Reduzierte Ladungen f. Langwaffen? Erfahrungen? Ladedaten?

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gunlove
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Reduzierte Ladungen f. Langwaffen? Erfahrungen? Ladedaten?

Beitrag von gunlove » Mo 14. Apr 2014, 17:48

Wie in einem anderen Thread schon erwähnt möchte ich mit meinen Karabinern wieder öfters schießen.
Sollte ich den Plan, H&N Geschosse aus Langwaffen zu verschießen wieder verwerfen, möchte ich Vollmantelgeschosse mit reduzierten Ladungen verwenden.

Um gleich selbst mit gutem Beispiel voran zu gehen, hier meine (reduzierten) Ladedaten:
Erfolgreich verschossen habe ich z. B. im Kaliber 6,5x55 140grs FMJBT Geschosse mit 20,3grs N110.
Nur musste ich das Visier, je nach Haltepunkt auf 300m bzw. 400m beim kurzen Schweden einstellen.
Ganz zufrieden war ich auch mit 25,0grs N110 und dem 147grs FMJBT aus dem K31. Visierung 300m.

Nun meine Aufforderung an alle Wiederlader & Karabinerchützen.
Eure persönlichen (!) Erfahrungen und eure selbst erprobten (!) Ladedaten sind gefragt!
Ihr nennt mich Menschenfeind, weil ich Gesellschaft meide, Ihr irret euch, ich liebe sie.
Doch um die Menschen nicht zu hassen, muss ich den Umgang unterlassen.
(Caspar David Friedrich 1774-1840)

Rumpumpelstielzchen
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Re: Reduzierte Ladungen f. Langwaffen? Erfahrungen? Ladedate

Beitrag von Rumpumpelstielzchen » Mo 14. Apr 2014, 17:55

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Lapua Hülsen
Federal 210 Primer
l6=71,2mm
180grain Sierra Prohunter
10,5grain IMR Trailboss

~289m/s (V3) (5 Schuss)
~1850bar (HPI ohne Silikonfett im Loch)

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30-06
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Re: Reduzierte Ladungen f. Langwaffen? Erfahrungen? Ladedate

Beitrag von 30-06 » Mo 14. Apr 2014, 18:30

Ich verschiesse nur aus dem K98 in 8x57IS eine "reduzierte" Ladung mit Mantelgeschoss,allerdings mit "normalem" Pulver.
Wichtig dabei ist die Hülsen,sofern diese neu sind, das erste mal mit einer Fullhouseladung feuerzuformen und danach nur halskalibrieren damit das ganze schön lidert.

Hülse(n): Norma,Winchester,S&B
Geschoss(e): .323" S&B 198gn SPCE,198gn VMBT,Nosler .323" CC 200gn HPBT
Pulver:Lovex S060 34gn
Zünder: Federal 210 LR

Visier steht bei 700m bei Verwendung eines 6mm hohen Schwedenkorns.
Rückstoss etwa wie beim langen Schwedenmauser,aber der eigentliche Vorteil ist die geringere Lauferwärmung sowie 1/3 weniger Pulververbrauch und für 100m ausreichend um das Geschoss überzeugend Richtung Zentrum zu befördern.

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Re: Reduzierte Ladungen f. Langwaffen? Erfahrungen? Ladedate

Beitrag von gunlove » Mo 14. Apr 2014, 19:13

30-06 hat geschrieben:...aber der eigentliche Vorteil ist die geringere Lauferwärmung sowie 1/3 weniger Pulververbrauch und für 100m ausreichend um das Geschoss überzeugend Richtung Zentrum zu befördern.

Neben der geringeren Lauferwärmung und der eventuellen Kostenersparnis bei den Komponenten gibt es für mich persönlich eine weitere Motivation.
Nämlich den Vorteil auch 100 Schuss oder mehr im Kaliber 8x57IS zu verschiessen und dabei nur ein T-Shirt zu tragen.
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Re: Reduzierte Ladungen f. Langwaffen? Erfahrungen? Ladedate

Beitrag von gunlove » Mo 14. Apr 2014, 19:24

Kleiner Nachtrag, weil ich danach gefragt wurde.
Einsatzgebiet der jeweiligen reduzierten Ladung soll die 100m Bahn sein, an deren Ende das Geschoss lediglich den Karton der Scheibe durchschlagen soll.
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Re: Reduzierte Ladungen f. Langwaffen? Erfahrungen? Ladedate

Beitrag von hugo965 » Di 15. Apr 2014, 08:49

pedersoli sharps 45-70 gov.
h&n 350 ks .458 dia
n 110 - 28gr.
oal 66

feuerstutzen 8,15x46r
h&n.321 170gr.ks
n 110 - 10,5gr.mit filz verdämmt
oal 63,8

aber alles ohne gewähr!!!

hugo

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Arminius
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Re: Reduzierte Ladungen f. Langwaffen? Erfahrungen? Ladedate

Beitrag von Arminius » Di 22. Apr 2014, 19:53

Hab mal was gebastelt, mit Unique. Müsste erst nachsehen.

Daten sind im RCBS Cast Bullet Manual. Willst was Bestimmtes wissen, dann sehe ich nach, Hermann
Fast genug. Nur mehr EINE Waffe! Die Nächste ...

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gunlove
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Re: Reduzierte Ladungen f. Langwaffen? Erfahrungen? Ladedate

Beitrag von gunlove » Di 22. Apr 2014, 20:07

Arminius hat geschrieben:Hab mal was gebastelt, mit Unique. Müsste erst nachsehen.

Daten sind im RCBS Cast Bullet Manual. Willst was Bestimmtes wissen, dann sehe ich nach, Hermann

Interessant wären 30/30 Win., .308 Win. und Kaliber die mal in Ordonnanzwaffen verwendet wurden.
Z.B. 7x57, 8x57IS, 30-06, .303Brit., 7,62x54R, 7,65 Arg., 7,5x55, 6,5x55 usw.
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Re: Reduzierte Ladungen f. Langwaffen? Erfahrungen? Ladedate

Beitrag von Arminius » Di 22. Apr 2014, 20:52

RCBS Cast Bullet Manual # 1, 1986:

alles Anfangsladungen!

.30-30, 150 grs L FN

4896: 27 grs
4198: 20 grs ( 1781 ft/s )
Unique: 10 grs ( 1577 ft/s )
4759: 17 grs
4756: 10 grs

8 x 57 IS:

170 grs L FN:

H 322: 31 grs ( 1894 ft /s)
Unique: 15 grs ( 1595 ft/s ) max 17 grs
Gren Dot: 12. grs ( 1401 ft/s )
4895: 28 grs ( 1671 ft/s )

.303 Brit:

180 grs L FN:

H 380: 33 grs ( 1818 ft/s )
4198: 23 grs ( 1756 ft/s )
Unique: 12 grs ( 1378 ft/s )

Hermann
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Re: Reduzierte Ladungen f. Langwaffen? Erfahrungen? Ladedate

Beitrag von Arminius » Di 22. Apr 2014, 20:57

In alten Daten findet man dazu Werte, aber halt meist für Unique, H 110, 2400, 4227.

4198, 4895 sind Gewehrpulver, die sich weit runterladen lassen.

Im LEE Manual gibt´s dazu sehr gute Beschreibung, welche Pulver, und wie aussuchen.

Schon um 15% abgebrochene Ladungen entlasten die Schulter und die Waffe wesentlich!

Hermann
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Re: Reduzierte Ladungen f. Langwaffen? Erfahrungen? Ladedate

Beitrag von 30-06 » Di 22. Apr 2014, 21:06

ich hab probiert in der 7x57: 29gn Lovex S060 hinter Sierra MK 168gn HPBT,das fliegt ausgezeichnet aus meinem Brasilianer,brennt sauber ab und das elendige Flimmern lässt sich auf 20 Schuss durchgehend hinauszögern.
Ist jetzt nicht unbedingt eine klassische Furzladung,aber mir gehts hauptsächlich um die langsamere Lauferwärmung und den Zweck erfüllts.

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Re: Reduzierte Ladungen f. Langwaffen? Erfahrungen? Ladedate

Beitrag von 30-06 » Mo 26. Mai 2014, 21:20

vielleicht jetzt auch nicht gerade eine klassische reduzierte Ladung weil sich da schon noch gut spürbar was rührt aber wegen dem geringen Geschossgewicht trotzdem sehr angenehm zu schiessen - ich halte es für eine günstige,gute Alternative zu den teureren Matchgeschossen wenns (nur) auf 100m geht und es macht sehr schöne Löcher...da gibts dann auch keine Diskussionen bei einem Bewerb ob der Ring angerissen ist oder nicht.

Nachbau bitte ausdrücklich auf eigene Gefahr!!

7,62x53R (aus Finnen Nagant mit .308er Lauf!)
Hülse Lapua halskalibriert
Geschoss Lapua G477 .308" 100gn HPCE cutting edge
Pulver Vihta N110 30gn
Zünder CCI 200LR
OAL 69,5mm
QL meint 886m/s bei 2388 bar


13 Schuss 100m, sitzend vorne aufgelegt,offene Visierung

Bild



Das Geschoss lässt sich durchaus in vielen andren .30er Kalibern verladen,ich habe es bislang getestet aus .308Win,7,62x54R und 7,5x55.
Für die .308Win gibt es dazu auch offizielle Ladedaten von Vihtavuori,hat aus meiner Matchbüchse recht gute Ergebnisse gebracht hatte aber leider noch keine Zeit die Ladung ernsthaft zu testen.

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Re: Reduzierte Ladungen f. Langwaffen? Erfahrungen? Ladedate

Beitrag von gunlove » Mo 26. Mai 2014, 22:01

@30-06
Großartiges Trefferbild! Gratulation! :clap:
Ich verwende eine ähnliche, aber noch nicht richtig abgestimmte Ladung, auch mit N110. Aber von solchen Trefferbildern bin ich leider noch weit entfernt.
Die Visierung muss ich auf 400-500m einstellen. Welche Visiereinstellung hattest du bei diesem tollen Trefferbild?
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Re: Reduzierte Ladungen f. Langwaffen? Erfahrungen? Ladedate

Beitrag von Maggo » Mo 26. Mai 2014, 22:44

Kurzbahnpatronen gab es von den Schweizern und Russen eigendlich Standardmäßig.
Da die 6,5x55 aber immer wieder erwähnt wird sollte man dennoch Abstand davon nehmen, überhaupt wenn man Abgebrochene Ladungen und Mantelgeschosse aus den Schweden verschießt.Die Schwedenpatrone ist aufgrund der Hülsengeometrie halt nicht wirklich dafür geeignet Abgebrochene Ladungen zu verschießen.
Wer mit Halbautomaten Schießt ist zu faul zum Repetieren! :D

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Re: Reduzierte Ladungen f. Langwaffen? Erfahrungen? Ladedate

Beitrag von Hirschberg » Sa 26. Jul 2014, 17:29

Meine 6,5x65R schießt das Sierra 85GR (#1700), 28,0 GR N110 (Rem.9 1/2M, L6 ~82mm,
Lauflänge 60 cm, V3,5 ~830 m/s) aus einer K95 konstant um 25mm (5 Schuss/100m),
habe damit schon unzählige Scheiben und Wild im dreistelligen Bereich gelocht.
Die Treffpunktlage ist praktisch identisch mit den fullhouse loads.

.243 Win. (Win.70), Sierra 75 GR (#1510), 25,0 GR N110 (9 1/2M, 67mm, Ll. 53 cm,
V3,5 ~870 m/s) mehrfach unter 20mm (5/100), TPL siehe oben.

.308 Win. (Plastiksteyrer, Goiserer), Sierra 110 GR (#2110), 32,0 GR N110 (9 1/2M, 66mm,
Ll. 51 cm, V 3,5 875 m/s) 25mm (5/100), soll eine Rennschweinladung werden, ist noch
durch weitere Schussbilder zu verifizieren.
TPL ca. 10cm tiefer als fullhouse.

!!! Verwendung der Daten auf eigene Gefahr !!!
Gruß
H.

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