Conclusio zu euren AKs (unterschiedlicher Hersteller) nach einem Jahr?

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Spitfire
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Conclusio zu euren AKs (unterschiedlicher Hersteller) nach einem Jahr?

Beitrag von Spitfire » Sa 11. Dez 2021, 20:32

Liebe Jünger des russischen Blechs und Sperrzholzes :D

Seit knapp einem Jahr sind nun die unterschiedlichsten AKs am Markt.

Einige von euch besitzen sogar mehrere AKs unterschiedlicher Hersteller oder haben ihre AKs wieder verkauft.

Wie sind eure Erfahrungen bisher?

Ein Jahr ordentlicher Betrieb sollte in Anbetracht ihrer stereotypischen Lebensdauer nichts sein.

Trotzdem, welche Modelle haben euch speziell gefallen, welche weniger?

Welchen Unterschied macht es tatsächlich, ob ein Trunnion gefräst oder geprägt ist?

Warum habt ihr eure AKs verkauft?

Haben sich bei manchen schon Abnutzungsspuren sichtbar gemacht?

Wie viele tausende Schuss habt ihr durch? Schon klar, zum Benchresten kauft man was anderes, aber welche Präzision haben die Dinger so?

Lg
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Flolito
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Re: Conclusio zu euren AKs (unterschiedlicher Hersteller) nach einem Jahr?

Beitrag von Flolito » Sa 11. Dez 2021, 23:33

Also ich habe bis jetzt zwei AK´s gekauft, wovon eine noch in meinem Besitz ist, die andere ging wieder auf den Markt.

Handeln tut sichs um eine Izhmash Saiga M3 Exp 01 die ich als erste AK gekauft hatte:

Verarbeitung sehr sehr gut, Präzision: Mittelschwere Katastrope. Wir sprechen von 15-20cm auf 100m ..... mit Tendenz eher zu den 20 als zu den 15cm. Das gab den Grund zum weiterverkauf. Geschossen habe ich damit um die 500 Schuss, ohne Probleme und ohne nennenswerte Abnutzung

Als Ersatz für die Saiga habe ich mir dann eine WBP Jack Wood zugelegt, mit der ich sehr zufrieden bin.
Lediglich den Abzug habe ich überarbeitet, da dieser deutlich schlechte als der der Izhmash war.
Dafür ist die Präzision aber um längen besser. Mit Schüttpackung und Surplus im Bereich von 10cm mit Selbtgeladener Mun 5-8cm je nach Laborierung. Geschossen wurden damit bis jetzt um die 1500 Schuss, ohne nennenswerte Abnutzung ( mit Ausnahme des Lacks, der bei der WBP recht empfindlich ist...... macht mir aber nix, weil eine AK durchaus abgefuckt aussehen darf), und absolut Problem und Störungsfrei.

Gefräster oder Geprägter Trunnion? ...... Meinst du Geschmiedeter oder Gegossener Trunnion? In dem Fall würde ich immer zu einem Geschmiedeten Trunnion raten, weil robuster/zäher. Stahlguss hat nie die Festigkeit von Geschmiedeten Stahlteilen, und die Gefahr ein fehlerhaftes Bauteil zu erwischen (Einschlüsse, Risse, Probleme im Gefüge ) ist beim Gussteil viel höher als beim Schmiedeteil.

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Re: Conclusio zu euren AKs (unterschiedlicher Hersteller) nach einem Jahr?

Beitrag von the_law » So 12. Dez 2021, 09:59

SDM AK103s, war vom Anfang an als "Bastler-Lock Down Überbrückungsprojekt" geplant :D , siehe Review.
Mit der Verarbeitung bin ich soweit recht zufrieden und nachdem ich die Abzugsbolzen sowie das Visier Zinkphospatiert hab, sieht die Chinesin a bisserl mehr nach einer AK103 aus :lol:
Der Abzug ist out of the Schachtel sehr gut, besser als bei den befingerten Saiga's und WBP's.
Allerdings gibt es bei den SDM's eine grosse Streuung was die Qualitätskontrolle betrifft, seitlich schräg angebrachte Kornträger sind hier leider häufig anzutreffen....

Funktion ist einwandfrei, keinerlei Probleme mit Zuführen, Auswerfen oder Zündung. Magazine passen problemlos, gegebenfalls muss man bei bulgarischen Kunststofftanks minimal die Haltenase bearbeiten.

Trefferleistung mit russischer Surplus (lackierte Stahlhülsen) so um die 7 cm, mit chinesischer Surplus um die 10-15 cm (die verkupferten Stahlhülsen im 500er Paktl), S&B frische Fabriksmunition mag die SDM überhaupt nicht- teils bis an die 20 cm Streukreise, Barnaul konnte ich leider wegen nicht Verfügbarkeit testen.

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Re: Conclusio zu euren AKs (unterschiedlicher Hersteller) nach einem Jahr?

Beitrag von Poirot » So 12. Dez 2021, 11:23

the_law hat geschrieben: So 12. Dez 2021, 09:59 mit chinesischer Surplus um die 10-15 cm (die verkupferten Stahlhülsen im 500er Paktl)
Welche Nummer ist bei denen auf dem Hülsenboden gestempelt ?

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Re: Conclusio zu euren AKs (unterschiedlicher Hersteller) nach einem Jahr?

Beitrag von hasgunz » So 12. Dez 2021, 13:41

Ich bin und bleib der Meinung: AK und Präzision sind zwei unterscheidliche Welten.
Wenn man sich eine AK zulegt, kauft man sich ein zuverlässiges Gewehr, das jedliche Munition frisst, die auch bei -35°C in Sibierien genauso laufen wird wie bei +35°C in Nord Afrika.
Eine AK kauft man sich nicht für Präzision.
Sicher, sie wird die Mannscheibe auf 100, 200, oder 300m genauso treffen.
Wird sie konstant 2cm Streukreise wie ein AR schießen? Nö, dafür wurde sie nicht entwickelt.
Die AK ist und bleibt eine aufgeblasene Maschinenpistole, was nicht negativ ist. Ich liebe Maschinenpistolen.

Um zum Faden auch was beizutragen:
In meinem Umfeld wurden ein paar AKs gekauft.
Die Meisten waren auch gut von der Verarbeitung. Laufen störfrei und sind den Umständen entsprechend gut präzise.
Bis auf eine WBP AK, die einen runierten Lauf hatte (Montags Modell wsl) war alles Bipifein.
Eine chinesen AK hab ich nicht im Umfeld, wobei bei einer SDM AK von einem (nicht österreichischem) Freund der Verschlusskopf mal in zwei gebrochen ist :lol:

Ob jetzt Blech Gehäuse oder gefrästes Gehäuse besser ist sei dahingestellt.
Normalerweise sind blechpräge Gehäuse für ~ 50k - 100k Schuss ausgelegt.
Dort kommst du als Normalverbraucher eher selten ran.

Oftmals sind gefräste Gehäuse AKs """Präziser""", dies kommt halt von der höheren Reproduziergenauigkeit.
Ob das jetzt einen +100% Aufpreis wieder gut macht muss jeder für sich selbst beantworten.

LG

PS: Barnaul ist und bleibt die beste AK Muni
Derjenige, der Freiheit für Sicherheit aufgibt, verliert am Ende beides.

:violence-torch:

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Re: Conclusio zu euren AKs (unterschiedlicher Hersteller) nach einem Jahr?

Beitrag von the_law » So 12. Dez 2021, 21:04

Poirot hat geschrieben: So 12. Dez 2021, 11:23
the_law hat geschrieben: So 12. Dez 2021, 09:59 mit chinesischer Surplus um die 10-15 cm (die verkupferten Stahlhülsen im 500er Paktl)
Welche Nummer ist bei denen auf dem Hülsenboden gestempelt ?
944, ist die von SVT angebotene Surplus Munition im 500er Karton.

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Re: Conclusio zu euren AKs (unterschiedlicher Hersteller) nach einem Jahr?

Beitrag von rider650 » Mo 13. Dez 2021, 10:15

hasgunz hat geschrieben: So 12. Dez 2021, 13:41 ...das jedliche Munition frisst, ...
Solange die Munition M43 entspricht. Bei abweichenden Geschoßformen hört es schnell auf mit der Zuverlässigkeit.

Mein Fazit nach 1,5 Jahren SDM Besitz und 1,5k Schuss: Präzision und Qualität schwanken etwas mehr als bei anderen Herstellern, aber ich hab Glück gehabt bei meiner bzw. sie gut ausgesucht beim Kauf - daher alles bestens. Beim Basteln sind oft mehr Anpassungsarbeiten nötig weil T56 und keine AKM, wofür das meiste Zubehör gemacht ist, und sie sind etwas schwerer - dafür eben konkurrenzlos billig.

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