gipflzipfla hat geschrieben:Varminter hat geschrieben:......
Zu den Ferlachern: denen hat man ziemlich schlechtes Managemant vorgeworfen, kann ich aber nicht beurteilen.
kann und will ich auch nicht. Aber das was man so hört, ist eher ernüchternd.
Im Normalfall sollte die Bude eigentlich laufen wie ein Renner.
= mit welchen Aufträgen ??? Der Markt ist klein - mit ein paar Läufen für ein paar Hundert € an Büchsenmacher XY kann man das Personal nicht bezahlen. Varminter hat geschrieben:Zu Atzl: logo - der macht keine Foren-Internetauftritte - der werkelt vor sich hin und hat seinen fixen Stammkundenkreis, zu denen auch ich gehöre, bei Menke ist es genauso.
Von @Atzl hörst aber auch nichts Negatives.. insofern hat er auch keinen Grund, sich in irgend einem Internet-Forum rechtfertigen zu müssen

So bleibt es ihm seine Energie dort ein zu setzen, wo sie am Sinnvollsten ist.
Aber generell, und das ist in allen Branchen so, wer gewisse Arbeiten auswärts machen lässt / lassen muss, ist immer im Nachteil.
= will man als Custom Büxner einigermaßen alles selbst machen, bräuchte man zusätzlich folgende Grundausstattung (siehe unten). (Siehe teure Rückrufaktionen durch fehlerbehaftete Teile diverser Zulieferer...)
- CNC Drehmaschine mit angetriebenen Werkzeugen, Reitstock, min 1000mm Spitzenweite = ca. 100.000 €
- CNC Fräsmaschine mit Werkzeugwechsler: ca. 100.000 €
- Drahterodiermaschine: ca. 50.000 €
- Senkerodiermaschine: ca. 20.000 €
Macht 270.000 € = ca. 6500 € Leasing / Monat bei 5 Jahren Laufzeit
Dazu kommt noch ein Betriebsgebäude: ca. 3000 € Miete / Monat inkl Betriebskosten
Facharbeiter wird man auch brauchen damit was weiter geht: mit aller Nebenkosten ca. 4000 € / Monat
Und dann hat man als Unternehmer noch nix verdient und noch keine Sozialversicherung bezahlt
Man braucht auch noch teure CAD und CAM Programme. Eine Gleitschleifanlage, Messmaschinen für die QS usw....
Mit der Minimum Ausstattung kann man aber noch nicht alles machen, deshalb müsste man sich auch eine Laufhämmermaschine von GFM kaufen (gibts ab 1,3 Mio €).
Hämmerdorn pro Kaliber: ca. 2000 - 3000 €
Tieflochbohrmaschinen / Hohnmaschinen etc: ca. 75.000 €
Eine 5 Achs Fräse für komplexere Bauteile (Gehäuse) wäre auch nicht schlecht: gibts ab ca. 150.000 € was gescheites.
Und damit man auch nicht von externen Beschichtern abhängig ist, sollte man mal eben 50.000 in eine Anlage investieren.
Mir ist keine Firma in der Branche bekannt, die in den letzten Jahrzehnten als StartUp solche Investitionen getätigt und überlebt hat.
Das erklärt auch warum Norma (der Muni Hersteller in Schweden) seine Muni großteils noch auf alten Maschinen aus dem WKII fertigt.
Selbst die großen in der Branche lassen aus wirtschaftlichen Gründen vieles extern fertigen weils
A billiger ist (wie Schäfte aus Bulgarien, Fräßteile aus aller Welt, MIM Teile aus Indien, Plaste aus China) und
B man so die Liquidität des Betriebes erhällt.
Und wer glaubt, man kann mit einer voll ausgestatteten Waffenfirma so richtig Kohle machen: Beispiel Merkel (und die sind sehr gut ausgestattet mit modernen Maschinenpark):
Umsatz 2009: ca. 12 Mio €
Umsatz 2010: ca. 12 Mio €
Gewinn 2009: ca. minus 36.000 €
Gewinn 2010: ca. minus 1 Mio €
Mitarbeiter: 191
Umsatz / Mitarbeiter: ca. 63000 € (Vergleiche: die Sandvik Mining + Konstruktion in Zeltweg hat im ca. 1,4 Mio Umsatz / Mitarbeiter und stellen Bergbaumaschinen her / ein Custom BÜMA ohne Mitarbeiter ist unter 150.000 - 200.000 € Umsatz kaum überlebensfähig)