Amok - ÜBUNG in Klagenfurt

Was ist erlaubt, was ist verboten und wie kommt man eigentlich zu einer WBK?
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HS911
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Re: Amok - ÜBUNG in Klagenfurt

Beitrag von HS911 » Do 1. Mär 2012, 08:34

BigBen hat geschrieben:
Stickhead hat geschrieben:Ich glaub kaum, dass in so einer Situation jemand so cool wie Gumbar reagieren würde...

1. weiss man nicht wieviele es sind
2. weiss man nicht mit was er/sie bewaffnet ist/sind
3. weiss man nicht ob Handgranaten, Sprengsätze oÄ verwendet werden
4. rechnet man nicht damit
5. ist man wahrscheinlich genau zu diesem Zeitpunkt nicht bewaffnet

Also mein Adrenalinspiegel würde sicher um etliches steigen.



Man weiss ja nicht wie der werte Herr Gumbar reagieren würde, weil gescheit daherschreiben kann jeder.


Eigentlich würde ich in so einer Situation beginnen laut zu singen, genauso wie das die Polizei empfiehlt, wahrscheinlich hätte ich aber zu viel Angst um einen Ton rauszubringen.
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Re: Amok - ÜBUNG in Klagenfurt

Beitrag von Schnittbrot » Do 1. Mär 2012, 09:03

ich dachte, der offizielle Ratschlag sei, sich tot zu stellen? Am besten gleich mit einem simulierten Kopfschuss, dafür hat jeder auf Extremsituationen wie diese halbwegs vorbereitete Bürger ja auch seine zwei bis drei Filmblut-Päckchen dabei. Dann noch eine klaffende Eintrittswunde aus Latex auf die Stirn gepickt und den Atem für 15 Minuten anhalten. Fertig!
SOWAS hätte man üben können.

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Re: Amok - ÜBUNG in Klagenfurt

Beitrag von Irwin J. Finster » Do 1. Mär 2012, 09:30

Oder auch sich den Tätern ja nicht widersetzen und ihren Anordnungen Folge leisten um ja nicht die Situation zu eskalieren....
  ▲
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Re: Amok - ÜBUNG in Klagenfurt

Beitrag von Weissi » Do 1. Mär 2012, 09:42

Grüß euch Gott!

Zu diesem Thema habe ich mir viele Gedanken gemacht (allerdings weniger über die Was-wäre-wenn-wie-hätte-ich-reagiert-Geschichten. Irgendwie habe ich eine recht zwiegespaltene Meinung dazu.

Auf der einen Seite bin ich doch empört über die Durchführung, wenn von der Frau liest, die sich von ihrem Mann/Freund am Telefon verabschiedet, weil sie glaubt, dass sie nicht mehr nach Hause kommt, oder sich diverse Angestellte in Todesangst übergeben haben, stellen sich mir die Nackenhaare auf.

Auf der anderen Seite: Machen (angekündigte) Übungen ohne Realitätsbezug wirklich Sinn? Ich erinnere mich an meine Schulzeit und die angesagten (Im Laufe des Tages gibt es einen unangekündigten Feueralarm (sic)) Feueralarmübungen, hat ja damals niemanden interessiert, am Wenigsten noch die Lehrer; ich will ehrlich nicht daran denken wenn wirklich ein Feuer in meiner ehem. Schule ausgebrochen wäre...

Grüße aus GU,

Weissi

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Re: Amok - ÜBUNG in Klagenfurt

Beitrag von yoda » Do 1. Mär 2012, 09:59

Einen Amoklauf üben ist einfach nur gestört und sinnlos, überhaupt ohne jemandem was davon zu sagen, mehr fallt mir dazu nicht ein.

Varminter

Re: Amok - ÜBUNG in Klagenfurt

Beitrag von Varminter » Do 1. Mär 2012, 10:12

yoda hat geschrieben:Einen Amoklauf üben ist einfach nur gestört und sinnlos, überhaupt ohne jemandem was davon zu sagen, mehr fallt mir dazu nicht ein.



Und brandgefährlich sowohl für die ungewollt Betroffenen als auch für diejenigen, die "Täter" simulieren :!:

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Re: Amok - ÜBUNG in Klagenfurt

Beitrag von Stickhead » Do 1. Mär 2012, 10:21

Sowas MUSS man auf jeden Fall vorher ankündigen ... Was ist, wenn einer der "Täter" irrtümlich von einem "Opfer" erschossen wird? ....

Das kann man auch anders üben... zB. könnte man ja auch den psychischen Druck mit anderen Mitteln etwas erhöhen wie etwa: "Täter" tragen Sturmhauben und schießen mit Schreckschusswaffen in die Luft... Alarmanlagen einschalten, Panikschreie mittels Lautsprecher einspielen,.... etc. Da müsste man einfach nur ein bissl das Hirn einschalten! Hausverstand gibts halt nur mehr beim Billa.

Ausserdem glaube ich kaum, dass die Angestellten für dieses Szenario eine vorgegebene (beübbare) Vorgangsweise gehabt haben.
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Ausführlicher Bericht zum neuen Waffengesetz (Entwurf):
https://waffg.info/nachrichten/Das_steht_im_Entwurf_zum_Waffengesetz

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Re: Amok - ÜBUNG in Klagenfurt

Beitrag von Schnittbrot » Do 1. Mär 2012, 10:28

üben bedeutet "etwas zum Erwerben einer Fähigkeit oft tun".

Der Effekt einer Übung soll die Verinnerlichung von Abläufen sein, damit sie im Falle einer erforderlichen Anwendung ohne überlegen zu müssen abgerufen werden kann. Ein Überraschungsmoment soll allerdings nicht der gewollte Effekt einer Übung sein. Vom Schock oder von Todesangst profitieren die betroffenen Menschen, welchen man eine bestimmte Fähigkeit antrainieren möchte, keineswegs. Höchstens ein paar Psychologen.

Das Bewusstsein, dass es sich um eine Übung und um keinen Ernstfall handelt, mindert in meinen Augen den Sinn einer Übung nicht (oder kaum). Dass allerdings Übungen (wie z.B. komplette Gebäude-Evakuierung bei Brandalarm) von vielen Leuten ignoriert werden, die es für wesentlicher halten, ihre Arbeit weiter zu verrichten, anstatt an der Übung teilzunehmen, ist ein anderes Problem. Diesem durch traumatisierende Real-Life-Schocktherapie zu begegnen halte ich für nicht zweckbringend, kontraproduktiv und sogar potentiell gefährlich. Da schüttet man das Kind mit dem Bade aus.

Üben sollte man daher Verhaltensregeln, Abläufe und Teile dieser Abläufe. Oft (!), diszipliniert mit anschließendem Feedback über das Ergebnis bzw. Verbesserungsmaßnahmen und ohne Ausnahmen für Herrn oder Frau Superwichtig.

Wenn die Bereitschaft zur Teilnahme an einer Übung mehrheitlich nicht vorhanden ist, dann lässt man die Übung besser ganz.

just my 2 cents

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Re: Amok - ÜBUNG in Klagenfurt

Beitrag von Teal'c » Do 1. Mär 2012, 12:22

was soll es eigentlich bringen, laut zu singen? War das ernsthaft gemeint oder nur ein Scherz?

Kann mir nicht vorstellen dass das den Täter beruhigt, wenn da jemand anfängt von Justin Bieber oder Lady Gugu Lieder zu singen. Wohl eher das Gegenteil....
Magnum mag man eben! :violence-sniperprone:

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Re: Amok - ÜBUNG in Klagenfurt

Beitrag von HS911 » Do 1. Mär 2012, 13:05

[...]Verblüffen Sie Täter mit überraschenden Aktionen. Täuschen Sie z.B. Telefonate mit dem Handy vor. Simulieren Sie Krankheiten, Übelkeit oder fangen Sie laut an zu singen, um dadurch die Täter aus dem Konzept zu bringen.[...]


[...]Die Polizei rät generell davon ab, sich zu bewaffnen (Messer, Pfefferspray usw.). Der Einsatz von Waffen könnte den Täter zusätzlich provozieren und ihn noch aggressiver machen. Es ist auch denkbar, dass der Täter Ihnen die Waffe entreißen und diese nun gegen Sie richten könnte.[...]


Quelle: Polizei Berlin
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Re: Amok - ÜBUNG in Klagenfurt

Beitrag von the_law » Do 1. Mär 2012, 13:40

Schnittbrot hat geschrieben:üben bedeutet "etwas zum Erwerben einer Fähigkeit oft tun".
....Das Bewusstsein, dass es sich um eine Übung und um keinen Ernstfall handelt, mindert in meinen Augen den Sinn einer Übung nicht (oder kaum).....

viele personen (auch profesionelle rettungs und einsatzangehörige) verhalten sich in realen gefahren-stresssituationen anderst als in gestellten szenarien.
kenne die meisten die bei solch organisationen tätig sind selbst, da sitzt man meist schon auf heissen kohlen wenn man weis das eine feuerwehr oder bergeübung ansteht, teilweise schon die ausrüstung parat und abfahrbereit..
kenn ich persönlich, da haben wir teilweise schon ne woche vorher gewusst was beübt wird, wo´s ist, wer, wie..., dem entsprechend waren auch die ergebnise für die Bild

Dass allerdings Übungen (wie z.B. komplette Gebäude-Evakuierung bei Brandalarm) von vielen Leuten ignoriert werden, die es für wesentlicher halten, ihre Arbeit weiter zu verrichten, anstatt an der Übung teilzunehmen, ist ein anderes Problem...

weil viele angst haben das sie bei der übung bloßgestellt und als fehlerquelle angeprangert werden könnten, bzw. fehler im verhalten aufgedeckt weren.., daher wird sich in was geflüchtet was man kann und kennt, in dem fall halt der eigene arbeitsablauf, sollen doch die anderen, i hab zu tun
Bild

...Diesem durch traumatisierende Real-Life-Schocktherapie zu begegnen halte ich für nicht zweckbringend, kontraproduktiv und sogar potentiell gefährlich.....

in dem fall werden die zuständigen vermutlich sagen...was wollts den is ja eh nix passiert, ist doch allesBild
.......Wenn die Bereitschaft zur Teilnahme an einer Übung mehrheitlich nicht vorhanden ist, dann lässt man die Übung besser ganz...

dem ist nicht hinzuzufügen...Bild

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Re: Amok - ÜBUNG in Klagenfurt

Beitrag von therion » Do 1. Mär 2012, 13:45

Als nächstes wird auf Schulwegen Kinderansprechen und verzahren simuliert, damit man schaut, ob die Kleinen, eh richtiges Verhalten indoktriniert bekommen haben.

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Re: Amok - ÜBUNG in Klagenfurt

Beitrag von the_law » Do 1. Mär 2012, 13:55

therion hat geschrieben:Als nächstes wird auf Schulwegen Kinderansprechen und verzahren simuliert, damit man schaut, ob die Kleinen, eh richtiges Verhalten indoktriniert bekommen haben.

...gabs das nicht schon mal vor zeiten... :think: da war doch was mit dem ansprechen durch fremde personen (in absprache mit eltern) um eben zu sehn ob die kids das auch richtig verstanden haben das die nit mitgehn dürfen oder zeugs annehmen von wem die sie nit kennen...

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Re: Amok - ÜBUNG in Klagenfurt

Beitrag von Artemis » Do 1. Mär 2012, 15:13

Egal was geübt wird, wenn es Akut wird, verhält man sich immer total anderst...
es kommt halt immer wie man denkt....

ich finde diese Amokübung sehr bedenktlich... :?
Es gibt nichts Stilleres als eine geladene Kanone.

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Re: Amok - ÜBUNG in Klagenfurt

Beitrag von OC Tom » Do 1. Mär 2012, 23:00

Feueralarm kündigen wir in der Firma nie an da meine Kollegen bei einer Übung immer anders reagieren als bei einem "echten" Alarm.
(250 Kollegen sind zu 95% bei der unangekündigten Übung in unter 3 Minuten aus einem 6.OG hohen und 4.UG niedrigem Gebäude drausen
angekündigt schafen wir nur um die 50%)

Aber sowas wie einen Amokalarm sollte man schon ankündigen wenn sowas schon sein muss.
Für Rechtschreibfehler übernehme ich keine Haftung....

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