

[MarcusH]

Danke für Euren Beitrag bisher.
Das ist in einem alten Fabriksgelände am Ortsrand. Das nächste Haus cirka 1 km entfernt. Dort ist auch ein Schrottplatz gleich daneben und die Bahn fährt auch vorbei. Jedenfalls ist es dort nie ruhig...
Das Glas ist zum Glück nur auf den Seiten, aber trotzdem ist das eine heikle Geschicht. Würde es rein rechtlich gehen?
Müsste ich das gesamte Glas abdecken, oder nur in dem Bereich, in dem ich Schieße?oder nur direkt bei der Beschusswand?
Ich möchte hier auch fragen, ob es sich überhaupt auszahlt oder ich das Projekt vergessen kann....

Lg

[Lost Fletcher]

Ich kenne mich nicht bei den Sicherheitsanforderungen und Sicherheitsauflagen bei privaten und kommerziellen Schiessstaenden aus, kann es mir aber in etwa vorstellen (das reine Grauen ?).
Als erstes wuerde ich eine Kosten/Nutzen Rechnung aufstellen. Nur ansatzweise das Investment und zu kalkulierende Arbeitsstunden gegen die Ausgaben und Zeit auf einem bestehenden Schiessstand mit mehr oder weniger netten Kollegen und Gleichgesinnten gegenrechnen.
Also wie lange kannst Du um das ganze Geld, Aerger, Stress, Verantwortung und der Gefahr mit einem Bein im Gefaengnis zu stehen in einem netten Vereinsstand Deinem Hobby nachgehen ?
Zugegeben, mein Ansatz ist ein pragmatischer...

LG Rudi

[MarcusH]

Ich denke, dass sich ein eigener Schießstand zur alleinigen/(zu zweit) Benützung nicht sehr auszahlt, wenn man nur auf die Kosten schaut.
Die Arbeit/Zeit ist mir egal...hab dort mein Büro und fünf kräftige Angestellte, die mir sicherlich sehr gerne helfen werden, da wir momentan nicht viel zu tun haben.
Möchte auch bald damit anfangen...

Lg

[Lost Fletcher]

Na dann bleiben nur noch die Gesetze, Gesetze, Gesetze...
Nur die Laermbelaestigung z.B.: Die Bahn als Vergleich zaehlt nicht, denn Interesse Gemeinwohl, der Schrottplatz zaehlt nicht, denn wirtschaftliches Interesse und sicher "ersessen"...Privatinteresse in 1 km Entfernung wird mit Sicherheit schief gehn. Da haben alteingesessene Schiessstande in weit groesserer Entfernung ja schon genug Existenzsorgen...
Die privaten Schiesskeller treiben einen irren Aufwand, die ebeneerdigen Anlagen keinen geringeren...aber weit ueber (Erd)Niveau ?

[BigBen]

Bei einem privaten Schiessstand musst 2 Dinge sicherstellen:

-es darf kein Projektil den Schiessbereich verlassen und die Umgebung gefährden
- es darf kein Anrainer in irgendeiner Form akkustisch belästigt werden - das gilt auch für Jäger/Jagdreviere in der unmittelbaren Umgebung

Ansonsten gibts glaub ich keine formalen/gesetzlichen Auflagen für einen PRIVATEN Schiessstand. Aber glaub mir, Leute die etwas gegen das Schiessen und gegen Waffen haben, fühlen sich auch in 1km Entfernung gestört. Und wie LF richtig gesagt hat: der Vergleich mit Bahn, Schrottplatz usw. zählt nicht.

[gewo]

-es darf kein Projektil den Schiessbereich verlassen und die Umgebung gefährden

wenn ich es richtig verstanden habe ..... falls was passiert .... wenn nicht mindestens 30 grad fehlerschusswinkel beruecksichtigt worden sind .... ist auch der betreiber der anlage haftbar wegen grob fahrlaessig ...... nicht nur der schuetze

[MarcusH]

Nächste Woche schaut jemand mal vorbei, der soetwas schon öfters gebaut/mitgebaut hat.
Also Problem mal vorerst gelöst.
Trotzdem danke

[Martin P]

Abhängig davon, wo du herkommst, wirst du auch die bau- und raumordnungsrechtlichen Vorschriften deines Bundeslandes beachten müssen. Vielleicht hilft dieses Erkenntnis weiter:

http://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/Vwgh ... 31X00.html

[MarcusH]

Vielen Dank!
Im Jahr 1998 war es rund 70 db max als Richtwert. Obwohl bei anderen Schießstätten auch 78 db aus 5m Entfernung gemessen wurde.
Werde das die nächsten Tage mal austesten...., aber frag lieber nicht wie

[rhodium]

So du aus einer Kammer heraus schießt bzw. durch eine Röhre, kannst du dir vermutlich so manchen Meter Glasverblendung sparen.