Zündloch nicht mittig

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Zündloch nicht mittig

Beitrag von COB » Mo 7. Okt 2019, 21:45

Hallo zusammen!

Eine Frage an alle die ihre Hülsen vor dem Reinigen entzündern. Ich hab heute 600 Stk Geco Hülsen entzündert. Mir ist aufgefallen dass viele das Zündloch nicht ganz mittig haben, und bei einigen ist es sogar deutlich aus der Mitte. Hat das einen Einfluss auf die Präzision oder ist das vernachlässigbar?

Alles was ich an Munition habe ist wahrscheinlich präziser als ich. Es geht nur darum ob ich die Hülsen aussortiere wenn's mir auffällt oder ob's wurscht is. Allen die erst beim Laden entzündern wird so was gar nicht erst auffallen.

Danke vorab für eure Antworten!

sauersigi
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Re: Zündloch nicht mittig

Beitrag von sauersigi » Mo 7. Okt 2019, 21:58

Die Beschaffenheit des Zündloches ist für eine gleichmässige Zündung der Treibladung wichtig.!
Wenn dir die Hülsen mit ausmittigen Zündlöchern auffallen, sortiere sie aus...weiters bringen sie wenn du sie wiederlädst Probleme mit dem Ausstosser..
ich kann much an einige Diskussionen hier erinnern, mit googel und Zündloch pulverdampf bin ich gerade auf einige alte Threads gestossen die recht interessant scheinen...
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Re: Zündloch nicht mittig

Beitrag von COB » Mo 7. Okt 2019, 22:03

Danke für die schnelle Antwort! Ich hab "zündloch mittig" gesucht und nichts gefunden, werd nächstes mal allgemeiner suchen.
Schönen Abend!

sauersigi
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Re: Zündloch nicht mittig

Beitrag von sauersigi » Mo 7. Okt 2019, 22:22

mit "zündloch pulverdampf" kommst zu guten ideen hier im Forum.
Ich hab mal als Fleissaufgabe gemeint ich muss die .223 Zündlöcher egalisieren, sprich, aufbohren auf 1,8mm, Zündglocke mit KM Fräser bearbeiten, innen entgraten.
jeweils in unterschiedlicher Stückzahl und Arbeitsaufwand.
Präzision hat eigentlich alles was gebracht, bis zu den Hülsen an denen ich mitttels Bohrer innen das Zündloch entgratet hatte. Diese Hülsen brachten keine zuverlässige gleichbleibende Präzision mehr. Jene die nur an der Zündglocke, Im Zündloch durchmesser bearbeitet wurden brachten für mich mehr Seelenfrieden und Arbeit. Jene mit Innenentgratetem Zündloch waren fürs Altmetall, genau wie jene die mit 2mm Zündloch keine brauchbare Zündung sicherstellen konnten...Mehr hab ich dazu nicht probiert....
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Re: Zündloch nicht mittig

Beitrag von COB » Di 8. Okt 2019, 07:59

Danke nochmal für deine Ausführungen. Ärgerlich mit den Hülsen, aber zumindest ist für mich nach mehreren Käufen mit anschließendem AHA Effekt klar dass ich nichts gebrauchtes mehr von Waffengebraucht kaufe. Damit hat's Immer nur Brösel gegeben ausgenommen der Dinge die auch hier im Forum angeboten wurden -da war immer alles so wies sein soll. Das mit den Zündlöchern kann jetzt natürlich Zufall sein, aber irgendwie glaub ich nicht so richtig dran.

Ich werd mir jedenfalls mal das multitool von lyman kaufen und die Zündglocken aufbereiten, net weil ich es an der Präzision merken werde, aber mir macht ja das basteln mindestens genausoviel Spaß wie das schießen selber.
Lg COB

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Re: Zündloch nicht mittig

Beitrag von hasienda » Di 8. Okt 2019, 09:27

Ich hatte mal Probleme mit 9mm Fiocchi Hülsen. Bei denen war das Zündloch weit außerhalb der Mitte. Nach 5 Hülsen hat es mir den Ausstoßer abgerissen. Seither kommen 9mm Fiocchi Hülsen zum Messing- Schrott.
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Re: Zündloch nicht mittig

Beitrag von doc steel » Di 8. Okt 2019, 11:43

ich würde das mit fiocchi hülsen nicht so generalisieren. ich verwende diese hülsen nunmehr seit jahren und hab damit noch nie Probleme gehabt.
die 9mm kalibriermatrize ist wie ein panzer gebaut und schafft es sogar berdan-hülsen auf boxer "umzustanzen".
damit hab ich einmal 50 stk berdan hintereinander auf boxer "umgebaut".
für präzi eignen sich solche aktionen natürlich nicht, weil das zündloch dann u.u. wegen der beiden seitlichen zündlöcher ausfransen kann.

aussermittige zündlöcher hatte ich einmal bei s&b.
nachdem ich die ohnedies engen zündlöcher mit dem zündlochentgrater behandelt habe war das problem in maßen behoben.
deswegen kann ich die erlebnisse von sigi nicht nachvollziehen, weiss aber dass sigi ein genauer ist und vielleicht eine niedrigere toleranzgrenze als ich angesetzt hat.

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Re: Zündloch nicht mittig

Beitrag von doc steel » Di 8. Okt 2019, 11:54

COB hat geschrieben: Di 8. Okt 2019, 07:59 Ich werd mir jedenfalls mal das multitool von lyman kaufen und die Zündglocken aufbereiten, net weil ich es an der Präzision merken werde, aber mir macht ja das basteln mindestens genausoviel Spaß wie das schießen selber.
Lg COB
wenn du gerne bastelst, dann kauf dir gscheites werkzeug.
lyman ist hier in dem fall nur mittelklasse.
zündloch bohrer/entgrater und zündglockenfräser sollten von K&M sein. das ist perfektes werkzeug und kost aa ned grob mehr.
https://www.grauwolf.net/k-m-praezision ... klein.html
https://www.grauwolf.net/k-m-praezision ... ender.html

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Re: Zündloch nicht mittig

Beitrag von sauersigi » Di 8. Okt 2019, 20:47

doc steel hat geschrieben: Di 8. Okt 2019, 11:43 ich würde das mit fiocchi hülsen nicht so generalisieren. ich verwende diese hülsen nunmehr seit jahren und hab damit noch nie Probleme gehabt.
die 9mm kalibriermatrize ist wie ein panzer gebaut und schafft es sogar berdan-hülsen auf boxer "umzustanzen".
damit hab ich einmal 50 stk berdan hintereinander auf boxer "umgebaut".
für präzi eignen sich solche aktionen natürlich nicht, weil das zündloch dann u.u. wegen der beiden seitlichen zündlöcher ausfransen kann.

aussermittige zündlöcher hatte ich einmal bei s&b.
nachdem ich die ohnedies engen zündlöcher mit dem zündlochentgrater behandelt habe war das problem in maßen behoben.
deswegen kann ich die erlebnisse von sigi nicht nachvollziehen, weiss aber dass sigi ein genauer ist und vielleicht eine niedrigere toleranzgrenze als ich angesetzt hat.
Ich habe etwas übereifrig die Zündkanäle innen entgratet und deutlich angefast, bei meinen5 Serien zu 27 Laborierungsversuchen für das AUG haben dann genau die " besonders" liebevoll vorbereiteten Hülsen total versagt. Das Ergebnis schiebe ich auf die Fase, da die anderen Hülsen nicht angefast und penibel gleich gebaut wurden....
Edit: natürlich in Unterschiedlicher Laborierung zu den einzelnen Serien...
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Re: Zündloch nicht mittig

Beitrag von COB » Di 8. Okt 2019, 22:00

@ sigi: bei welchem Kaliber hast du die Zündlöcher auf 1,8mm gefräst, und womit? Bei kleinen Hütchen ist der Durchmesser ja nur 1,57mm, oder?

@ doc: funktioniert der Fräser mit einem Akkuschrauber, oder hat man damit zu wenig Gefühl bei der Bearbeitung? Beim Entgrater kann ich mir ja gut vorstellen dass das funktioniert.

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Re: Zündloch nicht mittig

Beitrag von sauersigi » Di 8. Okt 2019, 22:27

COB hat geschrieben: Di 8. Okt 2019, 22:00 @ sigi: bei welchem Kaliber hast du die Zündlöcher auf 1,8mm gefräst, und womit? Bei kleinen Hütchen ist der Durchmesser ja nur 1,57mm, oder?

@ doc: funktioniert der Fräser mit einem Akkuschrauber, oder hat man damit zu wenig Gefühl bei der Bearbeitung? Beim Entgrater kann ich mir ja gut vorstellen dass das funktioniert.
Bei .223er...1,8mm waren der Plan, das sind dann gleich mal 2mm geworden weil der übliche Bohrer in einer Werkzeugkiste dann ein wenig eiert....Diese Hülsen waren dann sofort Altmetall...
Meine Routine zum Hülsenbearbeiten ist, alle Hülsen optisch kontrollieren und wenn die nicht entsprechen werden sie aussortiert....gnadenlos...Lang und Kurzwaffenhülsen. Die Guten werden dann mit aller Aufmerksamkeit entzündert und Kalibriert, Länge kontrolliert, bei Bedarf gekürzt, Zündglocke säubern, (KM Fräser im Akkuschrauber) und natürlich auch die Hülsenhälse innen und aussen entgraten.Das geht auch im Tumbler bei Laufzeit 3Std....Das Zündloch bearbeite ich NICHT mehr( Hülsen die ein Bearbeiten der ZH Löcher erfordern kommen in das Altmetall, die sind die Mühe nicht wert) dann gewaschen, getrocknet und wiederum sortiert nach Hersteller..Superaufwändig aber das meiste ist für das eigene Gefühl...
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Re: Zündloch nicht mittig

Beitrag von doc steel » Mi 9. Okt 2019, 07:07

COB hat geschrieben: Di 8. Okt 2019, 22:00 @ sigi: bei welchem Kaliber hast du die Zündlöcher auf 1,8mm gefräst, und womit? Bei kleinen Hütchen ist der Durchmesser ja nur 1,57mm, oder?

@ doc: funktioniert der Fräser mit einem Akkuschrauber, oder hat man damit zu wenig Gefühl bei der Bearbeitung? Beim Entgrater kann ich mir ja gut vorstellen dass das funktioniert.
wir sprechen von zwei unterschiedlichen bearbeitungsschritten und zwei unterschiedlichen dabei verwendeten werkzeugen.
das fräsen der zündglocke erfolgt mit einem zündglockenfräser (no na) von K&M.
das entgraten des zündlochs hingegen mit einem entgrater, ebenfalls von K&M. dieser bohrt gleichzeitig mit der anbringung der fase das zündloch auf. beide können auch in einem akkuschrauber verwendet werden. der zündlochentgrater hat einen verstellbaren konus der als anschlag im hülsenmund fungiert und den entgrater somit ermöglicht die tiefe der fase zu bestimmen und ihn gleichzeitig zentriert.

bei s&b hülsen kommt es sehr häufig vor dass der zündglockenfräser stecken bleibt und nur mit höheren kraftaufwand im retourgang wieder gelöst werden kann weil die s&b hülsen eine engere zündglocke haben. da muss man dann sanfter rangehen und zu beginn beim eintauchen i die zündglocke auch gleich deren wand etwas abfräsen.
ich hoffe das war verständlich sonst müsst i a video machen.

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Re: Zündloch nicht mittig

Beitrag von COB » Mi 9. Okt 2019, 22:42

Sry doc, hab bei meinem vorigen Post entgrater und Fräser vertauscht, dass es 2 wekzeuge sind ist mir klar, wie der Zündglockenfräser funktioniert auch, nur beim Entgrater war mir nicht klar ob das mit einem Akkuschrauber funktioniert oder ob das Probleme macht. Jetzt ists mir klar.

Vielen Dank euch beiden für die Erklärungen, werd mir das Werkzeug bestellen wenn's wieder lieferbar ist.

@ doc: so ein Thread mit Videos deiner Spielsachen und deren Funktionsweise hätt schon was für Anfänger 😉

Danke nochmals, ihr seid echt ne Riesen Hilfe für Neueinsteiger

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Re: Zündloch nicht mittig

Beitrag von MarkM » Do 10. Okt 2019, 08:57

doc steel hat geschrieben: Di 8. Okt 2019, 11:54
COB hat geschrieben: Di 8. Okt 2019, 07:59 Ich werd mir jedenfalls mal das multitool von lyman kaufen und die Zündglocken aufbereiten, net weil ich es an der Präzision merken werde, aber mir macht ja das basteln mindestens genausoviel Spaß wie das schießen selber.
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wenn du gerne bastelst, dann kauf dir gscheites werkzeug.
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zündloch bohrer/entgrater und zündglockenfräser sollten von K&M sein. das ist perfektes werkzeug und kost aa ned grob mehr.
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Wo der Akkuschrauber angesetzt werden kann ist klar...nur wo und wie wird das Werkzeug selbst gespannt? Ist das ein Einsatz für ein weiteres Werkzeug?

Hat vielleicht jemand, aus Wien/NÖ Zeit und Muße mir das zu zeigen? Oder ist das selbsterklärend und ich hab mich für nix und wieder nix als Horst geoutet?
Beiträge können Spuren von Sarkasmus enthalten.
Bei Fragen - einfach fragen.

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Re: Zündloch nicht mittig

Beitrag von COB » Do 10. Okt 2019, 10:35

Wenn ich's richtig versteh brauchst nix spannen, einfach ins bohrfutter rein und passt. Der konus muss halt wie oben beschrieben eingestellt werden

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