Ballisticus hat geschrieben: Fr 12. Aug 2022, 19:04
… vielleicht kann ja jemand einen Kommentar dazu abgeben.
Wie schon Clausewitz formulierte: Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.
Sollte sich also eine Bedrohung manifestieren, hat Österreich ein paar hundert Kilometer "Puffer" -- mit einem Überfall ist also eher nicht zu rechnen. Dieser Pufferraum ist NATO besetzt, es würde also schon ziemlich rund gehen, käme jemand von Osten. Die NATO würde uns wohl nicht überfallen, eher würde sie von unserer Regierung und dem Staatsoberhaupt eingeladen, uns bei <was auch immer> zu unterstützen, um unsere Neutralität zu gewährleisten.
Wie du richtig sagst, ist unser Bundesheer wohl kaum in der Lage, lange nennenswerten Widerstand zu leisten -- das war aber noch nie dessen Aufgabe. Grenzen so lange sichern, bis der <andere Staatsvertragspartner> Entsatz leistet, lautete die Devise, seit ich das Thema verfolge. Als Staat mittlerer Größe muss man sich auch nichts anderes antun -- solange die Politik geeignet ist, den bewaffneten Konflikt zu vermeiden.
Als Endergebnis eines bewaffneten Konflikts wird Österreich keinesfalls als Sieger hervorgehen, also dürfte die beste Politik die des "geeigneten militärischen Widerstands" sein und im Zweifelsfall ist es besser, unsinnige Verluste von vornherein zu verhindern, ohne dem <anderen Staatsvertragspartner> Grund zum Einschreiten auf dem Gebiet der Republik zu geben.
Die Bewaffnung der Bevölkerung halte ich im Fall eines externen Konflikts für im engeren Sinn saudeppert. Was sollen Zivilisten mit selbsterworbenem Bumm schon groß gegen Profis ausrichten, die Jahrzehnte geübt haben, wie man Einheiten taktisch führt? Die Bewaffnung der Bevölkerung macht als schneller Selbstschutz (einigermaßen) Sinn und sollte eher als Parallele zur Polizei gesehen werden. Wenn Staatsbürger das Staatsgebiet verteidigen wollen, können sie sich jederzeit beim Ergänzungskommando melden. Dort gibts nach Feststellung der Eignung auch geeignetes Werkzeug und Wissen für den Job und ein Team, das aus Eigeninteresse daran arbeitet, das Beste aus der übelsten Situation zu machen.