Guardian Angel (Waffe)

Was ist erlaubt, was ist verboten und wie kommt man eigentlich zu einer WBK?
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Joewood
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Re: Guardian Angel (Waffe)

Beitrag von Joewood » Fr 8. Nov 2024, 01:20

Donau hat geschrieben: Do 7. Nov 2024, 20:02
Joewood hat geschrieben: Do 7. Nov 2024, 14:29
Als Motorradfahrer bin ich in 9/10 Fällen mit zumindest einer Protektorjacke unterwegs (wenn nicht gleich eine komplette Kombi) und da mit dieser Stil gefällt, trage ich auch bei allen anderen Gelegenheiten eine schwere Lederjacke, die an den relevanten Stellen zumindest gepolstert ist und üblicherweise sogar Platz für Protektoren hätte...
Wenn mir ein Germanien daraus einer einen Strick dreht, dann spiel ich das bis zum EuGh - irgendwo hat's Grenzen.
Zu den in den Army Surplus Läden billig zu habenden Splitterschutzwesten der verschiedenen Streitkräfte und Stichschutzwesten der verschiedenen Polizeidienste ist zu sagen, dass Militär und Polizei diese Schutzwesten nach zwei Jahren austauscht, weil sie durch das UV Licht altern, und dann kein Splitterschutz und kein Stichschutz mehr vorhanden ist!
Diese Schutzwesten sehen neu aus, sind sauber, aber die Schutzwirkung ist nicht mehr gegeben.
Ich rede von festen Lederjacken mit Sturzprotektoren - auch am Rücken und teilweise mit Brustpanzer. Da altert mal gar nichts, weil das Protektorzeugs nie irgendein UV Licht zu sehen bekommt. Und wennst Leder ordentlich pflegst, hält das ewig; Schläge steckt man mit dem Zeugs sehr locker weg; da tut sich eher noch der Gegenüber weh.
Und gegen Messer ist ein Leder das dafür gemacht ist, bei 200km/h Stürzen* bei der anschließenden Rutschpartie nicht durchzureißen, auch nicht gänzlich unwirksam

*) Moto-GP schon mehrfach gesehen, dass einer nach einem 200km/h Abgang (Lowsider) 100, 200m weit gerutscht ist und die Kombi noch immer nicht durch war...

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titan
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Re: Guardian Angel (Waffe)

Beitrag von titan » Fr 8. Nov 2024, 02:28

So was gibt es nur in DE... (Wo denn sonst...)

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rider650
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Re: Guardian Angel (Waffe)

Beitrag von rider650 » Fr 8. Nov 2024, 05:22

Donau hat geschrieben: Do 7. Nov 2024, 20:02 ...
Zu den in den Army Surplus Läden billig zu habenden Splitterschutzwesten der verschiedenen Streitkräfte und Stichschutzwesten der verschiedenen Polizeidienste ist zu sagen, dass Militär und Polizei diese Schutzwesten nach zwei Jahren austauscht, weil sie durch das UV Licht altern, und dann kein Splitterschutz und kein Stichschutz mehr vorhanden ist!
Diese Schutzwesten sehen neu aus, sind sauber, aber die Schutzwirkung ist nicht mehr gegeben.
...
Das ist eher wie mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum auf Konserven.
Der Hersteller garantiert dir den Schutz halt nicht mehr, weil er das nicht bis in alle Ewigkeit kann und außerdem auch was neues verkaufen will - das heißt nicht dass die nicht trotzdem noch funktionieren.

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Re: Guardian Angel (Waffe)

Beitrag von L0weraustrian » Fr 8. Nov 2024, 14:41

Donau hat geschrieben: Do 7. Nov 2024, 20:02
Zu den in den Army Surplus Läden billig zu habenden Splitterschutzwesten der verschiedenen Streitkräfte und Stichschutzwesten der verschiedenen Polizeidienste ist zu sagen, dass Militär und Polizei diese Schutzwesten nach zwei Jahren austauscht, weil sie durch das UV Licht altern, und dann kein Splitterschutz und kein Stichschutz mehr vorhanden ist!
Diese Schutzwesten sehen neu aus, sind sauber, aber die Schutzwirkung ist nicht mehr gegeben.

Es ist bemerkenswert welchen Stumpfsinn du in beinah jedem deiner Threads behauptest.

Die Beschaffungsrichtlinien etlicher Behörden schreiben eine Mindesthaltbarkeitsdauer von 10 Jahren für für stich- bzw schusssichere Westen vor.

Ja, Stumpfsinn.

Wie kommst du auf solche Sachen?

Hat dir das der Freund eines Bekannten erzählt, oder saugst du dir dies aus den Fingern?

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Re: Guardian Angel (Waffe)

Beitrag von Donau » Fr 8. Nov 2024, 14:56

Erstens glaube ich nicht, dass Stichschutzwesten in Österreich verboten sind oder verboten werden können, da die Polizei ja nicht mit Messern auf Demonstranten einstechen will . . .

Beachte: ich besitze keine Stichschutzweste und beabsichtige auch nicht, mir eine zu kaufen.
Es geht hier um eine Diskussion zu dieser Thematik, weil das Thema Schutzwaffen ein User aufgeworfen hat.

Zum Thema Alterung von Schutzwesten aus Kunststoff sei gesagt:
"Schutzwesten zählen zu den Schutzwaffen, deren frühe Entwicklung auf Rüstungen aus verschiedensten Materialien zurückgeht.
. . .
Ein weiteres Problem ist der beschriebene Alterungsprozess, der für ein Nachlassen der Schutzwirkung der Schutzpakete sorgen kann. Hier ist der Fall des Werkstoffs Zylon der japanischen Firma Toyobo zu erwähnen. Mit diesem Werkstoff schienen Ende der 1990er Jahre besonders leichte Schutzwesten machbar. Bei der Langzeiterprobung stellte sich aber heraus, dass dieser Werkstoff besonders schnell alterte und schon nach drei Jahren seine Schutzwirkung einbüßte. Die Herstellerfirma, die die Polizei in Bayern und Nordrhein-Westfalen mit aus diesem Material hergestellten Westen belieferte, ging aufgrund der darauffolgenden Schadensersatzforderungen in Konkurs."
Zit. aus: Beschusshemmende Weste Wikipedia

Mag sein, dass jetzt neue, UV resisitentere Chemiefasern im Einsatz sind, aber ob gerade die in den Army Surpus Läden landen werden, bevor es notwendig ist?

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Re: Guardian Angel (Waffe)

Beitrag von Glock1768 » Fr 8. Nov 2024, 15:38

ich beschäftige mich beruflich intensiv mit PSA im Arbeitnehmerschutz und man muss hier auf mehrere Faktoren Rücksicht nehmen:

Hersteller einer PSA (Schutzwesten sind aus der PSA-V zwar ausgenommen, weil im Arbeitnehmerschutz meist "noch" nicht notwendig ... aber hier geht es nur um einer Begriffsdefinition) geben in der Gebrauchsinformation Angaben über die Lebensdauer Ihrer Produkte an.

Hier stehen durchaus längere Gebrauchsintervalle, die in der PRAXIS jedoch kaum bis gar nicht erreicht werden!

WARUM?

Ganz einfach: Der Hersteller kann hier ausschliesslich BEST-CASE-Angaben zu diesem Thema machen, da die reallen Benutzungsbedingungen diesem nicht bekannt sind:

- Häufigkeit der Nutzung (wenige Male im Jahr oder täglich)
- Einwirkungen durch Chemikalien während der Verwendung?
- Mechanische Einwirkungen bei der Verwendung?
- Intensität der UV Belastungen auf das Material?
- Pflege und Reinigung des System? Wie oft und mit welchen Verfahren/Reinigungsmitteln?

Dies und vieles mehr hat massive Auswirkungen auf die REALE Lebensdauer solcher Produkte ... der Hersteller kann diese Einsatzbedingungen nicht kennen und daher sind das Zeitangaben unter IDEALEN Voraussetzungen (durchaus nur im Lager oder Büro zu erreichen).

JEDE Verwendung der Systeme reduziert daher diese angegebene Lebensdauer des Herstellers ...

Doch, wie viel? Aus Haftungsgründen sind die Angaben zum Erkennen einer eventuellen Restlebensdauer SEHR allgemein und vage formuliert (im Sinne von "Die Verwendung kann die Lebensdauer massiv reduzieren" ... so steht es vom Wording oft bei PSAgA)

Um hier auf Nummer sicher zu gehen scheiden verantwortungsvolle Arbeitgeber/Verwender Ihre Systeme entsprechend früher aus ... d.h. in der Praxis sind 2 bis 3 Jahre (bei einer theoretischen Lebensdauer von zB 10 Jahren) daher durchaus vernünftig!!!

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Re: Guardian Angel (Waffe)

Beitrag von L0weraustrian » Fr 8. Nov 2024, 17:04

Mehler Systems gibt für die insbesondere bei der Executive in Verwendung stehenden 10 Jahre als Lebensdauer an.
Die Schweizer schreiben 10 Jahre bei der Beschaffung vor, die deutschen ebenso und zahllose andere Executivorganisationen detto bei gewöhnlicher Verwendung.
Hier haben wir weder die Belastungen wie in der Sahara noch in Sibirien.
Weiters stellt laut einer Untersuchung einer deutschen Universität die Haltbarkeit und Einhaltung der Widerstandsklasse auch über diesen Zeitraum hinweg kein unmittelbares Problem darf.
Natürlich gehört dazu eine sach- und fachgerechte Verwendung. Auch ein Fahrzeug fällt aus der Garantie, wenn der Fahrer dessen Robustheit am Baum testet.

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Re: Guardian Angel (Waffe)

Beitrag von Glock1768 » Fr 8. Nov 2024, 17:28

es sind immer zwei paar Schuhe ... was kann ein Produkt WIRKLICH, und was übernimmt der Hersteller für Risiken hinsichtlich Produkthaftung ... wir führen auch für PSA Baumusterprüfungen durch und wissen/kennen hier diese beiden Welten durchaus ...

In der Praxis und auch wenn man durch Verletzungen älterer Schutzsysteme dann zivilrechtlich gegen den Hersteller vorgehen möchte zählen die Gebrauchsinformationen des Herstellers und nicht die (theoretisch eigentlich) noch vorhandenen Sicherheiten bei den Produkteigenschaften.

Kleines Beispiel einer Y-Verbindungselementes mit integriertem Bandfalldämpfer für eine PSAgA ... Angabe des Herstellers zum Thema Lebensdauer: "Bei seltener Verwendung (1 Woche pro Jahr) kann dieses System bis zu 10 Jahre verwendet werden, bei intensiven Einsatz reduziert sich die Lebensdauer auf 3 MONATE" ... egal, ob indoor oder outdoor, welche Temperatur ... kommt dieses Teil mit Arbeitsstoffen in Kontakt sollte es ausgeschieden werden, bleibst wo hängen ebenso, falsche Pflege zur Reinigung ebenso sofort ausscheiden, usw usw usw

Und wennst dich in einer Hubarbeitsbühne 3 Monate lang jeden Tag unter sauberen Bedingungen gegen das Herausfallen und Abstürzen damit sicherst ... das ist "intensiver Einsatz" und du musst gemäß Bedienungsanleitung das Teil nach 3 Monaten austauschen. Obwohl das Teil eventuell nicht noch mal schmutzig ist

Und hier geht es auch nicht um Sahara oder Sibirien ...

Und ja, wenn bei behördlichen Ausschreibungen die Hersteller diese Werte angeben/garantieren, dann werden Sie schon wissen, was Sie tun ... ich habe bei meinem letzten Arbeitgeber auch bei öffentlichen Ausschreibungen betreffend Schienenfahrzeugen teilgenommen und kenne das alles aus erster Hand.

Mein Beitrag sollte nicht diese angegebenen 10 Jahre in Frage stellen, sondern allgemeiner Natur sein und aufzeigen, dass die theoretischen Lebensdauerangaben in der Praxis bei PSA Systemen nicht erreicht werden, wenn diese verwendet werden ...

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