Anschluss an eine Jagdgesellschaft

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RickDangerous
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Anschluss an eine Jagdgesellschaft

Beitrag von RickDangerous » Di 22. Okt 2024, 15:49

Grüß Euch,

Wir hatten ja hier im Forum schon mal das Thema Jagdreisen. Das ist natürlich grundsätzlich etwas spannendes, vor allem bei manchen der genannten Angebote.
Ich würde hier jetzt aber mal die Frage in Richtung der heimischen Jagd aufwerfen: Wenn ich als Jungjäger ohne Connections in der Jagd versuchen wollen würde Anschluss an eine Jagdgesellschaft zu finden (egal ob als Dauerpartizipent oder als temporärer Jagdgast in ähnlicher Form wie bei einer Jagdreise), wie würdet Ihr sowas angehen? Und hat mitunter jemand gute Connections für sowas?
Schön wäre es natürlich wenn es da etwas in meiner Gegend gäbe, also Nord- / Mittelburgenland.

Thx

gewo
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Re: Anschluss an eine Jagdgesellschaft

Beitrag von gewo » Di 22. Okt 2024, 16:44

RickDangerous hat geschrieben: Di 22. Okt 2024, 15:49 Grüß Euch,

Wir hatten ja hier im Forum schon mal das Thema Jagdreisen. Das ist natürlich grundsätzlich etwas spannendes, vor allem bei manchen der genannten Angebote.
Ich würde hier jetzt aber mal die Frage in Richtung der heimischen Jagd aufwerfen: Wenn ich als Jungjäger ohne Connections in der Jagd versuchen wollen würde Anschluss an eine Jagdgesellschaft zu finden (egal ob als Dauerpartizipent oder als temporärer Jagdgast in ähnlicher Form wie bei einer Jagdreise), wie würdet Ihr sowas angehen? Und hat mitunter jemand gute Connections für sowas?
Schön wäre es natürlich wenn es da etwas in meiner Gegend gäbe, also Nord- / Mittelburgenland.

Thx
wohnst du in einem dorf oder in einer stadt?

wenn es ein dorf ist, also ein ort wo es eine gemeindejagd gibt (ist fast ueberall im laendlichen gebiet so) dann frag auf der gemeinde wer der jagdleiter ist und red mit dem.

du hast normal nur in genau der gemeinde eine chance in der du auch gemeldet bist.
bereits die nachbargemeinde "nimmt" dich normalerweise nicht.
das ist meist eher streng geregelt.

auch in der "eigenen" gemeinde ist die teilnahme an der jagdgesellschaft als regulaerer ausgeher alles andere als nur eine formsache.

zwei bis drei jahre mithilfe bei verstanstaltungen bzw tw auch im revier mit nur gelegentlicher gemeinsamer ansitzmoeglichkeit mit einem der ausgeher oder dem jagdleiter sind nicht unueblich bevor es zu einer formellen aufnahme in die jagdgesellschaft kommen kann.

die kosten sind dann als ausgeher aber meist deutlich niedriger als oft kolpotiert wird.
auch im direkten umland von wien kenne ich gemeindejagden wo du im jahr als ausgeher mit einer oder mehreren eigenen exklusiven kirrungen bzw hochstaenden in summe nur wenige hundert euro im jahr fuer eine handvolle abschuesse rehwild und freie anzahl an abschuessen sau zahlst. je nach wildschaeden kommt dann max der selbe betrag nochmal dazu, aber vierstellig wirds nie i jahr alles zusammen.
das erlegte stueck geht aber bei dieser art von kostenteilung grundsaetzlich ans revier, der schuetze kann es aber recht guenstig rauskaufen wenn er es selber verwerten oder verwenden will.

fazit:
vglsw. "guenstige" teilnahme an einer gemeinschaftsjagd
- geht normal nur in der "eigenen" hauptwohnsitzgemeinde
- erfordert persoenlichen zeitaufwand und mitarbeit
- hat eine signifikante vorlaufzeit

wenn das fuer dich nicht in frage kommt .... dann schlecht
alle alternativen sind teurer und bei weitem nicht einfacher einzuhanegen

ausser du wirst quasi "zahlender jagdkunde"
und löhnst drei bis vierstellige betraege pro abschuss
wem das gefaellt , warum nicht
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RickDangerous
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Re: Anschluss an eine Jagdgesellschaft

Beitrag von RickDangerous » Di 22. Okt 2024, 17:03

Danke für den Kommentar @gewo
Ich wohne "am Land", also in einer eher kleinen Gemeinde. Das Genossenschaftsjagdgebiet der Gemeinde ist aber (wie auch die Eigenjagden hier und in allen umliegenden Gemeinden) an eine Jagdgesellschaft verpachtet. (Und die Gesellschafter sind definitiv nicht primär aus der gleichen Gemeinde...) Wirklich offiziell "aufgenommen" kannst Du in die Jagdgesellschaft eh erst nach 3 Jahren werden, das steht ja sogar so im Gesetz. Aber eine Jagderlaubnis geht ja auch unabhängig davon. (bzw. brauchst dafür formal gar nichts wenn Du in Begleitung eines Jägers mit Erlaubnis unterwegs bist.)
Ich hab auch ganz generell kein Problem für einen Abschuss zu zahlen, aber im Gegenzug lege ich wert darauf das erlegte Stück verwerten zu können. Ich vertrete grundsätzlich den Standpunkt, dass ein Abschuss nicht zum Spaß, oder aus Trophäen-"Geilheit" erfolgen sollte, sondern primär zur Nahrungsmittelversorgung.

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Re: Anschluss an eine Jagdgesellschaft

Beitrag von turrikan » Do 24. Okt 2024, 09:38

Wmh,

bedingt durch deine Fragestellung gehe ich davon aus dass du weder durch Familie / Freunde / Arbeitskollegen etc. eine Möglichkeit hast dass dir jemand eine Brücke zu einem der (Gemeinde)jäger baut.

Hast du den Jagdschein in dem Bezirk gemacht in dem du jetzt wohnst?
Ich würd sonst mal einen der Lehrprinzen ansprechen, vll. ergibt sich dort was?

Aus eigener Erfahrung: Ich bin zu meiner Frau gezogen und kannte in dem Ort niemanden. Hab dann dort die Jagdprüfung gemacht und in einem Revier aktiv mitgearbeitet. Dann gabs irgendwann nen Ausgangsschein (ohne das ich etwas zahlen musste) und als ich pächterfähig war bin ich dort auch als Pächter eingestiegen. Heute sind wird dort 3 Pächter auf 600 h.

In der Gemeindejagd hatte ich keine Chance auf einen Beitritt. Da sind ein paar Pächter welche im Schnitt 65+ sind, und die "Jüngeren" erhalten Ausgehscheine gegen Bezahlung. Und wenn deine Familie net aus dem Ort ist, und womöglich auch jagdlich aktiv ist wollen die dich auch net, das sagens da auch aktiv... "na wir wulln kane zuagrostn".
Bin darüber aber nicht unglücklich, weil was ich so mitbekomme wird dort viel gestritten und es herrscht auch eine Neidkultur
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Re: Anschluss an eine Jagdgesellschaft

Beitrag von Laubmasta_reloaded » Do 24. Okt 2024, 10:41

turrikan hat geschrieben: Do 24. Okt 2024, 09:38 Wmh,

bedingt durch deine Fragestellung gehe ich davon aus dass du weder durch Familie / Freunde / Arbeitskollegen etc. eine Möglichkeit hast dass dir jemand eine Brücke zu einem der (Gemeinde)jäger baut.

Hast du den Jagdschein in dem Bezirk gemacht in dem du jetzt wohnst?
Ich würd sonst mal einen der Lehrprinzen ansprechen, vll. ergibt sich dort was?

Aus eigener Erfahrung: Ich bin zu meiner Frau gezogen und kannte in dem Ort niemanden. Hab dann dort die Jagdprüfung gemacht und in einem Revier aktiv mitgearbeitet. Dann gabs irgendwann nen Ausgangsschein (ohne das ich etwas zahlen musste) und als ich pächterfähig war bin ich dort auch als Pächter eingestiegen. Heute sind wird dort 3 Pächter auf 600 h.

In der Gemeindejagd hatte ich keine Chance auf einen Beitritt. Da sind ein paar Pächter welche im Schnitt 65+ sind, und die "Jüngeren" erhalten Ausgehscheine gegen Bezahlung. Und wenn deine Familie net aus dem Ort ist, und womöglich auch jagdlich aktiv ist wollen die dich auch net, das sagens da auch aktiv... "na wir wulln kane zuagrostn".
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Die Alten sterben eh weg. Die Zeit arbeitet für uns ;)

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Re: Anschluss an eine Jagdgesellschaft

Beitrag von punk-of-vk » Do 24. Okt 2024, 10:42

Jede verpachtete Jagd hat ihre eigenen Regeln, egal ob Einzelpächter oder Jagdgesellschaft.
Wichtig ist mit ihnen Kontakt aufzunehmen und einmal zu reden.
Alles andere kann man nicht pauschal sagen.

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Re: Anschluss an eine Jagdgesellschaft

Beitrag von gipflzipfla » Do 24. Okt 2024, 11:15

Laubmasta_reloaded hat geschrieben: Do 24. Okt 2024, 10:41 .....

Die Alten sterben eh weg. Die Zeit arbeitet für uns ;)
Und die Nachfolger in diversen Jagdgesellschaften rücken nach, aufs hohe Ross.
So richtig ändern tut sich deswegen dann auch nichts.

Noch nicht einmal, wenn eine jahrelang als Pächter agierende Jagdgesellschaft "weggekickt" wird und durch eine neue JG ersetzt wird.
Im Fall von Gemeindejagden bleiben letztendlich immer die gleichen Leute am Drücker.... und sitzen dann unter neuem Namen auf ihren hohen Rössern.
Was auch logisch ist, denn die Satzungen werden schon dementsprechend geschrieben.

Jahrelange Erfahrung, mit dem Thema :violin:
"Wer Ironie sät, wird Sarkasmus ernten!"
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RickDangerous
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Re: Anschluss an eine Jagdgesellschaft

Beitrag von RickDangerous » Do 24. Okt 2024, 11:33

turrikan hat geschrieben: Do 24. Okt 2024, 09:38 Wmh,

bedingt durch deine Fragestellung gehe ich davon aus dass du weder durch Familie / Freunde / Arbeitskollegen etc. eine Möglichkeit hast dass dir jemand eine Brücke zu einem der (Gemeinde)jäger baut.

Hast du den Jagdschein in dem Bezirk gemacht in dem du jetzt wohnst?
Ich würd sonst mal einen der Lehrprinzen ansprechen, vll. ergibt sich dort was?

Aus eigener Erfahrung: Ich bin zu meiner Frau gezogen und kannte in dem Ort niemanden. Hab dann dort die Jagdprüfung gemacht und in einem Revier aktiv mitgearbeitet. Dann gabs irgendwann nen Ausgangsschein (ohne das ich etwas zahlen musste) und als ich pächterfähig war bin ich dort auch als Pächter eingestiegen. Heute sind wird dort 3 Pächter auf 600 h.

In der Gemeindejagd hatte ich keine Chance auf einen Beitritt. Da sind ein paar Pächter welche im Schnitt 65+ sind, und die "Jüngeren" erhalten Ausgehscheine gegen Bezahlung. Und wenn deine Familie net aus dem Ort ist, und womöglich auch jagdlich aktiv ist wollen die dich auch net, das sagens da auch aktiv... "na wir wulln kane zuagrostn".
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Hi,

Korrekt angenommen, meine Familie stammt zwar aus dem Ort (Großeltern in erster Linie + meine Eltern sind vor 25 Jahren wieder hingezogen nachdem meine Großeltern verstorben sind), aber in dem Umfeld haben wir leider keine Kontakte. Die Genossenschaftsjagd in unserer Gemeinde gehört auch keinem "Gemeindejäger", die ist ganz normal verpachtet und soweit ich weiß ist von den Gesellschaftern nicht mal irgendwer dabei der überhaupt bei uns im Ort wohnt. Ganz generell scheint es im ganzen Umfeld so zu sein, dass es die klassischen "Gemeinedejagden" nicht gibt, das sind alles Gesellschaften die zusammengewürfelt sind und sich fast so darstellen wie die Gesellschaften von Eigenjagden.

Gemacht hab ich die Jagdkarte bei uns im Bezirk, ja. (War eine Gemeinschaftsveranstaltung von den Bezirken Mattersburg und Eisenstadt Umgebung / Eisenstadt Stadt, unter Leitung des Bezirksjägermeisters von Mattersburg) Auf die Ausbildner zuzugehen ist sicher eine Option, viel erwarten tue ich mir davon aber nicht, die meisten davon wirken wenig Kontaktfreudig.

Und nur weil es vorher wer geschrieben hat: Ich hätte ja auch kein Problem wenn die "alten" vom "hohen Ross" runter etwas verlangen dafür dass sie mir einen Abschuss vermachen, solange das dann nicht in Wucherpreisen endet.

Rick

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Re: Anschluss an eine Jagdgesellschaft

Beitrag von Markus_H » Do 24. Okt 2024, 15:19

An deiner Stelle würde ich mich erstmal auf der Gemeinde informieren, wer bei euch die Pächter und eventuell Ausgeher sind.

Dann überlegst du was du der Gesellschaft beisteuern kannst außer Abschüsse zu tätigen (bist du Handwerker, u50 und fähig zu Arbeiten, hast einen Hund, bist du Landwirt oder zumindest Grundeigentümer, hast du interessante Infrastruktur daheim, hast du die Möglichkeit als bekannter Anrainer Mittelsmann zu Landwirten zu sein, kannst du weil du Vorort wohnst KFZ Wild versorgen, Fütterungen und Tränken auffüllen?)

Im Idealfall bemühst du dich, dass die Pächter diese Boni von selber bemerken.

Dann direkten Kontakt suchen, höflich vorstellen und klar kommunizieren was du dir vorstellen/wünschen würdest.

Wenns nicht klappt und die Jagden in der Umgebung auch nicht im Ort vergeben sind kannst dort das Selbe probieren.

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Re: Anschluss an eine Jagdgesellschaft

Beitrag von gipflzipfla » Fr 25. Okt 2024, 08:23

RickDangerous hat geschrieben: Do 24. Okt 2024, 11:33 .....

Und nur weil es vorher wer geschrieben hat: Ich hätte ja auch kein Problem wenn die "alten" vom "hohen Ross" runter etwas verlangen dafür dass sie mir einen Abschuss vermachen,

solange das dann nicht in Wucherpreisen endet.

Rick

Problem Nr.2


:violin:

Sicherlich, es gibt defintiv Unterschiede innerhalb der verschiedenen Jagdgesellschaften. Das will ich nicht betreiten!
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Re: Anschluss an eine Jagdgesellschaft

Beitrag von Skill Issue » Fr 25. Okt 2024, 12:55

Das große Problem in Österreich ist im Bezug auf die Jagd ein generell sehr großes Ungleichgewicht aus Angebot und Nachfrage.

Die Nachfrage steigt stetig, an Nachwuchs mangelt es ganz und gar nicht - aber das Angebot kann aus offensichtlichen Gründen (Österreich wird nicht auf magische Art und Weise größer und kann mehr Wild erhalten) nicht steigen.

Es ist ja inzwischen schon so, dass man ohne massiv Kohle und/oder Connections in Österreich sehr wenige Chancen hat. Das wird sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten nur noch verschlimmern und die Jagd zu einem Luxus auf Ferrari-Level.

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