gipflzipfla hat geschrieben:Warnschuss hat geschrieben:Wozu so kompliziert? Das Ganze errechnet man einfach mit dem Kosinus. .....
@Warnschuss,
in wie fern findet in dieser statischen Errechnung der individuelle Geschoßabfall seine Beachtung?
Der individuelle Geschoßabfall spielt bei dieser Berechnung keine Rolle, da ja der Schütze sein ZF in dem Maße verstellt, als es seine Laborierung erfordert.
Egal, ob es jetzt eine .308 VM 147 grs oder eine .338 Lapua Magnum 250grs Scenar HPBT ist, stellt der Schütze -um bei meinem obigen Beispiel zu bleiben- sein Zielfernrohr so ein,
als ob er auf 308 Meter schießen würde. Doch was heißt "als ob"? Richtigerweise schießt er eigentlich eh auf 308 Meter und nicht auf 400m, denn die 400m sind ja bloß die
direkte Entfernung, d.h. die schräg nach oben bzw. unten gehende Entfernung zwischen ihm und dem Ziel. Doch was zählt, ist die
horizontale Entfernung.
Stell Dir Folgendes vor:
Du stehst auf einem Feld. Genau 300m von Dir entfernt steht ein 200m hoher Turm. Auf der Turmspitze befindet sich das zu beschießende Ziel. Wenn Du jetzt mit einem Entfernungsmesser die direkte Entfernung zwischen Dir und dem Ziel misst, dann wird das Gerät 360,5m anzeigen (Pythagoras: a2 + b2 = c2). Doch die wahre Entfernung, nämlich die zum Turm, beträgt immer noch 300m. Das heißt, da Du eigentlich auf 300m schießt, musst Du eben auch diese Entfernung -für Deine Laborierung natürlich- auf Deinem Zielfernrohr einstellen. Dazu musst Du den Winkel wissen, der in diesem Falle ca. 33,7° beträgt. Der Faktor für 33,7° ist der Kosinus von 33,7, also ca. 0,83. Wenn Du nun die direkt gemessene Entfernung von 360,5m mit dem Faktor 0,83 mulitiplizierst, kommt, voilà, genau 300m raus - die Entfernung zum Fuße des Turms. Das Ziel ist in Wahrheit bloß 300m entfernt, nur steht es eben etwas weiter oben.
Wenn man die richtige Entfernung einmal eingestellt hat, dann braucht man klarerweise nicht mehr drunterzuhalten, sondern zielt genau dort hin, wo man treffen will, also aufs Ziel.