verräterisch gefärbte Waffentresore, Pistolenkoffer, Gewehrkoffer

[Donau]

Eine Frage, die mich schon lange beschäftigt.

Vier Beispiele:

1.) Die Ehe eines Jagdfreundes von mir wurde geschieden. Das ist heutzutage leider sehr häufig.
Seine Gattin war rechtlich gut beraten und wandte den Standardtrick der "Wegweisung" an. Sie ging zur Polizei und sagte, ihr Gatte hätte ihr verbal mit dem erschlagen gedroht. Klar konnte sie das nicht beweisen, und es gab auch keine Videaufzeichnungen. Man könnte annehmen "Im Zweifel für den Angeklagten"
Aber dem war nicht so. Der Polizist machte eine Wegweisung, und zwar als Präventivmaßnahme
Da braucht es keine Beweise, da es ja keine strafrechtliche Verurteilung ist. Der Polizist macht die Wegweisung in seinem eigenen Interesse, denn jede Woche kommen zwei Frauen und da will er nicht das Risiko auf sich nehmen, untätig zu bleiben, denn wenn irgendwann doch etwas passiert, wird er gefragt "Warum haben Sie nicht weggewiesen?"
Die Polizei ging in die Wohnung und holte den Mann ab, der damit schlagartig obdachlos wurde. Die Frau hatte durch die "Trennung der Ehelichen Gemeinschaft" das As im Scheidungsprozess. Der Mann musste der Scheidung zustimmen, sonst hätte er sinnlos Geld vergeudet. So sind halt die Gesetze.
Als die Polizei den Mann abholte, bemerkte der Polizist sofort den jagdgrünen Schrank und fragte, ob das ein Waffenkasten ist. Alle Waffen wurden in der Folge beschlagnahmt! Warum um alles in der Welt sind Waffentresore auffällig jagdgrün und nicht büroweiß ??

2.) Bei einem anderen Jagdfreund klingelte es an der Tür. Ein Bote hatte "wichtige Post für Nachbar"
Ein Blick ins Vorzimmer genügte wohl, dass er den tannengrünen Waffentresor erspähte!
Wochen später kamen Einbrecher, sie stemmten den an die Wand geschraubten Waffentresor raus, die Wohnungseinrichtung (Teppiche, Vorhänge, Bilder, Bücher, Kleider, Dokumente, alles war devastiert vom Staub der zermahlenen Ziegel). Ein Totalschaden, der in keinerlei Verhältnis zu den gestohlenen Waffen war. Die Täter verschleppten den Waffentresor durch den Aufzug. Drinnen war eine 50 Jahre alte Jagdflinte, ein 98er Jagdrepetierer, ein KK Repetierer, ein altes Luftdruckgewehr, eine alte Luftdruckpistole, ein Vorderlader Revolver (Replikat) und eine preiswerte Ostblockpistole. Gesamtwert um 2000 Euro, doch die Täter hatten wohl wertvolle Waffen vermutet. Aber die Wohnung war ruiniert.

3.) Bei Bahn- und Flugreisen sind Gewehrkoffer in edlem braun oder in grün sehr verräterisch. Jeder kann sich denken, was da drin ist. Wenn der Reisende im Zug aufs WC muss, ist der Gewehrkoffer wahrscheinlich weg.
Und das Flughafenpersonal wirft beim abladen des Gepäcks auch gerne Gewehrkoffer brutal aus dem Flugzeug.

4.) Als ich unlängst in Wien schießen war, sah ich drei ältere Herren hintereinander zum Schießstand gehen, sie kamen von der Haltestelle, jeder trug stolz eine Plastikschatulle am Henkel in der Hand, mit riesigen Aufschriften von renommierten Pistolenmarken. Zwar waren die Köfferchen nicht grün, aber die großen Aufschriften genügten. Solche Aufschriften locken Räuber an! Denn die ungeladene Pistole im Pistolenköfferchen bietet ja keinen Schutz. Wenn das ein Gauner sieht, wartet er eine Stunde draußen und geht einem dann nach und entreißt ihm dann das Pistolenköfferchen.

Klar sind viele Menschen stolz auf ihren Waffenbesitz und klar ist es für die Waffenindustrie sehr wünschenswert, wenn die Boxen schön sind und den Namen ihrer Waffenmarke tragen. Aber das Risiko wird vertausendfacht!

Ich rege an, farblich neutrale Waffentresore und Gewehrkoffer zu erzeugen, und Gewehrkoffer und Pistolenbehälter ohne Waffennamen.

Bei einer schönen Jagdreise war ich im Zug unterwegs, und ich steckte das Jagdgewehr in eine abgewetzte rote Skihülle

In dieser steifen Hülle hätten sich Ski und Skistöcke befinden können. Und statt eines Reisekoffers verwendete ich eine geräumige Skischuhtasche. Und da es im Winter war, fiel es nicht auf.

[FdH22]

Gute Beispiele wie es nicht sein soll/darf, bzw worauf man achten soll. Eventuell auch verändern sollte.

[glockfun]

Zu ad 1 Wegweisung. Wenn ein vorläufiges Waffenverbot ausgesprochen wird ist die Schrankfarbe recht egal, denn entweder sinds eh legal und im ZWR gemeldet und werden fallweise abgeholt egal aus welchem Schrank (farblich gesehen).
Wenn nicht im ZWR gemeldet sind reden wir auch nicht von einem Legalwaffenbesitzer und dieses Klientel wollen wir ja nicht gutheißen in einem öffentlichen Waffenforum.

Ob die Kombi Wegweisung/vorläufiges Waffenverbot sinnvoll ist kann man hinterfragen, es ist allerdings seit 2022 gelebte Realität im Konsens der Republik. Sinnvoll wäre hier aktive Schulung und Rechtsberatung vorab wie und worauf manch achten sollte. In der modernen Welt ist ja auch nicht jeder mehr verheiratet daher sind die Eigentumsrechte oft schnell klar und.der LWB kann sich um den Schutz seines Eigentums kümmern bevor diese zu Verfallswaffen werden. Ganz zu schweigen von den Unmengen an nicht waffenrelevanten Teilen wie Optik, Anbauteile, Magazine usw. Man hat am besten den richtigen Anwalt griffbereit anstatt die nächsten Wochen damit zu tun einen zu suchen der mit der Materie vertraut ist.

[Donau]

Zu ad 1 Wegweisung. Wenn ein vorläufiges Waffenverbot ausgesprochen wird ist die Schrankfarbe recht egal, denn entweder sinds eh legal und im ZWR gemeldet und werden fallweise abgeholt egal aus welchem Schrank (farblich gesehen).

Klar waren es Legalwaffen - aber für den Jagdfreund war die Beschlagnahme der Waffen sehr schlimm, und dann nach ein paar Wochen musste er sie vom Kommissariat alle selbst heimschleppen . . .
Abgesehen von den hohen Anwaltskosten. Aber das ist ein anderes Kapitel.

Man hat am besten den richtigen Anwalt griffbereit anstatt die nächsten Wochen damit zu tun einen zu suchen der mit der Materie vertraut ist.

Ja, das stimmt sicher. Aber niemand weiß, wann ihm die Stunde schlägt - und niemand geht zum Spaß prophylaktisch zum Anwalt.

Übrigens war er nachher bei seinem Büchsenmacher - und der meinte, wenn es in der Ehe kriselt, sofort die Waffen zum Büchsenmacher zur Verwahrung geben

[Donau]

Gute Beispiele wie es nicht sein soll/darf, bzw worauf man achten soll. Eventuell auch verändern sollte.

Danke. Immer wieder kommen fremde Leute in die Wohnungen und Häuser, aus allen möglichen Gründen. Und die Jäger sollten auch daran denken, dass Schulfreunde ihrer Kinder in die Wohnung oder ins Haus kommen und nicht unbedingt den Waffenschrank erkennen sollen.

Jäger sollten sich heutzutage mit ihren Waffen nicht auf den Präsentierteller setzen.

Ich werde meinen tannengrünen Stahlschrank hellgrau bemalen. Fragt sich bloß, welche Farbsorte auf dem gehämmerten Stahlblech haften bleibt. Hat da jemand einen Tipp ?

Muss ja nicht regenfest sein, steht ja im Gebäude.

Allerdings kann ich hier keine Sauerei anrichten (Fußboden!) und ich kann den Waffenschrank nicht zu einem Autolackierer bringen. Das wäre dann leicht zu lackieren. Aber er ist in der Wand festgeschraubt und ich will da nicht herumtun.

Und die schmucken grünen Gewehrhüllen werde ich schweren Herzens auch wegwerfen. Ganz profane Skisäcke sehen zwar hässlich aus und tun meinem Geschmack weh, aber in der heutigen Zeit ist tarnen und täuschen wichtig, um nicht Opfer eines Diebes oder gar Räubers zu werden.

[mikonis]

Du beschäftigst dich mit sehr merkwürdigen Dingen. Merkwürdig deshalb, weil in deinen G’schichterln der Farbton eines Waffenschranks eine Rolle in einem Scheidungsprozess spielt und als Anreiz für einen Einbruch dient etc. Das ist alles echt so passiert? Entschuldige meinen unsachlichen und anwürfigen Tonfall. Dein Thema ist gut, deine Beispiele wirken konstruiert.

Warum nicht einfach eine simple Resopal-Verkleidung (gibt es sowas überhaupt noch?) oder Folie am Waffenschrank? Selber schuld oder einfach Pech gehabt. Welcher Einbrecher nimmt schon Waffen mit oder raubt Waffen? Das machen höchstens Schwachsinnige. Und ja doch, die gibt es. Aber da könnte man sich auch „kriminell“ auf die Stirn tätowieren. Der Transport von Waffen erfolgt halt weitaus überwiegend mit einem Kraftfahrzeug. Da interessiert sich niemand für die Farbe des Transportbehälters, es geht nur um die Kosten. Ich fürchte, es bleibt alles so wie es ist.

[Ares]

Eine Frage, die mich schon lange beschäftigt.

Vier Beispiele:

1.) ....

2.) ....

3.)....

4.) Als ich unlängst in Wien schießen war, sah ich drei ältere Herren hintereinander zum Schießstand gehen, sie kamen von der Haltestelle, jeder trug stolz eine Plastikschatulle am Henkel in der Hand, mit riesigen Aufschriften von renommierten Pistolenmarken. Zwar waren die Köfferchen nicht grün, aber die großen Aufschriften genügten. Solche Aufschriften locken Räuber an! Denn die ungeladene Pistole im Pistolenköfferchen bietet ja keinen Schutz. Wenn das ein Gauner sieht, wartet er eine Stunde draußen und geht einem dann nach und entreißt ihm dann das Pistolenköfferchen.

Klar sind viele Menschen stolz auf ihren Waffenbesitz und klar ist es für die Waffenindustrie sehr wünschenswert, wenn die Boxen schön sind und den Namen ihrer Waffenmarke tragen. Aber das Risiko wird vertausendfacht!
...

Jede(r) Koffer, oder Taschen Tragend(er) stellt eine potentielle Inspirationsquelle für Strassenräuberinnen dar.
Der Inhalt ist da schon eher nebensächlich. Ausgenommen vielleicht, wenn das Objekt der Begierde klar ersichtlich zur Schau gestellt wird...
https://volksblatt.at/chronik/oesterrei ... n-1579557/

[basti_d]

Wozu schon öfters verschiedene Meinungen gehört habe: gibt es gesetzlich irgendwelche Vorgaben, wie ein Waffen-Transportbehältnis auszusehen hat? Ich habe mehrmals von Schützenkollegen gehört, dass z. B. der Transport einer Waffe in einem Gitarrencase, Geigenkoffer (der Klassiker), etc. nicht erlaubt sei, weil es einen anderen Inhalt vortäusche...

MMn ist das nicht richtig, da das Waffengesetz ja nur die Waffen an sich, die einen anderen Gegenstand vortäuschen (Kat A, schießender Kugelschreiber, Wildererwanderstock, etc.) behandelt, aber nicht das Behältnis, oder übersehe ich da was? Wie seht ihr das?

[titan]

Natürlich ist das Blödsinn. Es geht um den Gegenstand selbst und nicht um das Behältnis. Und gute Musikinstrumente sind ja jetzt nicht gerade dafür bekannt, umbedingt billig zu sein. Für eine gute Geige bist du gleich mal 20k los.

[kemira]

Ich habe mehrmals von Schützenkollegen gehört, dass z. B. der Transport einer Waffe in einem Gitarrencase, Geigenkoffer (der Klassiker), etc. nicht erlaubt sei, weil es einen anderen Inhalt vortäusche

Das ist Blödsinn, im Umkehrschluss dürfte man seine Waffen ausschließlich in Behältnissen transportieren, aus denen unmissverständlich hervorgeht, dass eine Waffe drin ist.

Wenn jemand meint, er muss seine FFW im Originalköfferchen mit Markenaufdruck im Bus mitnehmen, bitte. Ich persönlich steck die Dinger, sofern möglich, lieber in unauffällige Alltagsbehältnisse (Laptoptasche z.B., oder 08/15 Rucksack).

[Holadrio]

Habe um meinen Tresor einen etwas größeren Korpus aus Möbelplatten herumgebaut, passend zur übrigen Einrichtung. Wenn man den Korpus groß genug macht kann man auch noch z.B. Koffer, Putzzeug,..... darin verstauen. Sieht jetzt aus wie ein kleinerer Kleiderschrank. Wenn man sich die Platten auf Maß zuschneiden lässt und etwas handwerkliches Geschick hat ist es kein Problem. Kosten auch leicht vertragbar.

[basti_d]

Es geht um den Gegenstand selbst und nicht um das Behältnis.

außer natürlich, das Behältnis wird selbst zur Waffe

[basti_d]

Habe um meinen Tresor einen etwas größeren Korpus aus Möbelplatten herumgebaut, passend zur übrigen Einrichtung.

+1

Ein IKEA Schrank drumrum ist oft auch eine gute Lösung.

[Prometheus]

Gitarrenkoffer wär doch ne Idee.
Muss ja keiner wissen welches "Instrument" drinnen ist und welche "Töne" es spielt

[rider650]

Stimmt es wirklich, dass Waffen Einbrecher und Räuber anziehen? Ich habe eher das Gegenteil gehört, da sie schwerer wieder zu verkaufen sind als z.B. Schmuck oder Elektronik, und einen höheren Ermittlungsdruck erzeugen.