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Re: Warum eigentlich ein Zweibein?

Verfasst: Sa 27. Aug 2011, 10:27
von Coolhand
Ein 2Bein setzt man dort ein, wo die Alternative der freie, liegende Anschlag wäre. Dass da ein 2Bein von Vorteil ist, liegt glaub ich auf der Hand. Am Hochstand ist es nicht nur unnötig, sondern hinderlich. Dafür ist es auch nicht gedacht.
Fein finde ich jedoch die jagdliche Methode, wenn man zum Ansitz keine Reviereinrichtung hat, und sich einfach mit einem sehr langen 2Bein in die Wiese setzt, sodass man einen stabilen sitzenden Anschlag einnehmen kann. Es gibt Jäger, die gerne so jagen und sich nicht an jeder Ecke einen Stand bauen wollen.

DVC+WH
Coolhand

Re: Warum eigentlich ein Zweibein?

Verfasst: Sa 27. Aug 2011, 11:32
von doc steel
BigBen hat geschrieben:
Varminter hat geschrieben:Bevor jemand sagt, Rucksäcke taugen nicht als Auflage, müsste man wissen, welchen Typ er selbst verwendet.

Die klassischen Jagdrucksäcke, oft noch mit dem Wetterfleck draufgeschnallt, sind gar nicht so schlecht als Auflage, wenn man sie gewohnt ist.


Mind. 4 Generationen Jäger in meiner Familie können nicht irren ;-)


das kommt aber dem "des hamma scho immer so g'macht, drum wern mas aa so weitermachen" gleich und schliesst jeden fortschritt aus.
andererseits...früher hams auch alle mit an 6fach glasl gschossen und komischerweis' 'troffen, wo doch heut jeder mindestens ein 12-faches zf mit leuchtabsehen und was weiss ich noch alles braucht.

möglich dass sich jäger mit zweibein blöd vorkommen, weiss ich nicht.
aber dass ein zweibein in sachen wiederholbarkeit der schüsse durch keinen rucksack o.ä. zu ersetzen ist erscheint mir allein aus technischer sicht logisch.

Re: Warum eigentlich ein Zweibein?

Verfasst: Sa 27. Aug 2011, 12:03
von BigBen
Naja ich wollte damit nur sagen, dass es bisher auch ohne gegangen ist...ich selbst hab ein Harris im Jagdrucksack und wenns sonst garnicht geht, schraub ich es dran - mein Vater war da sehr skeptisch, aber er hat den Nutzen dann doch auch eingesehen, auch wenn ihm zu 99% die Kombination Rucksack/Felsen am liebsten ist.

Re: Warum eigentlich ein Zweibein?

Verfasst: Sa 27. Aug 2011, 12:04
von pointi2009
wie angeführt, am Hochstand find ich 2Bein eher unnötig und störend. Hast ja meist nur eine schmale Kante zum Auflegen. Hier ist eine Jacke/Fliespullover wesentlich besser.

Hingegen im freien Gelände ist es speziell mit Seitenausgleich sehr nützlich, hier sowohl für liegend, als auch sitzend zum Schiessen.

Beim Sportschiessen verwend ich sowohl 2Bein, als auch Auflagen mittels meist vorhandener Säcke. Problem bei zu weichen Vorderschäften ist, dass sich bei Verwendung von 2Bein an der vorderen Bügelöse der Schaft verdreht oder eine Änderung des Druckes auf den Lauf sein kann. Das ist speziell bei dicken Varmintläufen und weichen Kunststoffschäften der Fall (war bei meinem Savage Schaft das Problem, daher hab ich ja auch den Umbau gemacht). Mit der Marlin hab ichs noch nicht probiert.

Re: Warum eigentlich ein Zweibein?

Verfasst: Sa 27. Aug 2011, 12:09
von Warnschuss
@ Michael:

Beim G22 meinte ich eigentlich mehr das Gesamte. Einfach gesagt: Vergleichsweise groß und vor allem schwer. Zweibein und Erdsporn tun ihr Übriges.
Ein DMR hamma leider nicht, deshalb muss das altgediente SSG halt ein Alleskönner bleiben.
Ich finde schon, dass es mit Zweibein nicht so schnell geht, das Gewehr aufzulegen. Man muss auch bedenken, dass jede einzelne Bewegung für einen Scharfschützen verräterisch sein kann, und dazu gehört auch das Ausklappen des Zweibeins.
Die Japsen haben übrigens den Krieg verloren :mrgreen:

Aber Du hast schon Recht, der Trend geht im Militär schon seit Langem eher Richtung Zweibein.

Re: Warum eigentlich ein Zweibein?

Verfasst: Sa 27. Aug 2011, 13:39
von buckshot
aus eigener bescheidener erfahrung:
2bein (jetzt am .223 ltr, früher auf der .308 police...) - hat sich bewährt im liegendanschlag und wenn KEINE andere stabile auflage wie zb sandsäcke vorhanden sind, jagdlich kann ich keinen nutzen erkennen - es stört aber im eingeklapten zustand nicht wirklich, erhöht dafür das gewicht...

am schießstand ist jedenfalls eine stabile, schwere auflage (zb sandsack oder am besten diese großen "beutelauflagen" wo 2 beutel aufeinander genäht sind und eine horizontale "ritze" zwischen 2 backen entsteht in welcher das gewehr "eingelegt" wird (na, i man nix unanständiges!!!)

der steinhauser, autor des buches "büchse" welches hier kürzlich mal erwähnt wurde, beschreibt den nachteil eines 2beines darin, dass die büchse nicht 100%ig gerade zurückschieben kann beim rückstoss und daher ein verkannten möglich ist - das betrifft sicher das letzte äutzerl präzision - aber jedenfalls ist ein 2 bein besser als ein schlecht gepackter (zu weicher) rucksack! (was ganz gut geht, sind diese assault packs - da kann man auch die bix zwischen 2 backen klemmen (zwischen 2 außentaschen....)

Re: Warum eigentlich ein Zweibein?

Verfasst: Sa 27. Aug 2011, 18:59
von >Michael<
Warnschuss hat geschrieben:@ Michael:

Beim G22 meinte ich eigentlich mehr das Gesamte. Einfach gesagt: Vergleichsweise groß und vor allem schwer. Zweibein und Erdsporn tun ihr Übriges..


Achso! Jo, das AI AW ist halt ein richtiges SSG, in 300WM - mit der richtigen Ladung geht das auch 1500m weit, wenn es leicht währe und diese Features nicht hätte würde man wertvolle Reichweite opfern. Für schnelle Schüsse innerhalb 400m ist das G36 eh nicht schlecht, und der Beobachter bei einem Zweier-Team ist sowieso mit so einem ausgerüstet.

Warnschuss hat geschrieben:@ Michael:
Ein DMR hamma leider nicht, deshalb muss das altgediente SSG halt ein Alleskönner bleiben.


Wir hätten ein suuuuper DMR haben können wenn unsere schlaue Regierung nicht die wunderschönen STG58 hätte vernichten lassen. Aber nein.... :angry-banghead:

Re: Warum eigentlich ein Zweibein?

Verfasst: Sa 27. Aug 2011, 19:27
von Warnschuss
Volle Zustimmung, Michael! Wirklich schade um die StG 58-Bestände. :(

Das Lustige an der Geschichte: Das StG 58 hatte bereits ein Zweibein.

Re: Warum eigentlich ein Zweibein?

Verfasst: Sa 27. Aug 2011, 22:14
von >Michael<
Warnschuss hat geschrieben:Das Lustige an der Geschichte: Das StG 58 hatte bereits ein Zweibein.

Schon, aber wie ich gehört habe soll die Trefferpunktlage aufgrund des Zweibeins welches beim 58er direkt am Lauf befestigt ist selbst mit offener Visierung stark beeinträchtigt gewesen sein, soll heissen mit Zweibein veränderte sich die Trefferpunktlage stark nach oben, dazu kommt noch das unterschiedlich harter Untergrund die Schwingungen des Laufes unterschiedlich beeinflussen. Ich denke das Zweibein auf dem 58er war eher für volllauto-feuer liegend gedacht. (Nur so ist 7.62 vollautomatisch aus einer ''leichten'' Waffe halbwegs kontrollierbar.

Aber ich hab das ja mal schon geschrieben, aus dem 58er ein DMR zu bauen währe sehr einfach und Kostengünstig gewesen, die Amerikaner habens ja mit einer weitaus suboptimaleren Plattform (m14) geschafft, beim STG58 hätte man nur ein Picatinny-Dustcover gebraucht, es gibt auch genügend aftermarket- Handschutzteile die Riemenbügelösen für Zweibeine haben.

Bild

Aber nö, sowas brauch ma ja ned, lieber vorhandenes teils nie ausgegebenes Material in den Schredder werfen. Dabei währe das sogar politisch korrekt regelbar gewesen, DMR sind für die Terrorbekämpfung essentielles Equipment.

Re: Warum eigentlich ein Zweibein?

Verfasst: Di 30. Aug 2011, 09:31
von CCNIRVANA
Ein Zweibein braucht man doch nur damit man sein Teil nicht in den Dreck legen muss :mrgreen: *Scherz am Rande*

Re: Warum eigentlich ein Zweibein?

Verfasst: Di 30. Aug 2011, 09:43
von BigBen
>Michael< hat geschrieben: DMR sind für die Terrorbekämpfung essentielles Equipment.


Sagt wer? Und wo bekämpft Österreich den Terror? ;-)

Re: Warum eigentlich ein Zweibein?

Verfasst: Mi 31. Aug 2011, 10:52
von >Michael<
BigBen hat geschrieben:
>Michael< hat geschrieben: DMR sind für die Terrorbekämpfung essentielles Equipment.


Sagt wer?


Scharfschützen aus A-Stan und die gute alte Logik.

Und wo bekämpft Österreich den Terror

Bekämpfen nicht, aber wie man so hört scheint Österreich wegen dem ansprung von Terrorhandlungen überall auf der Welt zumindest gesetzlich vorbeugende Massnahmen zu ergreifen. Und ausserdem sind wir so ziemlich die einzige Nation wo das Heer kein DMR hat. Amis haben das M14 und (bald?) das SR25, Ostblock hat das Dragunov und dessen Abwandlungen, England hat auch eine AR10-Style DMR, Indien hat meines Wissens umgebaute FN-FAL als DMR, Brasilien hat das weiterentwickelte FAL, Deutschland hat das G3......
Was macht uns so einzigartig? Dummheit? Ignoranz? Lethargie? Oder wissen wir was was die anderen nicht wissen?

Re: Warum eigentlich ein Zweibein?

Verfasst: Mi 31. Aug 2011, 11:40
von >Michael<
Die Grundwaffe ist vom Design her eben sehr konservativ, als das M14 den Dienst im Militär antrat war sie schon hoffnungslos veraltet, es gibt viele (Ordonnanz-) Waffen die wesentlich besser geeignet sind und weitaus weniger Modifikationen benötigen um in ein gutes DMR verwandelt zu werden. Beim M14 muss wirklich fast alles getauscht werden, da bleibt am Ende nur noch der Receiver über, da muss man sich sehr verrenken, die Waffe ist nicht modular wie das AR-15 oder das FN-FAL.