Das Konzept ist so ausgelegt, daß nicht zwingend eine Drehbank erforderlich ist. Es genügt auch eine Bohrmaschine, die auf einer Werkbank oder im Schraubstock fixiert werden kann. Dazu normales Werkzeug wie z. B. Feilen, zwei HSS-Bohrer (4,5 und 5,0 mm) und ein Gasbrenner.
Allerdings will ich nicht verheimlichen, daß eine Drehbank die Arbeit natürlich gewaltig erleichtert.
Materialbedarf:
2 Stück Rundstahl 10 mm Querschnitt, je 10 cm lang
2 Stück Rundstahl 5 mm Querschnitt, je 12 cm lang
Silberlot 1,5 mm Querschnitt
Flußmittel für Silberlot, Temperaturbereich 500 bis 800 Grad
Die beiden Systemschrauben für den Mosin Nagant
Baubeschreibung:
Wir spannen ein Stück Rundstahl (nicht von meinen 6-kantigen Schäften irritieren lassen, das waren Reste aus der Eisenkiste. Bei der Drehbank spielt das Profil keine Rolle, aber eingespannt in ein Bohrmaschinenfutter, ist ein Rundstahl besser geeignet) und dreht ca. 15 mm Länge auf 9,0 mm ab. Dann noch einen Zapfen 3,0 mm lang auf 4,5 mm Querschnitt andrehen. Ausspannen und am anderen Ende ein 5 mm Querloch für die Aufnahme des Griffes bohren.
Anschließen spannen wir eine Systemschraube in das Futter drehen den Schraubenkopf plan und bohren ein Sackloch in den Kopf, 4,5 mm Querschnitt, 3,5 mm tief.
Wer mit der Bohrmaschine arbeitet, muß den Schraubenkopf zuerst so weit abfeilen, bis der Schraubenschlitz verschwindet, er kann sonst den Bohrer nicht ansetzen!
Sind beide Schrauben soweit vorbereitet, geht's an's Hartlöten. Viele haben davor Angst, aber es besteht wirklich kein Grund zur Sorge.
Wir stecken die Griffstange durch das Loch am oberen Ende und spannen das Ganze wie im Bild 2 im Schraubstock ein.
Das geht aber nur, wenn die Knebelstange wirklich fest im Schaft steckt, so daß während des Lötvorganges keine Verdrehung möglich ist.
Ist das nicht der Fall, dann spannen wir alternativ den Werkzeugschaft ganz am Ende, siehe Bild 2.
Wir entfetten die Lötflächen (z. B. mit Nitroverdünnung oder Spiritus) und tragen an den Flächen, wo die grünen Pfeile hinzeigen, je eine kleine Menge Flußmittel auf.
Bitte darauf achten, daß in das Bohrloch der Schraube kein Flußmittel hineinkommt. Wenn nämlich die Passung zu genau ist, kann später durch das Erhitzen und der dabei entstehenden Gasbildung die aufgesetzte Systemschraube explosionartig nach oben davonfliegen!
Dann zwicken wir vom Silberlotstab 3 Stücke Zinn ab (je ca. 2 mm lang) und legen sie mit einer Pinzette auf die Lötfläche, siehe Bild 2.
Anschließend stecken wir die Systemschraube auf den Zapfen.
Wir zünden den Gasbrenner und nehmen in die zweite Hand eine Kombizange, falls wir beim Fließen des Lotes die Richtung der Schraube korrigieren müssen.
Den Bereich der Lötstellen erhitzen wir jetzt bis zur Rotglut. Wenn das Lot flüssig wird, ruscht die Schraube hinunter auf die Gegenfläche. Tut sie das wegen zu genauer Passung nicht, dann helfen wir mit einenm ganz leichten Schlag mit der Zange nach.
Das war's schon. Lötstellen bitte nicht zur Kühlung abschrecken, sondern langsam auskühlen lassen und zum Schuß noch mit Schleifpapier die Reste vom Flußmittel und überflüssiges Silberlot entfernen.
Bild 1:

Bild 2:

Bild 3: Die fertigen, gereinigten Schrauben:

Bei Fragen bitte posten.
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