Wer hat je behauptet OA würde nach milspec Vorgaben fertigen?
Kein Hersteller der nicht im Besitz des
technical data package kann nach milspec fertigen, weil darin genaue Angaben über
Härtung einzelner Teile, Passungen, etc. enthalten sind. Und im Moment sind das eben nur Colt, Diemaco und FN.
Beim M4 (und nur darum
gehts in der Tabelle- um zivile M4 Clone) überhaupt nur Colt. Lediglich über die Komponenten und Prüfverfahren weiß man etwas besser
Bescheid. Und ja, es ist kein Zufall, daß beim M4 der hartverchromte Lauf, M4 Zuführrampen und H-Buffer spezifiziert wird....
Aber schon hier steigen fast alle zivilen Hersteller aus, verwenden schlechteren Stahl, sparen sich den einen oder anderen Handgriff,
ignorieren die Prüfverfahren, etc. Das ist eben der grobe Nachteil wenn Hinz und Kunz ein System nachklemptnern und nicht nur ein Hersteller
der das Ding auch entwickelt hat.
Raus kommen dann eben Verschlußköpfe die bei ein paar tausend Schuß quer durch reißen, Abzüge die den Druckpunkt verlieren, Gashähne die
sich lockern, Gasverlust unterm Kornträger weil die Parkerisierung nicht gemacht wurde, Hemmungen durch zu enge und nicht hartverchromte
Lager, etc. etc.
Deshalb finde ich es ja so lieb wenn in Diskussionen rund um die deutschen, zivilen M4 Clone auf die mehr oder weniger gute Zuverlässigkeit des
Colt M4 (bzw. 6920) verwiesen wird. Nur ist das so als ob ein Dacia Duster Besitzer meint, sein Allradsystem sei so leistungsfähig wie das eines
Audi Q5, weil schließlich beides SUVs sind. Oder die fake Oakley würde genau so gut vor UV Strahlen schützen weil sie schließlich genau so aussieht...
Aber ich versteh schon, daß man angesichts der Liste etwas blaß wird und dringend die paar tausend Euro die man grad in ein Spielzeug investiert
hat rechtfertigen muß.
