Ab 2012 dürfen Jäger im Nationalpark nur noch mit bleifreier Munition auf die Pirsch gehen. Das kündigt Nationalpark-Landesrätin Tina Widmann (ÖVP) an. Mit dem Verbot von Bleigeschoßen sieht sie sich in einer Vorreiterrolle für die gesamte Jägerschaft.
Im Bramberger Habachtal (Pinzgau) und im Gasteiner Anlauftal (Pongau) betreibt die Nationalparkverwaltung Forschungsreviere. Neue Entwicklungen in der Jagd oder im Wildtiermanagement werden dort für die Praxis getestet, sagt Landesrätin Widmann.
„In der EU denkt man ja bereits dran, dass es wie beim bleifreien Benzin auch bleifreie Munition geben soll. Mit den Geschoßen für die Niederwildjagd, also mit den Schrotgeschoßen, hat man ja bereits begonnen. Und wir möchten hier vorbildhaft wirken, unsere Berufsjäger sollen ohne Blei Wild erlegen“, so Widmann.
Schwermetallrückstände in der Nahrungskette seien ein Grund für diesen Entschluss, aber nicht der einzige.
„Mich hat ein Gespräch mit Michi Knollseisen, unserem ‚Geier-Papa‘, eigentlich darauf gebracht. Er hat mir erzählt, dass einer seiner Geier ganz große Probleme bekommen hat, weil er immer Aufbruch von Wild gefressen hat und irgendwann eine Bleivergiftung erlitt“, erklärt Widmann.
Widmanns Ziel: Ganz Salzburg soll bleifrei werden.
Sie sieht das Bleiverbot im Nationalpark als Anfang: „Wenn wir dazu einen Schritt tun können, dass wir im Nationalpark vorbildhaft handeln können - im Nationalpark in Kärnten gibt es auch schon bleifreie Munition - dann wollen wir einen Beitrag leisten. Und natürlich wäre es das Ziel, dass es in Zukunft nur mehr bleifreie Munition gibt.“
Und zwar auf jeder Pirsch in ganz Salzburg. Erreichen kann die Nationalpark-Landesrätin das aber nur mit ihrem guten Beispiel, denn ressortzuständig für die Jagd ist Landesrat Sepp Eisl (ÖVP).
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