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von impact » So 17. Feb 2019, 18:29
Du findest im Netz von nem fleißigen Ami 2 oder mehr Testserien mit jeweils 20-30 verschiedenen muzzle brakes. Die ranked er nach Wirkungsweise (linieare Rückstoßdämpfung mittels schlitten gemessen). Damit kannst du dir ein Bild machen welche Bremsen bzw welche Designs tatsächlich effizient sind, und nicht nur ein kunstvoll zerfrästes Stück metall zum beschweren der Mündung.
Viele dieser Modelle sind auch asymmetrisch und dämpfen nicht nur linear, sonder tauchen die Mündung auch seitlich an (drücken sie nach unten wenn "korrekt" ausgerichtet).
Und da kommt der Clou. Wie viel von dieser seitlichen komponente du brauchst, und wie genau du den Komp dann ausrichtest, hängt sehr stark von deiner Waffenkonfiguration und Schiesstechnik (Anschlag) ab. Da hilft es nur sich zuerst einen sauberen anschlag anzutrainieren, und dann mit verschiedenen komps und ausrichtungen zu experimentieren. Sonst bekommst du womöglich sehr wilde oszillationen und rückstoßmuster.
Meine herangehensweise war zuerst mal an einem stabilen anschlag zu arbeiten (nimm dir nötigenfalls einen trainer dazu), dann habe ich mir aus der liste einer der effektiveren aber saugünstigen comps rausgesucht (dpms miculek) und so montiert, dass er in die richtung genullt ist in der ich das absehen ausbrechen sehe, wenn ich ohne comp schieße. Das reicht mir für den anfang, ich habe genug andere Baustellen, in die meine Zeit effektiver investiert ist. Schießtechnik und Erfahrung sind wichtig. Das Gewehr selbst muss vor allem zuverlässig und berechenbar laufen.
Mit den besten comps, den teuersten optiken und den impulsärmsten verschlussmechanismen kannst dich spielen wenn du vorne mit dabei bist.
Lieber ein laufendes gewehr das 3000€ all inclusive gekostet hat, und dir erlaubt hat 2000€ in munition für training und wettkampf zu investieren, als ein 5000€ setup mit dem du kaum trainiert hast und das beim wettkampf auf der 2ten stage dann WO gibt weil zB der schlecht passende tuning gasblock auf einmal undicht ist wenn er warm wird. Dann entgeht dir nicht nur die Erfahrung vom Training, sondern auch die Erfahrung von dem womöglich einzigen Rifle match dass sich in dem Jahr ausgegangen ist.
Vielleicht ist da jetzt ein bissl viel von mir reininterpretiert worden und für dich persönlich nicht zutreffend, aber es lesen ja auch viele andere mit, und technische AR15 fragen sind ja nicht so selten und der threadtitel recht allgemein. Ich will nur versuchen zu veranschaulichen, wo die eigenen Ressourcen am besten investiert sind, wenn ein gewisser Ehrgeiz da ist. Wer nur gelegentlich ein bisschen Spaß am Schießplatz will und sich seine Waffe schick herrichten möchte, dem soll das natürlich auch vergönnt sein. Der findet in den oben angesprochenen tests sicher eine fesche bremse. Aufpassen nur eventuell mit der gewindekompatibilität. Die meisten komps/brakes haben ein 1/2x28tpi gewinde, oberland arms ein M14x1. Man kann 1/2x28tpi bremsen aber auf M14x1 aufschneiden lassen, umgekehrt gehts nicht. Und schlimmstenfalls gibts gewindeadapter...
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impact am So 17. Feb 2019, 18:49, insgesamt 1-mal geändert.