Hilfe, mein "neuer" M95 hat seinen Verschluß festgeklemmt

Von Waffenpflege bis hin zu Pimp my gun!
Bud Spencer

Re: Hilfe, mein "neuer" M95 hat seinen Verschluß festgeklemm

Beitrag von Bud Spencer » Do 25. Okt 2012, 14:21

Heute intensiv getestet! ... und... NICHTS passiert wie vielen andern Schützen in den Jahren davor!
Ich glaube meine Theorie mit dem Lottosechser gibt was her. ;)

Ach ja BTW, nach dem Krieg wurde vielfach das 95er System jagdlich umgewandelt. Mit denen gab es kaum die Probleme, die ihr euch vorstellt.

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Das_Frettchen
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Re: Hilfe, mein "neuer" M95 hat seinen Verschluß festgeklemm

Beitrag von Das_Frettchen » Do 25. Okt 2012, 14:40

woolf hat geschrieben:Sorry Leute aber was hier zum M95-Verschluss geschrieben wird zeugt absolut nicht von Sachkenntnis!

1) Gemäß Newtons drittem Axiom actio=reactio wird das Gewehr beim Schuss nach hinten beschleunigt. Durch die Massenträgheit der Kammer will diese verharren, während das System nach hinten beschleunigt wird. Die wirkende Trägheitskraft drückt den Verschluss also zu, nicht auf.




Ja aber das Gewehr wird dann durch die Schulter des Schützen gestoppt. Währendessen bewegt sich der Verschluß weiter, da dieser ja nicht fix mit der der Hülse verbunden ist. Und das relativ hohe Gewicht des Kammerkugelkopfes begünstigt dieses "öffnen" noch. Gleiches kann man ja auch auf die R93 ummünzen.



Von daher ist dieses Gewehr für mich alles andere als sicher geschweige denn eine gute Konstruktion.

Bud Spencer

Re: Hilfe, mein "neuer" M95 hat seinen Verschluß festgeklemm

Beitrag von Bud Spencer » Do 25. Okt 2012, 14:49

Das_Frettchen hat geschrieben:Ja aber das Gewehr wird dann durch die Schulter des Schützen gestoppt. Währendessen bewegt sich der Verschluß weiter, da dieser ja nicht fix mit der der Hülse verbunden ist. Und das relativ hohe Gewicht des Kammerkugelkopfes begünstigt dieses "öffnen" noch. Gleiches kann man ja auch auf die R93 ummünzen.



Von daher ist dieses Gewehr für mich alles andere als sicher geschweige denn eine gute Konstruktion.


Das es keine "gute" Konstruktion (in Anbetracht der Konkurrenz) ist da gebe ich dir recht. Ich habe die Waffe aber heute auch oft im leichten Anschlag geschossen und kein Spiel des Verschlusses bemerkt. (ca. 3 Ladestreifen danach tats weh ;) )

Aber es geht hier um den sog. track record :roll: ... FAKT ist der 95er fliegt den Leuten nicht dauernd um die Ohren! Und wenn man von ein paar Einzelfällen einen Schluss ziehen möchte, dann dürfte man bspw. auch keine Glock kaufen :whistle:

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Re: Hilfe, mein "neuer" M95 hat seinen Verschluß festgeklemm

Beitrag von yoda » Do 25. Okt 2012, 15:05

http://forum.iwoe.at/viewtopic.php?f=3&t=3453

Der 4te Beitrag ist interessant, bei 13.000 bar hat der M95 Verschluss gehalten.

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Re: Hilfe, mein "neuer" M95 hat seinen Verschluß festgeklemm

Beitrag von heimwerker » Do 25. Okt 2012, 15:21

Spieler 8 hat geschrieben:Horrorgeschichten gibts ja genug aber neuzeitliche belegbare Fälle? Mir ist noch keiner untergekommen, im Gegensatz zum angesprochenen R93.


Das sind keine Horrorgeschichten, sondern eher Latrinengerüchte.
Seit meiner Jugend führe ich einen jagdlich umgebauten M95 und hatte kein einziges Problem damit.
Als ich das Gewehr damals kaufte, hatte ich das Glück, auf die Erfahrungen meiner zwei Onkel zurückzugreifen.
Da sie beide in den 30-er-Jahren Berufssoldaten beim österreichischen Bundesheer waren, hatten sie dieses Gewehr auch lange Jahre als Dienstwaffe.
Auf meine Frage, ob das System auch wirklich sicher sei, kam von Beiden die Antwort, daß es bei der Rekrutenausbildung im Scharfschießen keinen einzigen Unfall gegeben hat. Denn der Quatsch vom herausfliegenden Verschluß ist keine Erfindung der Neuzeit, der fliegt schon seit Jahrzehnten in der Gegend herum.
Wie mir meine Verwandten berichtet haben, gab es aber sehr wohl ein Problem beim M95. Wurde er so richtig heißgeschossen, ging der Verschluß sehr oft nur mit Brachialgewalt auf, er mußte mit dem Stiefel aufgetreten werden.

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Re: Hilfe, mein "neuer" M95 hat seinen Verschluß festgeklemm

Beitrag von Spieler 8 » Do 25. Okt 2012, 15:33

Psychologische Kriegsführung - euer Gewehr schießt auf euch mit dem Verschluss oder so

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Re: Hilfe, mein "neuer" M95 hat seinen Verschluß festgeklemm

Beitrag von kemira » Do 25. Okt 2012, 15:38

is ja ganz klar: "wenn man da einfach so dran zieht, und das geht auf, dann kann das unter Feuer nix halten. Punkt."

Seh ich ja beim OA-15... da ziehst auch nur grade zurück, und was is? bei jedem Schuß hauts den Verschluß zurück! Bei jedem!!!

:mrgreen:
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Re: Hilfe, mein "neuer" M95 hat seinen Verschluß festgeklemm

Beitrag von Sidekix » Fr 26. Okt 2012, 16:14

heimwerker hat geschrieben:Wie mir meine Verwandten berichtet haben, gab es aber sehr wohl ein Problem beim M95. Wurde er so richtig heißgeschossen, ging der Verschluß sehr oft nur mit Brachialgewalt auf, er mußte mit dem Stiefel aufgetreten werden.


Das wurde mir von meinen Altvorderen auch berichtet, war aber das einzige Problem bei dieser Waffe!
hatte selbst noch nie Probleme mit den Verschluß
;)
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Re: Hilfe, mein "neuer" M95 hat seinen Verschluß festgeklemm

Beitrag von Revierler_old » Fr 26. Okt 2012, 18:33

Ich hab auch schon mal rumgefragt, ob IRGENDJEMAND IRGENDJEMANDEN kennt, dem der Verschluss um die Ohren geflogen ist.
Geschichten gibts viele, aber keine einziger aus 1. oder 2. Hand. Latrinengerüchte halt.
Wer seine Waffen zu Pflugscharen schmiedet, der wird für jene pflügen, die das nicht getan haben.

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Re: Hilfe, mein "neuer" M95 hat seinen Verschluß festgeklemm

Beitrag von Das_Frettchen » Fr 26. Okt 2012, 21:06

Revierler hat geschrieben:Ich hab auch schon mal rumgefragt, ob IRGENDJEMAND IRGENDJEMANDEN kennt, dem der Verschluss um die Ohren geflogen ist.
Geschichten gibts viele, aber keine einziger aus 1. oder 2. Hand. Latrinengerüchte halt.




Nur weil diese Unfälle nicht im Internet irgendwo verzeichnet sind heißt das noch lange nicht das keine passiert sind. Wobei ja heutzutage nicht mehr soviel mit denen Geschossen wird als vor dem Internet Zeitalter.


Is eh jedem selbst überlassen ob er sich mit dem Greivel vorm Gesicht sicher fühlt :lol: Also mir kommt da so ne Italo Carcano Kraxn in 8x57 wesentlich sicherer vor alsn M95 in 8x56. Wobei die 7x64 Umbauten und was da alles gibt schon wirklich mutig sind.

Bud Spencer

Re: Hilfe, mein "neuer" M95 hat seinen Verschluß festgeklemm

Beitrag von Bud Spencer » Sa 27. Okt 2012, 06:36

Nur weil diese Unfälle nicht im Internet irgendwo verzeichnet sind heißt das noch lange nicht das keine passiert sind. Wobei ja heutzutage nicht mehr soviel mit denen Geschossen wird als vor dem Internet Zeitalter.


Geradezu philosophisch! :lol:
Wenn im Wald ein Baum umgefallen ist und keiner siehts? Ist er dann wirklich umgefallen?
:think: :whistle:

Nein im ernst, wie gesagt es kann passieren (ist vermutlich auch irgendwann schon passiert) aber sicher nicht häufiger als bei Mausern. :shifty:

Da waren die Steyr Safari-Büchsen (alte Serie) 1000mal unzuverlässiger als der 95er. Da gibts Beweise, Statistiken, Tote usw...

Ich denke das Argument die Waffe ist "unsicherer" als andere ist entkräftet. Eigentlich müssten ja die Ankläger (95 Gegner) die Beweise bringen! :think:
Aber naja... wenns keine gibt! :whistle:

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Re: Hilfe, mein "neuer" M95 hat seinen Verschluß festgeklemm

Beitrag von Revierler_old » Sa 27. Okt 2012, 06:58

Ich glaube den Latrinengerüchten nicht mehr. @Frettchen: hast DU einen Beweis für die Behauptung? Jeder redet davon, keiner hats je miterlebt.
Wer seine Waffen zu Pflugscharen schmiedet, der wird für jene pflügen, die das nicht getan haben.

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Re: Hilfe, mein "neuer" M95 hat seinen Verschluß festgeklemm

Beitrag von yoda » Sa 27. Okt 2012, 08:47

Das_Frettchen hat geschrieben:Is eh jedem selbst überlassen ob er sich mit dem Greivel vorm Gesicht sicher fühlt :lol: Also mir kommt da so ne Italo Carcano Kraxn in 8x57 wesentlich sicherer vor alsn M95 in 8x56. Wobei die 7x64 Umbauten und was da alles gibt schon wirklich mutig sind.


Den Carcano hats bei dem Test wo der Verband User dabei war bei 10 000 bar schon komplett zerissen. Vorkommen is rein subjektiv, so entstehen Gerüchte, ich kenn netmal jemanden der wen kennt, der wen kennt wos einen K98 oder einen M95 zerissen hätt. Naja ein Fall ist mir bekannt, aber den zähl ich nicht mit, weil das Ding war vorher 30 Jahre im Garten vergraben :)

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Re: Hilfe, mein "neuer" M95 hat seinen Verschluß festgeklemm

Beitrag von heimwerker » Di 6. Nov 2012, 10:04

@woolf,

Deinen Ausführungen kann ich nur vorbehaltslos zustimmen.
Der Umbau auf die randlose Patrone 8x57 IS wurde ab 1938 ohne Probleme durchgeführt, ist aber mit den Werkzeugen und technischen Möglichkeiten eines normalen Büchsenmachers (fast) unmöglich.
Denn dazu müssen Verschlußkopf und Auszieher neu angefertigt werden. Vermutlich wurde ab 1955, als Kugelgewehre wieder gestattet waren, diese unselige Geschichte vom herausfliegenden Verschluß in die Welt gesetzt, nur um nicht zugeben zu müssen, daß man dazu zu einem vertretbaren Preis nicht in der Lage war.
Außerdem gab es zu der Zeit noch viele Millionen 98-er-Mauser, die man ohne Schwierigkeiten, ohne Spezialwerkzeuge und mit minimalen Kosten zu Jagdbüchsen umbauen konnte.
Nochmals, lt. einem Artikel im Deutschen Waffenjournal vor ca. 35 Jahren, wurden in der Monarchie die 95-er mit 5000 bar beschossen und das sind zwischen 40 und 50 Prozent mehr, als der Gebrauchsgasdruck war. Daß das DWJ damals eine Falschmeldung gedruckt hat, wage ich zu bezweifeln.
Unsere Beschußämter beschießen heutzutage, wenn ich richtig informiert bin, mit einem Überdruck von 30%.
Was sollte dann also bitte an diesem Verschluß (von dem mindestens 10 Millionen hergestellt wurden) unsicher sein???
Dieses Gewehr habe ich lange Jahre mit sehr gutem Erfolg jagdlich geführt, wobei natürlich die ballistische Leistung der Patrone mit einem Teilmantel Rundkopf und 244 grain Geschoßgewicht für weite Schüsse nicht wirklich geeignet war.
Als dann Kynoch in den 70-er-Jahren die Produktion der Patrone einstellte, habe ich mit dem Wiederladen begonnen und hatte hervorragende Präzisionsergebnisse mit einem 175 grain Spitzgeschoß von Sierra in Verbindung mit dem Pulver IMR 3031. Auch die Wirkung auf Reh- und Schwarzwild war ausgezeichnet. Auf Rotwild habe ich keine Erfahrung.
Durch die geringe Länge von gerade mal einem Meter und den schnellen Repetiervorgang war dieses Gewehr übrigens auch äußerst praktisch auf engen Kanzeln und für die Nachsuche.
Meine persönliche Überzeugung ist, daß alle, die diesen Verschluß madig machen, sich damit bisher nicht wirklich auseinandergesetzt haben.

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