KGR84 hat geschrieben:Tja da kommt wieder mal das Sprichwort zum tragen, die meiste Zeit seines Lebens wartet der Soldat vergebens.
Ich sehe das ähnlich wie Armin, auch ich bin vielleicht durch die besseren Verhältnisse beim EF geblendet … wobei wir auch ein paar Spezialisten unter den „Ausbildern“ hatten.
Trotzdem wars auch zu meiner Zeit, ETX05, noch so, dass der Anteil der Alkis unter den Berufssoldaten (beinhaltet auch ZS) sehr hoch war, wobei die meisten vorwiegend nach Dienst erst das Saufgelage starteten, wenngleich auch in der Kaserne. Wenige, hauptsächlich ältere Vizes waren durchgehend nicht ansprechbar … Aber wie sagt schon das Sprichwort, a Seidl is ka Bier und a Vize ka Offizier.
Zum Thema Nutzbarkeit der GWDs, bzw. der Mannschaft, man merkt erstens sehr wohl einen unterschied, wann und wo diese einrücken … wie schon gesagt, HTL-Abgänger meistens kurz nach der Matura.
Was nun besser und was schlechter ist, ist nicht so pauschal zu beantworten, diejenigen, die Handwerkliche Berufe, wie Bauer, oder Bauarbeiter etc. gelernt haben, sind wiederborstiger, greifen dafür wenns ums Eingemachte (bin Pionier) geht mehr an. Die HTLer folgen größtenteils eher dem Pfad: „machen was der Vorgesetzte sagt, nicht auffallen und bei der Arbeit nicht ansehen lassen, dass ich weniger Leistung miteinbringe“ … ist natürlich nicht auf alle anzuwenden, aber so habe ich das als Ausbilder bzw. Kommandant mitbekommen.
Aus meiner Sicht gehe ich als guter Kommandant darauf ein, lasse körperliche Tätigkeiten dann eher (nicht ausschließlich!)von denjenigen ausüben, die damit erstens mehr Freude haben, und zweitens damit auch besser zu Recht kommen, und die mit „höherer Schulausbildung“ oder mit Berufen die nicht körperlich fordern, lasse ich solche Tätigkeiten ausüben, die mich als Kommandant bei der Administration etc. unterstützen.
Es ist in meiner Waffengattung vielleicht überhaupt anders, dass die GWDs mehr Freude haben, da bei Pionieren was „gemacht“ wird … nicht nur wie bei … keine Ahnung, anderen Einheiten wo nur terroretisiert wird. Aber natürlich hängt es stark von der Einheit und auch der Kompetenz der Kommandanten in dieser Einheit, ab, ob es einen GWD Spaß macht oder nicht. Dass aber GWDs monate lang ihre Zeit versoffen haben und Schulden gemacht haben(ok, die Zeit an der Grenze mit den Puffs ausgeschlossen), davon habe ich nichts gehört, und ich war in vielen Bundesländern unterwegs, vom Burgenland, bis nach Osttirol …
Und ich bin immer noch der Meinung, gerade wenn man sich den heutigen Trend ansieht, wie sich die Jugend entwickelt, dass es für die Disziplin, die meist sowieso nichtmehr vorhanden ist, eine große Wichtigkeit hat, dass man den Wehrdienst beibehält … man kann sagen was man will, aber eine unhöfliche Art den Vorgesetzten gegenüber, nicht Grüßen, nicht wollen, usw. wird beim Heer nicht toleriert, und das muss die Jugend in der heutigen Zeit erst wieder lernen.
Und dazu wird auch Geld benötigt, um alle eingerückten GWD auch richtig „beschäftigen“ zu können, damit die ihre Zeit sinnvoll verbringen, und nicht, wie einige berichten, nur aus dem Leben gerissen werden, und ihre Zeit absitzen. Und das ist nicht der Fall, seit Jahren, nein Jahrzehnten nicht! Daher gebt die Schuld dafür nicht dem Wehrdienst, sondern der Politik, die das verbrochen hat!!! Noch vor hundert Jahren war es eine Ehre dienen zu dürfen!
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Da ich "pro Heer" eingestellt bin - wenn auch für ein Berufsheer - freuen mich deine Worte, weil sie zeigen, dass es noch engagierte Soldaten gibt.
Danke!