PULVERDAMPF

woolf hat geschrieben:Schießen die Südamerikaner in 7x57 auch so gut, dass man damit gegen Schwedenmauser eine Chance hat?
Sind die Chile Modelo 1912 aus Steyr auch so gut wie die von DWM?

Nach meiner Erfahrung - zwei Mal ja. 7x57 hat den Nachteil der geringeren Verfügbarkeit von Fabriksmunition, aber das ist in Deinem Fall irrelevant. Von der Eigenpräzision her kann man mittels Wiederladen sowohl aus dem Chilenen als auch aus dem Brasilianer Sptzenleistungen herausholen.

Nun aber ein großes "Aber": entscheidend für die Schießergebnisse ist, wie gut man mit der Visierung zurechtkommt. Hier gibt es Unterschiede zwischen den Schweden und den Südamerikanern. Unbedingt selbst ausprobieren, was Dir besser liegt!

woolf hat geschrieben:Falls es ein Schwede werden soll:
Mauser, Carl Gustaf oder Husqvarna; Was ist empfehlenswert?
Gibts irgendwelche Jahrgänge die besser sind als der Rest?

Für beide Fragen: vollkommen irrelevant. Vorausgesetzt, die Geräte sind technisch ok, gibt es hier keine messbaren Vor- oder Nachteile. Vielleicht mit einer Ausnahme: die langen Schweden haben gegenüber den kurzen den Vorteil einer längeren Visierlinie. Manche schwören darauf, dass das bessere Schießergebnisse bringt. Ich konnte hier noch keinen signifikanten Unterschied feststellen.

Ach ja, eines noch: die kurzen Schweden mit Fertigung ab 1940 haben ein geändertes Visier; somit kann man hier die beliebten Feinvisier-Einsätze, die sowohl bei den langen als auch bei den älteren kurzen Schweden passen, nicht verwenden.

Trenck

Danke für alle eure Antworten!

Denn ich will auch mal damit anfangen!

Ich habe:

Brasilien Mauser lang 7 x 57

Schwede Husqvarna kurz, ich glaube 1940

Norwegen Mauser .30-06 - mit etwas mattem Lauf.

Darf man nicht ein Balkenkorn für Wettkämpfe montieren ( für den Brasilien Mauser, die anderen ham eh so etwas )?

Auf welche Scheibe auf welche Distanzen aus welcher Position wird denn geschossen?

UND: habe gelesen, dass für ältere Augen das Korn bei längerer Visierlinie besser zu sehen sein soll ... abgesehen von den Vorteilen der längeren Visierlinie.

Hermann

Arminius hat geschrieben:UND: habe gelesen, dass für ältere Augen das Korn bei längerer Visierlinie besser zu sehen sein soll ... abgesehen von den Vorteilen der längeren Visierlinie.

Meiner Erfahrung nach ist eher der Abstand vom Auge zur Kimme das entscheidende. Je länger, desto besser.

Trenck

Arminius hat geschrieben:Brasilien Mauser lang 7 x 57

Schwede Husqvarna kurz, ich glaube 1940

Norwegen Mauser .30-06 - mit etwas mattem Lauf.

Wenn Du Fabriksmunition verwenden willst, wäre die Wahl für mich klar: der Schwede. Da hast Du die günstige S&B Muni in der Schüttpackung. In 7x57 kriegst Du die S&B nur in der 20er Packung, um einen Preis, wo Du in 6.5x55 schon Matchmuni von Norma kriegst.

Der Norwegen Mauser tritt ziemlich unangenehm. Dagegen ist sogar der Schweizer K31 sanft.

Trenck

Nimm den Schweden. Das Visierbild ist beim Schweden wesentlich besser und angenehmer als bei einem 7x57 Südamerikaner mit dem typischen groben Dachkimmenkorn...

Schließe mich Charles an. Ich konnte das Dachkorn der "Originalnmauser" nie leiden...
Was die Präzision angeht, hat Trenck recht: kein Unterschied. Bei uns im Verein (HSV) gibts einige Schützen, die mit Chilenen und Brasilianern locker mit den Schweden mithalten...Wiederladen vorausgesetzt.
Gruß,
Armin

trenck hat geschrieben:

Arminius hat geschrieben:UND: habe gelesen, dass für ältere Augen das Korn bei längerer Visierlinie besser zu sehen sein soll ... abgesehen von den Vorteilen der längeren Visierlinie.

Meiner Erfahrung nach ist eher der Abstand vom Auge zur Kimme das entscheidende. Je länger, desto besser.

Trenck

Ich habe dazu KEINE ERfahrung, aber habe früher sehr gut über Kimme und Korn geschossen, und die Amis behaupten, dass bei den längeren LA Läufen ( "Muskets" ) auch die Oldtimer gut zurecht kamen. Die Kimme ist da immer am selben Platz.

Aber dank meiner Augen werde ich da meine Erfahrungen noch sammeln.

Die erste ist schon da:

je KLEINER das Lochgrinsel und je gröber das Korn, desto besser sehe ich´s ...

:-///

Hermann

trenck hat geschrieben:Der Norwegen Mauser tritt ziemlich unangenehm. Dagegen ist sogar der Schweizer K31 sanft.

Trenck

Ach Gott, das BRAUCHE ich doch!

( ok, nicht beim Match )

aber ansonsten -- bissi Maso muss man bei "vernünftigen" Kalibern schon sein ... solange die Hornhaut dran bleibt ...



Hermann

balkenkorn ohne bearbeitung in kombi mit der V-kimme kannst vergessen,das visierbild hat fast garkeine "luft" und strengt das auge extrem an.man kann aber hergehen und ein sehr spitzes dachkorn in geeigneter höhe abflachen dass es an der spitze ca 1mm hat.
das entspricht inetwa der breite des spiegels auf 100m.
bei der 7x57 mangelts halt leider an brauchbaren geschossen für die ordonnanzler die im bereich 165-175 gn liegen sollten - das originale geschoss wog 173gn.mag natürlich sein dass auch leichtere geschosse in einer waffe funktionieren,mein steyr 1912 streute wie sau mit 140gn geschossen.
für den schweden gäbs material sowie bewährte ladedaten in hülle und fülle und obendrein schiessen die meisten mit der S&B schüttpackung exzellent,da kosten schon gute matchgeschosse mehr als die fertige patrone;)
weiterer vorteil ist die spitzen scheibenvisierung bzw. gibt es vergleichsweise günstige feinvisiere und das ist der mmn. der spingende punkt - man bedenke:
die südamerikaner beginnen alle bei 300m + somit brauchst du schon mal ein höheres korn.damit du aber dann auch in den 10er kommst ist eine feinanpassung notwendig da man mit der verstellung in 100m schritten meist ums a-lecken drunter oder drüber ist,ausser man hat glück und die labo passt genau mit einer visiereinstellung zusammen....wär mir aber noch nicht passiert.
je höher das korn umso mehr steht die kimme in der kurve und der unterschied zwischen visierstellung 600m u. 700m macht auf der scheibe gern mal 15-20cm aus.vorallem wenn man auf einem andren stand als gewohnt schiesst und dort licht- sowie andere äussere gegebenheiten anders sind als gewohnt hat ein feinvisier seine vorteile.
die südamerikaner sind trotzallem sehr gut schiessende super verarbeitete gewehre,man muss sich halt länger damit beschäftigen.

just my2c

Sehr schöner Post, dem ist nichts hinzufügen!

Hey Leute, ich bin immer wieder beeindruckt von dem vielen Fachwissen, das hier herrscht. Wenn ich meinen M95 alle heiligen Zeiten auf den Schießplatz geführt habe, war ich froh, auf 100m im Schwarzen zu bleiben. Als ich mir vor einem halben Jahr einen M44 zugelegt habe, hat sich das Trefferbild ein bissl verbessert. Ich komm auch mit dem Balkenkorn besser zurecht. Obwohl mir der Kolben, wie auch beim M95, zu kurz ist. Treten tut der Steyrer mehr als der Russ. Aber das ist alles gestern, denn in zwei Wochen werde ich meinen schwedischen Traum in 6,5 x 55 in Händen halten.

@woolf, für mich war komischerweise immer klar, dass ich für Bewerbe mal einen M96 oder einen K31 will. An Latinos habe ich nie gedacht.

woolf hat geschrieben:Geschossen wird auf 10mm auf die ISSF-Präzisionsscheibne (die selbe wie beim 25m und 50m Pistolenschießen).

na auf die entfernung solltest sogar mit dem m95 ein 1a trefferbild schaffen