crimp-problem

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crimp-problem

Beitrag von doc steel » Mi 2. Mär 2011, 22:04

ich hab eine alte lyman spartan-presse reaktiviert und hol mir so die ersten erfahrungen im wiederladen.
dabei hat sich für mich ein problem ergeben:
ich schraub die setz/crimp-matrize rein und wie gehts weiter?
weil wenn ich den setzstempel so weit reindreh, dass sich die gewünschte OAL ergibt, heisst das ja noch lange nicht dass ich gleichzeitig den gewünschten crimp auch hab. also dreh ich den setzstempel 1/4 umdrehung zurück, fahr dann mit der presse hoch und jetzt weiss ich ja nicht ob ich den gewünschten crimp damit erreiche. statt dessen drückts mir das geschoss noch a stückl weiter rein und der crimp den ich gern hätt, hab ich immer noch nicht erreicht.

hinprobieren geht natürlich. dann hab ich 4-6 patronen von denen jede eine andere OAL hat.
wie gehts richtig?

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Charles
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Re: crimp-problem

Beitrag von Charles » Mi 2. Mär 2011, 22:16

Welches Kaliber? Langwaffenmuni brauchst nicht crimpen. Kurzwaffenmuni nur bei Revolverkaliber.

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Re: crimp-problem

Beitrag von mgritsch » Mi 2. Mär 2011, 22:25

praktikermethode:
du drehst zuerst den setzstempel recht weit raus und schraubst die matritze so weit rein bis sie kontakt mit einer leern hülse hat (erkennbar am widerstand beim reinschrauben) und ggf so weit weiter bis du anhand des hülsenmunds erkennen kannst dass du den gewünschten crimp in etwa hast. jetzt setz mal testweise eine fertige patrone der gewünschten OAL ein und schraub solange den setzstempel rein bis er am geschoss ansteht, fertig. der rest ist "feinjustierung".

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Re: crimp-problem

Beitrag von doc steel » Mi 2. Mär 2011, 22:25

cal .45 auto
gecrimpt hab ich die ersten 40 stk. weil ich die hülsen ja zwecks geschoß verletzungsfrei setzen etwas geweitet habe.
oder is das blöd und man macht es ganz anders?

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Re: crimp-problem

Beitrag von Charles » Mi 2. Mär 2011, 22:31

doc steel hat geschrieben:cal .45 auto
gecrimpt hab ich die ersten 40 stk. weil ich die hülsen ja zwecks geschoß verletzungsfrei setzen etwas geweitet habe.
oder is das blöd und man macht es ganz anders?


Das passt schon. Eigentlich werden die Trichter der Hülsen an das Geschoß angelegt, vielleicht einen gaaaaaaanz leichten Crimp rein, fertig. Und Du kannst den Lauf ausbauen, und die Patronen prüfen, indem Du einige in den Patronenlager reinführst, um auf alle Fälle sicher zu gehen.

Nichts ist peinlicher, als auf dem Schießstand festzustellen, daß die Hülsen immer noch zu dick sind :whistle:

Der Tip vom Mgritsch ist gut.



Charles

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Re: crimp-problem

Beitrag von Steelman » Mi 2. Mär 2011, 22:32

@ doc steel:

Ganz einfach: Leere Hülse in den HH, dan den Stempel ganz nach oben. Dann Setz/Crimp Matritze OHNE Setzstempel soweit einschrauben, bis Crimpkante den Hülsenmund berührt (mit Gefühl machen) und wieder eine 1/2 Umdr. heraus. Konterring leicht fixieren.
Jetzt den Setzstempel einschrauben, auf richtige OAL eistellen, fixieren.
Jetzt alle (vorbereiteten) Hülsen Pulver füllen, Geschoß setzen - OAL muß bei allen Patronen gleich sein, noch ist kein Crimp vorhanden.
Weiter: Setzstempel wieder ausschrauben, Matritze (siehe oben) jetzt ca. 1 Umdrehung tiefer schrauben. Alle bereits gesetzten Patronen in einem 2. Arbeitsschritt crimpen.
Fertig.
Dies sollte für die erste Übung und bei den meisten Matritzen passen. Nach einigen Versuchen ggf die Längeneinstellungen modifizieren.

LG Steelman
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Re: crimp-problem

Beitrag von Steelman » Mi 2. Mär 2011, 22:38

@ doc steel:

sehe gerade Du meinst .45 ACP.

Da ist ein "Rollcrimp" eher kontraproduktiv, da Pistolenpatronen den VA am Hülsenmund bilden.

Besser ist es einen"Taper Crimp" oder "Factory Crimp" verwenden.

Ebenfalls ein zusätzlicher Arbeitsvorgang.

LG Steelman
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Re: crimp-problem

Beitrag von kemira » Mi 2. Mär 2011, 23:04

Moin,

ich habs bei der . 45 auf die Geschummelte eingestellt:

Setzstempel entfernt, eine scharfe Fabrikspatrone in den Hülsenhalter und den Stempel von der Presse ganz nach oben. Dann die Matritze eingeschraubt bis sie Kontakt hatte. Dann den Konterring auf Anschlag gebracht und fixiert.
Die Crimpfrage war damit erledigt. Dann eine leere, kalibrierte, aufgeweitete Hülse mit LSWC- Geschoß in den Hülsenhalter, Pressenstempel ganz hoch, Setzstempel eingeschraubt bis Kontakt zum Geschoß, Pressenstempel runter, den Setzstempel nach Augenmaß oder Schiebelehre in die Matritze drehen, Pressenstempel wieder hoch, Patronengesamtlänge messen, bei Bedarf Setzstempel nachjustieren und wenn paßt fixieren.
Fertig.
Edit: ich habnen RCBS- Matritzensatz, der hat den Taper-Crimp eingebaut, keinen Rollcrimp.

Ist vielleicht nicht topwissenschaftlich, funktioniert aber prima.
Allerdings, und das ist der Nachteil, hast Du 1 hülse und 1 geschoss verbraten, andererseits aber - wenn Du so wie ichöfter unterschiedliche Geschossformen lädst, hast Du dann schon einen Dummy, den Du zum Einstellen des Setzstempels nehmen kannst. Ich hab mir für jede Geschoßart so einen gemacht. Funzt prima, Setzstempel raus, Dummy in die Presse, Pressenstempel hoch, Setzstempel auf Anschlag reindrehen und fixieren - done.

Lg
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Re: crimp-problem

Beitrag von brummbaer72 » Do 3. Mär 2011, 13:56

Steelman hat geschrieben:@ doc steel:

sehe gerade Du meinst .45 ACP.

Da ist ein "Rollcrimp" eher kontraproduktiv, da Pistolenpatronen den VA am Hülsenmund bilden.

Besser ist es einen"Taper Crimp" oder "Factory Crimp" verwenden.

Ebenfalls ein zusätzlicher Arbeitsvorgang.

LG Steelman


Ja, bei Hülsenmundanliegern (zB. 45ACP, 9Para,...) ist es sowieso besser ohne crimp zu setzen und nachher mit einer speraten Factory Crimp Matrize drüber zu fahren und keinen Rollcrimp zu setzen.

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Re: crimp-problem

Beitrag von Charles » Do 3. Mär 2011, 14:12

Bei Bleigeschosse ist der Factory Crimp für den Hugo.

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Re: crimp-problem

Beitrag von Old Sam » Do 3. Mär 2011, 14:18

jo, wie Katerchen sagt, eher sogar kontraproduktiv, crimste mit dem Factorie zu stark drückst auch das Blei zamm und das Messing federt geringfügig zurück, das Blei aber nimmer.
Howdy

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Re: crimp-problem

Beitrag von mgritsch » Do 3. Mär 2011, 15:26

Steelman hat geschrieben:@ doc steel:

Ganz einfach: ...


das ist nicht "ganz einfach" sonderen das ist die präzisionsmethode mit getrenntem setzen und crimpen. zweifelsohne das fehlerfreieste arbeiten mit den konstantesten ergebnissen, für 99,9% aller kurzwaffenschützen jedoch ein overkill an arbeitsaufwand. setzen & crimpen in einem zug tut es auch. insbesondere wenn wir von einer .45ACP reden wo gerade mal der hülsenmund etwas angelegt wird und nicht heftig gecrimpt.

lg
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Re: crimp-problem

Beitrag von brummbaer72 » Do 3. Mär 2011, 19:41

Charles hat geschrieben:Bei Bleigeschosse ist der Factory Crimp für den Hugo.

Wo Du recht hast, hast Du recht, aber wo stand etwas von Bleigeschossen? :think: Muss ich zum Augenarzt?

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Re: crimp-problem

Beitrag von doc steel » Fr 4. Mär 2011, 11:23

musst nicht zum arzt, bleib da.
ich hab H&N SWC-HS in 200grs. mit 4,7grs N320 verladen.

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Re: crimp-problem

Beitrag von doc steel » Fr 4. Mär 2011, 11:25

mgritsch hat geschrieben:insbesondere wenn wir von einer .45ACP reden wo gerade mal der hülsenmund etwas angelegt wird und nicht heftig gecrimpt.

lg
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ich glaub ich hab ein wenig zu deutlich gecrimpt.
was kann da passieren?

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