SNIPER - Mythos und Wahrheit

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SNIPER - Mythos und Wahrheit

Beitrag von eXistenZ » Fr 6. Jan 2012, 15:19

>Michael< hat geschrieben:Es ist auch weniger der Vergleich mit 70 Jahre alten Feldschlachten sondern der Vegleich soll zeigen das der Scharfschütze -auch der moderne- zweierlei Rollen hat, die ''Freie Jagd'', das bekämpfen von Prioritätszielen auf sich allein gestellt und das Mitwirken in Kampfsituationen, daher das bekämpfen einer grösseren Anzahl von Gegnern bzw kleinen bis mittleren Kampfverbänden was im aktuellen Krieg im Osten sehr häufig der Fall ist.
Desswegen hat man ja auch das Designated Marksman Rifle eingeführt, fürs schnelle bekämpfen von multiplen Zielen auf Entfernungen bis ~700.

Eine weitere Rolle wäre die preiswerte Sicherung eines gewissen Gebiets oder das Ködern von potentiellen Zielen (die Legalität dieser Taktik ist zwar umstritten wird aber angewandt / Stichwort "BAITING" http://www.youtube.com/watch?v=wgNInWQI-qU )

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705 bestätigte Abschüsse "ohne Zielfernrohr" in nur 100 Tage

Beitrag von Ing. Michael Mayerl » Fr 6. Jan 2012, 19:18

Ich werf noch einen netten Link dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Simo_H%C3%A4yh%C3%A4

Er verwendete als Gewehr ein Mosin-Nagant M/28. Er bevorzugte dabei aus den folgenden Gründen die offene Visierung statt eines Zielfernrohrs :

* Er wollte ein kleineres Ziel abgeben, denn der Scharfschütze muss seinen Kopf stärker anheben, wenn er ein Zielfernrohr benutzt.
* Er wollte Sichtprobleme verhindern, denn das Glas eines Zielfernrohrs kann leicht beschlagen.
* Er wollte sein Versteck verbergen, denn grelles Sonnenlicht auf der Linse des Zielfernrohrs kann die Position des Scharfschützen verraten.
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Re: SNIPER - Mythos und Wahrheit

Beitrag von Barry08 » Fr 6. Jan 2012, 22:45

Toll, wenn man über 700 Menschen gekillt hat? :(
Die Toten und Verletzten waren auf beiden Seiten arme Schweine...
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Re: SNIPER - Mythos und Wahrheit

Beitrag von trenck » Fr 6. Jan 2012, 22:51

Barry08 hat geschrieben:Toll, wenn man über 700 Menschen gekillt hat? :(
Die Toten und Verletzten waren auf beiden Seiten arme Schweine...


Das stimmt, aber die einen armen Schweine waren halt in ihrem eigenen Land, während die anderen armen Schweine sich dort befunden haben, wo sie nichts zu suchen hatten.

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Re: SNIPER - Mythos und Wahrheit

Beitrag von Barry08 » Fr 6. Jan 2012, 22:58

trenck hat geschrieben:
Barry08 hat geschrieben:Toll, wenn man über 700 Menschen gekillt hat? :(
Die Toten und Verletzten waren auf beiden Seiten arme Schweine...
Das stimmt, aber die einen armen Schweine waren halt in ihrem eigenen Land, während die anderen armen Schweine sich dort befunden haben, wo sie nichts zu suchen hatten.

Trenck
Und alle mit Hurraaah und alle immer freiwillig?
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Re: SNIPER - Mythos und Wahrheit

Beitrag von bratwurstlego » Fr 6. Jan 2012, 23:17

eXistenZ hat geschrieben:
>Michael< hat geschrieben:Es ist auch weniger der Vergleich mit 70 Jahre alten Feldschlachten sondern der Vegleich soll zeigen das der Scharfschütze -auch der moderne- zweierlei Rollen hat, die ''Freie Jagd'', das bekämpfen von Prioritätszielen auf sich allein gestellt und das Mitwirken in Kampfsituationen, daher das bekämpfen einer grösseren Anzahl von Gegnern bzw kleinen bis mittleren Kampfverbänden was im aktuellen Krieg im Osten sehr häufig der Fall ist.
Desswegen hat man ja auch das Designated Marksman Rifle eingeführt, fürs schnelle bekämpfen von multiplen Zielen auf Entfernungen bis ~700.

Eine weitere Rolle wäre die preiswerte Sicherung eines gewissen Gebiets oder das Ködern von potentiellen Zielen (die Legalität dieser Taktik ist zwar umstritten wird aber angewandt / Stichwort "BAITING" http://www.youtube.com/watch?v=wgNInWQI-qU )


Die DMR hat wohl auch damit zu tun, dass die kleine .223 aus den pervers kurzen Stummelläufen der Amis auf weitere Distanzen ihre Wirkung nicht mehr wie gewünscht tut. Böse Zungen meinen, es hapere auch an den Schießkünsten der sendungsbewussten Demokratisierer.

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Re: 705 bestätigte Abschüsse "ohne Zielfernrohr" in nur 100

Beitrag von 454casull » Sa 7. Jan 2012, 06:18

Ing. Michael Mayerl hat geschrieben:Ich werf noch einen netten Link dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Simo_H%C3%A4yh%C3%A4

Er verwendete als Gewehr ein Mosin-Nagant M/28. Er bevorzugte dabei aus den folgenden Gründen die offene Visierung statt eines Zielfernrohrs :

* Er wollte ein kleineres Ziel abgeben, denn der Scharfschütze muss seinen Kopf stärker anheben, wenn er ein Zielfernrohr benutzt.
* Er wollte Sichtprobleme verhindern, denn das Glas eines Zielfernrohrs kann leicht beschlagen.
* Er wollte sein Versteck verbergen, denn grelles Sonnenlicht auf der Linse des Zielfernrohrs kann die Position des Scharfschützen verraten.



..........Am 6. März 1940 wurde Häyhä durch den Schuss eines sowjetischen Scharfschützen ....
na da war er aber net so gut in der tarnung..

und wer war der sowjetische Scharfschütze .

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Re: SNIPER - Mythos und Wahrheit

Beitrag von Revierler_old » Sa 7. Jan 2012, 07:52

Net gut in der Tarnung.. 700x ist es gut gegangen. Der war perfekt.

Und Krieg ist Krieg. Da ist kaum Platz für Mitleid. Wenn man nicht im Krieg war kann man da eigentlich gar nicht mitreden. Ob es toll ist oder nicht - Die Finnen haben damals die Russen abgewehrt und er hat sicher einen nicht unwesentlichen Beitrag dazu geleistet. IN welchem Krieg warst du, Barry? Ich war in keinem und setze mir damit auch nicht die Betroffenheitskappe auf oder erhebe den mahnenden Zeigefinger.

Zudem hat die Sowjetunion immer schon auf Grund ihrer Dogmen die meisten Todesopfer selbst produziert. Hoffnungslose, rücksichtslose Angriffe bei minimalen Geländegewinnen, mit Blut erkauft.

Die Verluste der Roten Armee wurden in den offiziellen Zahlen nach dem Krieg mit rund 48.000 Toten und rund 159.000 Verwundeten und Kranken angegeben. Diese Zahlen sind sowohl in der westlichen wie in der russischen Literatur umstritten. Russische Quellen gehen heute von rund 127.000 Toten und Vermissten, sowie 265.000 Verwundeten und Kranken aus. Finnische Historiker nehmen noch höhere Zahlen an: rund 230.000–270.000 Tote und 200.000–300.000 Verwundete und Kranke, ein großer Teil davon durch Erfrierungen und mangelnde Versorgung mit Kleidung und Nahrungsmitteln. Ungewiss ist das Schicksal von rund 5.000 repatriierten sowjetischen Kriegsgefangenen. In westlichen Quellen wird der Verdacht geäußert, diese seien nach dem Kriege größtenteils in Lagern des NKWD ermordet worden.[53]

Na das ist sicher toller als von Simo Häyhä getroffen zu werden, oder?

Ein sowjetischer Offizier äußerte sich über das Kampfgebiet in Karelien nach dem Krieg:[54]

„Die Tatsache, dass im folgenden Frühjahr und Sommer, als der Schnee zu schmelzen begann, viele Leichen unserer Soldaten aus den Sümpfen und Seen geborgen wurden, ist nicht in den offiziellen Kriegsberichten erwähnt. Die Überlebenden pflegten scherzhaft zu sagen, dass das Land, das wir den Finnen nahmen, gerade ausreichte, um unsere während des Feldzugs gefallenen Offiziere und Soldaten zu begraben.“
Wer seine Waffen zu Pflugscharen schmiedet, der wird für jene pflügen, die das nicht getan haben.

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Re: SNIPER - Mythos und Wahrheit

Beitrag von Barry08 » Sa 7. Jan 2012, 10:01

Revierler hat geschrieben:Und Krieg ist Krieg. Da ist kaum Platz für Mitleid. Wenn man nicht im Krieg war kann man da eigentlich gar nicht mitreden. IN welchem Krieg warst du, Barry? Ich war in keinem...

Ok, dann wollen wir mal:
Ich war in Äthiopien und im Sudan im Kriegsgebiet, außerdem im zerfallenden Jugoslavien, weiters in der Sovietunion während der Aufstände der Gagaus und in Nigeria und Polen, während dort Kriegsrecht herrschte. Ich habe selber schon in geladene Gewehrläufe gesehen und maße mir an, etwas mehr über die Zustände zu wissen und bin über jedes Jahr froh, in dem kein Krieg herrscht.
Ich weiß, wie wenig ein Menschenleben im Krieg wert ist, umso kritischer sehe ich alle Heldenepen vor Kriegshintergrund.

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Re: SNIPER - Mythos und Wahrheit

Beitrag von quildor82 » Sa 7. Jan 2012, 10:12

Barry08 hat geschrieben:
Revierler hat geschrieben:Und Krieg ist Krieg. Da ist kaum Platz für Mitleid. Wenn man nicht im Krieg war kann man da eigentlich gar nicht mitreden. IN welchem Krieg warst du, Barry? Ich war in keinem...

Ok, dann wollen wir mal:
Ich war in Äthiopien und im Sudan im Kriegsgebiet, außerdem im zerfallenden Jugoslavien, weiters in der Sovietunion während der Aufstände der Gagaus und in Nigeria und Polen, während dort Kriegsrecht herrschte. Ich habe selber schon in geladene Gewehrläufe gesehen und maße mir an, etwas mehr über die Zustände zu wissen und bin über jedes Jahr froh, in dem kein Krieg herrscht.
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Hört sich so an als ob du das während eines gut bezahlten & Freiwilligem Auslandseinsatz erlebt hast.
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Re: SNIPER - Mythos und Wahrheit

Beitrag von trenck » Sa 7. Jan 2012, 11:52

Barry08 hat geschrieben:Und alle mit Hurraaah und alle immer freiwillig?


Hat keiner behauptet. Nichts desto weniger, die Leistung von Simo Häyhä ist rein technisch gesehen hervorragend und man kann eine Menge von ihm und den anderen finnischen Scharfschützen lernen. Und ja, auch von den russischen im Krieg gegen Deutschland.

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Re: SNIPER - Mythos und Wahrheit

Beitrag von Sukram » Sa 7. Jan 2012, 12:22

Wenn man sich die Gegenüberstellung der Parteien im Winterkrieg rechts im Wikilink ansieht muß man den Finnen großen Respekt Zollen. Sie habe den Übermächtigen Gegner das Fürchten gelehrt!

http://en.wikipedia.org/wiki/Winter_War
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Re: SNIPER - Mythos und Wahrheit

Beitrag von Ing. Michael Mayerl » Sa 7. Jan 2012, 12:30

Barry08 hat geschrieben:und bin über jedes Jahr froh, in dem kein Krieg herrscht.


Bei uns herrscht kein Krieg aber so wie es derzeit läuft, kann ein "österreichischer Frühling" auf Dauer nicht ausgeschlossen werden:

- hohe Staatsschulden die ständig ansteigen müssen weil bei 8 Mrd € Zinsen derzeit eine Tilgung unmöglich ist
- Gefahr von Auflösung der Euro Zone, deren Grundgedanken auch der Schutz vor Kriegen war
- fast täglich in der Presse: Korruption, Freunderlwirtschaft, Skandale unserer Volksvertreter
- statt sparen kommen Steuererhöhungen, obwohl wir überall eh schon mehr als stattlich besteuert sind
- immer mehr Leute leben an der Armutsgrenze oder darunter
- registrierung aller Kat C Waffen in einem zentralen Melderegister bergen die Gefahr einer folgenden Volksentwaffnung

Ich persönlich sehe der Zukunft jedenfalls besorgt entgegen
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Re: SNIPER - Mythos und Wahrheit

Beitrag von trenck » Sa 7. Jan 2012, 12:33

@Mayerl: sehe ich genauso.

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Re: SNIPER - Mythos und Wahrheit

Beitrag von Revierler_old » Sa 7. Jan 2012, 13:58

Na deswegen frage ich. Da hast du mir was voraus. Gott sei Dank musste ich damit noch keine Erfahrungen machen, bin diesbezüglich also Laie.

Ist das sogar Kampferfahrung mit gefallenen Kameraden etc.?
Wer seine Waffen zu Pflugscharen schmiedet, der wird für jene pflügen, die das nicht getan haben.

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