Physikalische Betrachtungen zum Schussknall

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DonPapa
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Re: Physikalische Betrachtungen zum Schussknall

Beitrag von DonPapa » Mo 10. Feb 2020, 18:24

Hier wurde zu 60% nur über die Schreibweise diskutiert. Mir persönlich ist das egal. Doc hat ein interessantes Thema angestoßen. Wie heißt es so schön ? Jeder wie er will. Wenns mir nicht passt, dann lese ich es nicht.

Ich war lange Zeit auch Sicherheitstechniker und hatte einiges mit Lärm, allerdings Maschinenlärm, zu tun.

Ich hab da was gefunden, was für alle die Doc´s Schreibweise nicht mögen. Das ist hochdeutsch.

http://www.gesundheitsfoerdernde-hochsc ... GI_677.pdf

Nur als Ergänzung !
Gruß
DonPapa


Nehmt nicht alles für bare Münze, was ich sage. Vieles ist ironisch.

Grimar
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Re: Physikalische Betrachtungen zum Schussknall

Beitrag von Grimar » Sa 10. Jun 2023, 13:10

Eine interessante Ergänzung:

Das Geschossknallmodell der DIN EN ISO 17201-2: Prognose und Messung
https://pub.dega-akustik.de/DAGA_2017/d ... 000242.pdf

Chrisscross
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Re: Physikalische Betrachtungen zum Schussknall

Beitrag von Chrisscross » Mi 21. Jun 2023, 13:51

doc steel hat geschrieben: Mo 15. Jun 2015, 12:15 Weil immer wieder die Frage nach dem idealen Gehörschutz gestellt wird und dazu oft abenteuerliche Ansichten dargestellt werden,
möchte ich ein klein wenig Science Buster spielen und über die Eigenschaften von Schall berichten.
Vielleicht hilft es danach ja jemand beim Kauf eines Gehörschutzes.

Wir reden jetzt amal grundlegend von Lärm.
Hier geht's um drei Kenngrößen, welche unterschieden werden müssen.

a) Die subjektiv empfundene Lautstärke.
Bsp.: Wenn die Rotzbuam scho wieder Fuassboi spüün in Hof, is des ned so laut wie wann da Nochba am Sunndog nochmittog,
um viertl zwaa die Gaby am Balkon herbastelt!
b) Der objektiv gemessene Schalldruck.
Bsp.: Ma mechts ned glaum wievüü Dezibel die oide Ondraschek zammbringt, wann ihr Ferdl wieder amoi fett hamkumma is.
Gegen de is die Netrebko a Lercherl, do is a Opernkarriere fletn gaunga!
c) Die theoretisch berechnete Schallintensität.
Bsp.: Des is des, wos da herr Dokta sogt, dass schodt, dass ma d Fenzta zuamochen soll!
Jawoll, des stimmt, des hod die Frau Holzer zu den oarman Herr Muschitz , der wos eh scho so derrisch is, gsogt.
Des hob i eigenhändig ghert!

So, des san die drei Begriffe die man zum eigentlichen Schallpegel in a Verhältnis setzen muss.
Weil Schall verhält si ned linear sondern exponentiell.
Is wie beim Heurigen, vo zwaa Viertl bist jo aa ned doppelt so fett wie vo an, oder?
Ändert man den Schallpegel um +6 dB bekommt man die 1,52 fache Lautstärke (des geht mit die Viertln ned, plus 6 Viertl...na hawidere! Do is nix mit nur 1,52-fach!)
den 2 fachen Schalldruck und die 4 fache Schallintensität. Oarg eigentlich, gell?

Weil Schall eine Störung des Luftdrucks bedeutet und dieser bei 194dB als aufgehoben gilt,
hat man diesen Wert lange Zeit als höchstmöglichen Schalldruck angenommen.
Damals halt, ob si was g'ändert hat, weiss i ned, das zuvor gesagte gilt derweil noch.
Ein Schuss aus an Gwehr hat deshalb ca. 190 db(A) in 10 m Entfernung von der Mündung,
Rewoifa und Pistoin ham haben 170 dB(A) und a Fichtenmoped um die 105 db(A).
Und drum nemma einen Gewehrknall mit 190 db(A) an.
Buama aufpassen! Es is völlig blunzen ob man sich 10m schräg davor, seitlich, dahinter oder sonst wo befindet,
weil sich Schall im freien Raum immer kugelförmig ausbreitet. Nur direkt davor, do is wurscht. Do herst nix...wegen der Schallgeschwindigkeit nämlich!
Des kamma aber nur messen, do gibt's bis jetz kane Ohrenzeugenberichte!
Und des oide Jaga-Märchen, dass dahinter eh ned so laut is, kommt daher dass die, die des verzapft ham
eh scho derrisch waren und si nimmer erinnern können dass füher eh amal laut war! Es ist falsch!
Wenn ma jetz gehen, weils uns z' laut is und mir sich uns von der Schallquelle entfernen, halbiert sich der Schalldruck.
Eine Abnahme um die Hälfte bedeutet eine Verringerung des Schallpegels um -6dB.
Wenn ma des bei 10 m Entfernung von der Mündung annehmen, dann hat man bei 20 m -6dB(A) also nur noch 184 dB(A),
bei 40 m dann nur noch 178 dB(A) und bei 80 m 172 dB(A).
Is aber immer no gscheit laut!
Die Schmerzschwelle für den Menschen liegt bei 130 dB(A).
Mit Einflüssen auf die Gesundheit muss ma ab 85 dB(A) rechnen.
Kurze Signale werden weniger laut bewertet als lang anhaltender Lärm, eh klar.
Wenn unt auf Kreuzung zwaa Autos zammposchen, schreckst di vielleicht a wengl aber
vorher und danach is eh ruhig, oisa wars ned so schlimm.
Ausser wenn nocha die Polizei, die Biersoldaten (Feiawehr) und die Rettung olle auf an Schwung daherkumman
und si die zwaa Autofoarer nur in Schädl aughaut hom und nocha ins streitn und miteinander raffm aufaunga...
na daun host wieder an Bahöö banand.
Wenn owa da Nochba die Gaby... des is dann zwar aa a kurzes Signal owa dafia dauernd in ana Tour,
lang anhaltend...anscheinend frisst der Viagra min Löffel...des geht da am Oasch, glaub mas!
Des nennt ma dann subjektive empfundene Lautstärke.

Nowos zu die Freqenzen an sich.
A hohe Frequenz is kurzwellig, die hert ma ned weit und si dringt aa ned besonders tief ein.
A tiefe Frequenz hingegen, gegen die kannst di fast ned wehrn, die herst unter Umständ kilometerweit und die geht durch dicke Mauern aa.
Beispiel: Trafobrummen eines Umspannwerkes. Wennst da in der Näh wohnst, klingeln die Glaseln in der Kredenz trotz dass ka Erdbeben is. Da kannsta gratuliern!
A hohe Frequenz is in der selben Zeiteinheit wesentlich gesundheitsschädlicher als a tiefe Frequenz.
Weil die hörst recht bald und kannst di dagegen durch entsprechende Abschirmung gut wehren.
A tiefe Frequenz, die merkst oft erst nach a paar Jahr.
Vorher schlafst schlecht, hast oft Migräne, Magen- oder Verdauungsprobleme und waast ned warum.
Erst nachdems des Umspannwerk in der Nachbarortschaft oder die Fabrik mit
dem großen Schlot (ausströmende Gase, Dampf o.ä.) umbaut ham, war alles weg.

So, und jetz fall ma nix mehr ein und falls wer Fragen hat, nur her damit.
Die nächste Physikstunde is am Mittwoch, da mach ma an kleinen Test und i schau ma die Mitarbeit an.
Ned dass wieder heisst, i hab nix gsagt!
______________________________________________________________________
Der ideale Gehörschutz ist hier nicht beschrieben! Und auch nicht beantwortet. Ich habe mir sämtliche Antworten jedoch nicht durchgelesen, weil: zu viel :-)
Antwort: der KAPSELGEHÖRSCHUTZ, da er auch über das Mastoid (das ist der Schädelknochen direkt hinter der Ohrmuschel) geht und somit habe ich DAMIT die BESTE Lärmschutz-Wirkung.
ZUSÄTZLICH noch einen Gehörschutz in den Gehörgang ? NOCH BESSER!

"Ändert man den Schallpegel um +6 dB bekommt man die 1,52 fache Lautstärke (des geht mit die Viertln ned, plus 6 Viertl...na hawidere! Do is nix mit nur 1,52-fach!)"............

Vereinfacht gesagt, eine Erhöhung des Schallpegels um 7dB empfindet (!) man als doppelt so laut :-)

Dass tiefe Frequenzen oder hohe Frequenzen schädlicher sind ist mir neu hier!
Aus med. Sicht ist es dem Innenohr egal, um welche Tonhöhe es sich handelt, es geht um die Intensität der Lautstärke und die DAUER an der sie stattfindet.
Eine festgestellte Lärm-Hörschädigung ist immer in erster Linie bei/nach einem Hörtest : bei ca 4000 hz festzustellen, egal, ob der Schaden durch hohen oder tiefe Töne entstanden ist. (sog. Hochtonsenke bei 4000 hz im Tonaudiogramm)
Deshalb bin ich von dieser Physikstunde nicht recht begeistert.
Noch dazu wenn man sich schwer tut beim Lesen. (Komisch das man nicht beim normalen Deutsch bleiben kann....-wäre einfacher zu lesen und ist nicht ganz so anstrengend)
Wo bleiben die PRAKTISCHEN Lösungsvorschläge sich gegen Lärm zu schützen?
Und: ich gehe ja schon grundsätzlich davon aus, das JEDER hier beim ballern im Schießkeller sich vor Lärm schützt. ODER ???
Grüße von jemanden, aus der Praxis :-)

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