"wenn´s passt, dann.... "
Viele viele Fahrten in´s Revier, gar unzählig viele Ansitzstunden, kurzweilige wie wohl auch so manche recht ereignislose, sinds gewesen in den letzten Wochen.
Immer der Gedanke um den noch offenen Abschussplan dabei, das Erfüllen des Soll´s.. fast schon zwanghaft, will man im Kreis der Jägerschaft seinen guten Willen beweisen und seine Aufgabe erfüllen
Nun, das Rehwild hat seit der Erntezeit nicht nur bei uns sukzessive sein Verhalten und seinen Lebensrythmus verändert. Oftmals hatte ich Anblick, niemals jedoch was das "Passende" dabei.
Bei einem Ansitz Ende November musst ich sogar ein rotes Kitz ziehen lassen
Da es direkt unter meinem Sitz stand, war keine Schussmöglichkeit gegeben.
Oft denke ich in den letzten Tagen daran, mittlerweile haben wir Nachts tiefe Minustemperaturen und seit heute auch ca. 30cm Neuschnee im Revier.
So saß ich vorgestern wieder einmal auf meinem geliebten Sitz in der großen Eiche.
Nachmittags, 14:30, der Hochnebel wird zaghaft von der Sonne durchdrungen, die Neue im Leitenboden glitzert für einen kurzen Moment zu mir herauf.
Es herrscht Ruhe in der Leite vor mir, nichts tut sich. Auch nicht im angrenzenden Waldrand.
Mein neu angelegter Luderplatz, ein Misthaufen, wird allenfalls von Katzen umgegraben, so dass der Rote entweder leer aus geht, oder eben nur noch wirklich "Luder" im Mist liegt.
Jedenfalls bin ich müde, die Zeit vergeht quälend langsam.
Erfahrungsgemäß treten die ersten Stücke, wenn sie überhaupt kommen, gegen 16:00 aus... so auch diesmal, sehe ich dank der Neuen im Kogel gegenüber den ersten Schatten durchs niedere Geäst wechseln.
Leider tritt das Stück nicht aus.
Eine dreiviertel Stunde später jedoch, das Licht schwindet schon enorm, tritt eine Geiß im Boden aus und ihr folgen zwei weitere, geringere Stücke.
Ich kenne das Gespann schon länger..
Drei Geißen sind´s, doch niemals konnt ich mich zum Erlegen durchringen.
Zwei der Stücke stehen immer eng bei einander, maximal gerade 3 bis 5m auseinander, das dritte Stück immer weiter abseits.
Lange muss ich nun nicht überlegen, mein Entschluss steht ja für diesmal zweifelsfrei fest... ich warte ab bis sich die eng bei einander stehenden Stücke etwas trennen und das hellere der Beiden sollte es dann sein.
Nur, zefix, es steht stets spitz von mir weg oder aber wieder verdeckt.
Nach einer guten viertel Stunde des Passens nehme ich die Dunkle in´s Absehen, steht steht fast brettbreit zu mir und lasse fliegen.
Im Schuss sehe ich das Stück vorne gut eineinhalb Meter aufsteilen, ich spüre es, bin mir sicher, bin sehr gut abgekommen..
Nach dem Treffer kurz unterm Blatt gehen alle Stücke in die Flucht, bergauf quer zu mir über den Hang.
Ich verfolge alles genau mit und als sie den Hangrücken erreichen, fällt das getroffene Stück nieder und verendet.
So schaue ich noch ein paar Mal durchs Glas und packe dann meine sieben Sachen zusammen.
Als ich beim Stück bin, erkenne ich den guten Treffer.


Meine Rehgeiß, das Soll, ist erfüllt.
Sie wiegt 12,5Kg aufgebrochen, ohne Haupt.
Übrigens mein erstes Stück Rehwild mit meiner Zastava im Kaliber .223, Geschoss 55grs RWS TMs, Schussentfernung ca. 80m
Wildpretentwertung gleich Null.
Waidmanns Heil
Es darf geschätzt werden






