Präzisionsschützengewehr - Lauflänge

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Reaper
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Präzisionsschützengewehr - Lauflänge

Beitrag von Reaper » So 5. Mai 2013, 20:28

Hallo Freunde,
mich würde interessieren, was eine gute Lauflänge für ein Mittelkaliber (round about 6,5x55, .260 Rem., o.ä.) ist.

Einerseits heißt es ja, je länger der Lauf um so mehr Leistung (weil das Geschoss länger beschleunigt wird), andererseits bringen ja die paar Zentimeter mehr auch nicht den Riesengewinn.

Auf der anderen Seite heißt es, je länger der Lauf, desto stärker schwingt er und um so schwieriger wird es die ultimative Präzision zu erreichen.

Beide Argumente erscheinen mir logisch, es stehen also Leistung gegen Präzision.
Ist das so korrekt?

Die o.g. Kaliber gibt es ja (generell!) mit Lauflängen zwischen 20" und 26".
Was empfiehlt sich?
Gibt es einen "besten Kompromiss"?

Kann man einen längeren Lauf mit einem Heavy-Barrel kombinieren und hat so mehr Leistung bei gleichbleibender Präzision?

Einsatzzweck wäre grundsätzlich die 100m, ein paar Mal im Jahr 300m aber auch die Option vlt. mal auf 1000m zu gehen (Polen).

Wie vielleicht schon der Ein oder Andere mitbekommen hat, bin ich auf der Suche nach einem PSG für schmales Geld.

Eigentlich hätte ich mir eine Howa gekauft, die gibt es aber leider mit Long bolt action nur mit Standardlauf (short action auch mit Heavy-Barrel), weshalb ich davor zurückschrecke.
Die 308 (short action) ist bei 1000m an ihrer Leistungsgrenze angelangt.

Ich bräuchte Euer Fachwissen zu den oben genannten Fragen um hier evtl. eine Entscheidung treffen zu können.

Parallel, das sage ich aber von vornerein, schau ich noch bei egun nach etwas gutem Gebrauchtem, Savage macht auch schöne Büchsen und die Jäger 10 Varmint soll bald rauskommen.

Trotzdem sind dies ja grundsätzliche Fragen, die mich zwar wegen Howa jetzt speziell interessieren, aber ich für mich auch allgemein gerne wissen und verstehen würde - und vielleicht geht es ja auch noch Anderen hier so!?


Antworten wären super,
DANKE!

Hach,
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Re: Präzisionsschützengewehr - Lauflänge

Beitrag von Revierler_old » So 5. Mai 2013, 20:36

Die Frage ist doch: Hast du die Gelgenheit auf 1000m zu schießen oder geht es um Baupläne für Luftschlösser?
Die meisten können nicht einmal die effektive Einsatzreichweite einer .223 ausnutzen, mangels geeigneter Schießplätze.
Wer seine Waffen zu Pflugscharen schmiedet, der wird für jene pflügen, die das nicht getan haben.

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Re: Präzisionsschützengewehr - Lauflänge

Beitrag von KGR84 » So 5. Mai 2013, 20:42

Zu lange Läufe bremsen die Geschosse sogar wieder ab. Die Frage ist auch was du auf 1000m machen willst (abgesehen von Treffen).

Die Energie ist bei längeren Läufen (auch abhängig vom Kaliber) um einen geringen Prozentsatz höher. Beim Papier stanzen ist die Energie aber nicht so wichtig, vor allem wenn der Unterschied minimal ist.

Meistens ist es so, das 24" Standard ist, kürzer oder länger kostet oft Aufpreis. Bei deinen Anforderungen würde ich die Lauflänge einfach nehmen wie sie kommt, oder wie es dir vom Handling und der Optik am ehesten zusagt.
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Re: AW: Präzisionsschützengewehr - Lauflänge

Beitrag von Bernedti » So 5. Mai 2013, 20:42

Bei der 6,5x55 und bei der .260 rem würd ich einen 24 zoll Lauf Nehmen

Präzisonsmäsig ist es für kurze distanzen eher egal aber bei dem kleinen Geschossdurchmesser kosten die 4 Zoll wennst jetzt an 20 Zoll Lauf hernimmst doch einiges an Geschwindigkeit

Das geht da dann wennst auf 1000m Ballern willst ab

Via Handy incl. Tippfehler
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Re: Präzisionsschützengewehr - Lauflänge

Beitrag von Reaper » So 5. Mai 2013, 21:44

Die 1000m sind realistisch, da es im benachbarten Polen und Tschechien die Möglichkeiten gibt.

In Polen findet auch jedes Jahr ein internationaler Wettbewerb bis 1000m statt, da ist die Teilnahme das Ziel.

Aber BTT:
Wie ist das jetzt mit Schwingungsverhalten und langen Läufen?
Hilft da ein dickerer Lauf ab, da der weniger stark schwingt, oder ist das Bullshit?

Was ist z.B. von der Howa in 6,5x55 zu halten (24" Standardlauf)?

http://www.howa1500.de/konfigurator.php
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Re: Präzisionsschützengewehr - Lauflänge

Beitrag von Kapselpracker » So 5. Mai 2013, 22:01

Hi!
jayman hat geschrieben:...Wie ist das jetzt mit Schwingungsverhalten und langen Läufen?..

k.a. in wie weit das jetzt für dich Relevant ist, aber Interessant ist es alle mal.
http://www.silhouetten.org/Technik/Swing1.pdf

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Re: Präzisionsschützengewehr - Lauflänge

Beitrag von pointi2009 » Mo 6. Mai 2013, 08:40

ich sag für mittel starke Kaliber wie auch 6.5x55 ist ein 24" ein guter Kompromiss und für eigentlich alle Distanzen ausreichend lange. Den Rest musst über Wiederladen erreichen.

heavy barrel ist 1. gut wegen Wärmeänderung der TPL und 2. soll auch das Schwingen des Laufes reduzieren. Wenns ein guter Lauf ist, dann ist das Schwingen (da ja freischwingend) nicht das grosse Problem. Bei einem Dicken Lauf ist die Amplitude nicht sehr gross. Für Präzischiessen würd ich immer einen heavy barrel lauf nehmen.
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Re: Präzisionsschützengewehr - Lauflänge

Beitrag von doc steel » Mo 6. Mai 2013, 09:51

pointi2009 hat geschrieben: Für Präzischiessen würd ich immer einen heavy barrel lauf nehmen.

und keine fertige howa oder remington. deren läufe sind für 5cm gruppen ok aber wenns weniger sein soll kannst die röhrln kübeln.

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Re: Präzisionsschützengewehr - Lauflänge

Beitrag von chris34G4 » Mo 6. Mai 2013, 09:54

doc steel hat geschrieben:
pointi2009 hat geschrieben: Für Präzischiessen würd ich immer einen heavy barrel lauf nehmen.

und keine fertige howa oder remington. deren läufe sind für 5cm gruppen ok aber wenns weniger sein soll kannst die röhrln kübeln.


Fertig weil ausgelutscht oder nicht Custom?
.

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Re: Präzisionsschützengewehr - Lauflänge

Beitrag von doc steel » Mo 6. Mai 2013, 10:01

nein, nein...mit fertig meinte ich nix von der stange.
bei solcher art ware sind auch die läufe nix besonderes weil eben "stangenware"...rohlinge in einem strang gezogen und alle x cm einmal abgschnitten und gut is. das kann nix.

wenn ich auf 1000m gehen wollte, käme nur eine custom gun in frage wo eben system, lauf und schaft einzeln aufeinander abgestimmt sind.

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Re: Präzisionsschützengewehr - Lauflänge

Beitrag von cobaltbomb » Mo 6. Mai 2013, 12:42

24inch passt schon, bei 300 winmg oä dann halt 26inch
Of course they wont take away your hunting rifle, they will call it a sniper rifle first

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Re: Präzisionsschützengewehr - Lauflänge

Beitrag von waldemar » Di 7. Mai 2013, 09:14

jayman hat geschrieben:Die 1000m sind realistisch, da es im benachbarten Polen und Tschechien die Möglichkeiten gibt.

Wo denn, wenn ich fragen darf? :)

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Re: Präzisionsschützengewehr - Lauflänge

Beitrag von approach_lowg » Di 7. Mai 2013, 09:51

waldemar hat geschrieben:
jayman hat geschrieben:Die 1000m sind realistisch, da es im benachbarten Polen und Tschechien die Möglichkeiten gibt.

Wo denn, wenn ich fragen darf? :)



tschechei würde ich auch gerne erfahren den die polen gschichte(longshot 2013) ist a bisserl weit weg für einen südlichen ösi

lg
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Re: Präzisionsschützengewehr - Lauflänge

Beitrag von mgritsch » Di 7. Mai 2013, 10:13

Kapselpracker hat geschrieben:Hi!
jayman hat geschrieben:...Wie ist das jetzt mit Schwingungsverhalten und langen Läufen?..

k.a. in wie weit das jetzt für dich Relevant ist, aber Interessant ist es alle mal.
http://www.silhouetten.org/Technik/Swing1.pdf


in dem artikel gehts zwar nur um pistolen, das ganze gilt aber für gewehre im prinzip genauso.
grundsätzlich ist ein längerer lauf bei gewehren tendenziell schlechter da der lauf immer stärker zu schwingen beginnt! Kurz und dick - schützenglück. lang und schmal - schützenqual. oder so :)
stark schwingende läufe können zwar auch treffen, erfordern aber wesentlich mehr herumgefrickle bis eine laborierung gefunden ist die mit dem schwingungsverhalten harmoniert.
“From birth, man carries the weight of gravity on his shoulders. He is bolted to earth. But man has only to sink beneath the surface and he is free.” (Jaques Custeau)

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Re: Präzisionsschützengewehr - Lauflänge

Beitrag von Varminter » Di 7. Mai 2013, 11:24

mgritsch hat geschrieben:
Kapselpracker hat geschrieben:Hi!
jayman hat geschrieben:...Wie ist das jetzt mit Schwingungsverhalten und langen Läufen?..

k.a. in wie weit das jetzt für dich Relevant ist, aber Interessant ist es alle mal.
http://www.silhouetten.org/Technik/Swing1.pdf


in dem artikel gehts zwar nur um pistolen, das ganze gilt aber für gewehre im prinzip genauso.
grundsätzlich ist ein längerer lauf bei gewehren tendenziell schlechter da der lauf immer stärker zu schwingen beginnt! Kurz und dick - schützenglück. lang und schmal - schützenqual. oder so :)
stark schwingende läufe können zwar auch treffen, erfordern aber wesentlich mehr herumgefrickle bis eine laborierung gefunden ist die mit dem schwingungsverhalten harmoniert.



Korrekt. Der einzige Grund für lange Läufe bei Longrangewaffen ist, einen möglichst vollständigen Pulverabbrand und möglichst hohe Geschossgeschwindigkeit zu erzielen.

Genauso bei Jagdwaffen, die auf möglichst grosse Entfernung noch genug Geschossenergie liefen müssen.

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