Ich spiele schon seit längerem mit dem Gedanken das Wiederladen anzufangen. Ich habe mich auch schon in diversen Foren, u.a. auch hier und passiv informiert und bin immer mehr dazu hingezogen.
Ich bin Jäger in OÖ und führe eine Rössler Titan6 im Schwedenkaliber 6,5x55. Was ich bis jetzt so mitbekommen habe, ist ja das Kaliber gerade zu prädestiniert zum selber stopfen. Die Werkslabos sind zwar nicht rar aber es ist auch kein Überangebot vorhanden.
Nebenbei gehe ich auch mal gerne auf den Schießstand um in Übung zu bleiben. (Ich weis die guten Jäger brauchen das nicht, das Gewehr geht sowieso immer hin und auf ein 1€ Stück zusammen und Fehlschüsse gibt es nicht. - Und wenn doch dann ist das Geschoss vorher auf einen Ast oder Grashalm aufgegangen......)

Aber nichts desto trotz reizt mich das Wiederladen ungemein. Nur habe ich festgestellt dass es nicht unbedingt einen „guten Ruf“ hat. (besonders unter Jägern)
Einige Kollegen haben da schon schlechte Erfahrungen gemacht. Streumunition, Geschosse rausgefallen etc.
Ich glaube aber es gibt zwei Gattungen von Wiederladern:
a) Der Billigstopfer, welcher irgend eine Hülse mit irgend einem Pulver füllt, ein Geschoss draufsetzt Zündhütchen rein und das ganze dann billig an Kollegen verscherbelt. Präzision ist zweit oder drittrangig. Hauptsache gescheit vü Puiva das fest kracht....
b) Der Präzisionsfanatiker und Tüftler, der unterschiedliche Pulversorten probiert, Ladungsleitern schießt und versucht die Patrone optimal auf Waffe und Einsatzbereich abzustimmen. Mancher spielt auch mit dem Gedanken sich ein besonderes Kaliber bzw. eine Wildcat anzuschaffen, oder gar eine selbst zu kreieren

Wenn ich zum Laden anfange will ich klar der Typ b werden.

Ich spiel auch mit dem Gedanken mir eine Rebsche Murmel in 8,5x63 als Ergänzung nach oben hin anzuschaffen.

Weiters möchte ich event. auch mal das Aero in meiner 6,5x55 testen....
Kurz zu mir, ich bin technischer Angestellter, HTL-Ing. und in der Qualitätssicherung tätig. Ich bin auch im Labor tätig und zuständig für die Prüfung neuer Materialen. -> Technisches Verständnis, Genauigkeit und Feinmotorik sind vorhanden

Sorry mal für den vielen Text, wollte aber mal meine Gedanken hinter diesem Thema mitteilen um auf meine Fragen besser eingehen zu könne.
Zu meine Fragen:
- Was braucht man alles und welche Type / Marke ist zu empfehlen:
o Presse: tendiere zu einer 1-Stationen Presse. Welche Type ist für meine Zwecke zu empfehlen?
o Matrize: Was ist der Unterschied zw. „normaler“ und Benchrest- Matrize? Was ist zu empfehlen?
o Zündhütchen Setzgerät: was gibt’s da, auf was ist zu achten?
o Füllgerät: Was ist zu empfehlen?
o Waage: elektronisch oder mechanisch?
o Schiebelehre – ist vorhanden.
o Sonstiges: Entladehammer, Zangen, Ladebrett, Wendebox,...was sonst noch?
o Was ist eigentlich mit der Hülsenreinigung? Braucht man da so Tumbler mit entsprechendem Granulat oder gibt’s einfacher und billigere Möglichkeiten?
o Software: QuickLaod? Andere?
o Literatur: DEVA ? andere?
o Habe auch mal vom Crimp gelesen, soweit ich das verstanden habe wird der Hülsenhals gepresst um das Geschoss besser zu halten. Erforderlich? Vor-/Nachteile?
o Zündhütchen: Was gibt’s da zu beachten? Einfluss auf Präz. und Leistung?
- Was muss man grob für das gesamte Equipment rechen. (ca.) Mir ist klar das geht von – bis wie überall im leben, aber mich interessieren eure Erfahrungen. Ich kenn dass von anderen Hobbys, man rechnet mit was und dann ist auf einmal beim 2 – 3 fachem... weil’s ja immer noch was gibt was man unbedingt braucht.

- Wo kaufen? Netz; BüMa des Vertrauens

- Wie sieht eigentlich mit Platzbedarf bzw. Schmutz aus? Geht das in einer Mietwohnung? Oder ist da eine Werkstatt / Garage / Keller zu empfehlen.
- Was ist mit der Pulverlagerung? In der Wohnung erlaubt? (versperrt im Schrank) Gibt’s da Gesetze oder ist das eine Grauzone und mit dem Vermieter auszumachen?
- Braucht man eine Lizenz? Soweit weit ich weis nicht oder? Ist da was geplant?
- Reicht das theoretische Wissen aus Büchern und Foren oder ist ein Kurs zu empfehlen. Gibt’s in OÖ Kurse? Oder soll man einen WL aufsuchen der einem die Grundgriffe zeigt. (kenne aber z.Z. keinen Wiederlader)
- Ist es zu empfehlen bzw. gibt es die Möglichkeit sich vor dem Equipment- Kauf das ganze mal wo anzusehen? (Um Fehlkäufe zu vermeiden und den AHA-Effekt zu genießen)
- Wie viele Versuche sind als Anfänger erforderlich um Jagdtaugliche Mun. zu erzeugen


So, jetzt mach ich mal Schluss fürs erste, sonst bekomme ich noch vom Admin eine auf den Deckel wegen dem zu langen Post.....

Danke schon mal fürs durchlesen und eure Antworten.
Schöne Grüße,
Juri