Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von therion » Di 8. Jan 2013, 19:08

Teal'c hat geschrieben:
savage3000 hat geschrieben:Also an Glanz und Glorie fehlt es der unbesiegbaren österr. Streitmacht sicher nicht :mrgreen: :mrgreen:

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=qItNsNegBUw[/youtube]

:lol: warum muss man sich bei Videos vom ÖBH immer schämen ein Österreicher zu sein?! :roll: :lol:


Musst Du Dich bei Komödien generell schämen?

heimwerker
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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von heimwerker » Di 8. Jan 2013, 19:32

woolf hat geschrieben:....aber genauso gut kann es sein, dass sich die, für unrealistisch gehaltene, bedingungslose Loyalität eines reinen Berufsheeres im SHTF-Ernstfall als totale Fehleinschätzung erweist.

Jemand, der nur für Geld kämpft, wird mit 1000%-iger Sicherheit wesentlich früher das Weite suchen, als ein Kämpfer, der ein Ideal hinter sich hat. Fanatiker geben fast nie auf. Beispiele aus der Geschichte gibt's dafür genug.
woolf hat geschrieben:Ich weiß gar nicht, was alle immer wegen den Essen haben. Entweder unsere Verpflegung war eine positive Ausnahme oder die Jugend heute ist wirklich komplett verzogen.

Verzogen waren auch früher schon viele, denn auch zu meiner Zeit gab's Leute, die über das Essen gemeckert haben. Die Verpflegung war aber gut und reichlich. Nachschlag gab's, besonders während der Grundausbildung jederzeit, als Nachspeise sogar riesige Schokoladeriegel. Trotzdem habe ich während der ersten 6 Wochen 10 kg abgenommen und mit 178 cm Körpergröße und einem Einrückungsgewicht von 72 kg war ich sicher nicht überernährt.
Und genau mit diesen 72 kg habe ich dann nach 9 Monaten wieder abgerüstet, also kann die Ernährung nicht so mies gewesen sein.
Diejenigen, die das Essen bemängelt haben, waren auch die, die vom Soldatenleben ganz allgemein frustriert waren.

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von Maggo » Di 8. Jan 2013, 20:37

Jemand, der nur für Geld kämpft, wird mit 1000%-iger Sicherheit wesentlich früher das Weite suchen, als ein Kämpfer, der ein Ideal hinter sich hat. Fanatiker geben fast nie auf. Beispiele aus der Geschichte gibt's dafür genug.


Also das halte ich für ein Gerücht.
Kein Mensch ist motiviert wenn er zu einen Dienst Gezwungen wird und dafür a Geld bekommt was zum Leben zu wenig ist zum zum Sterben zu viel,wo wir wieder beim Schuldenmachen sind.Ich kenne fast keinen der nicht beim BH entweder in dem GWD Schulden gemacht hat oder auf sein Erspartes zurückgreifen musste um ein wenig über die Runden zu kommen.
Selbst die Schergen und Bonzen in der Nazizeit konnten mit Propagandafilmen,Durchhalteparolen,und Gehirnwäsche es verhindern das Soldaten im Zwangsdienst Kriegsmüde und Unmotiviert geworden sind.
Die Einzige Motivation war die des Überleben des Krieges und wenn sie die Erdäpfelschälen vom Russen geklaut haben weil sie selbst nix mehr zu Fressen gehabt haben..........
Wer mit Halbautomaten Schießt ist zu faul zum Repetieren! :D

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von heimwerker » Di 8. Jan 2013, 21:52

@Maggo,

klar kannst Du Schulden machen beim Heer. Aber nur dann, wenn Du keine anderen Beschäftigungsmöglichkeiten findest, als in der Kantine zu saufen.
Ich dagegen hatte unter meinen Kameraden sehr viele, denen es in ihrer Dienstzeit wesentlich besser ging als im zivilen Leben
und das, obwohl der Sold mit nur ÖS 3.- pro Tag bei Weitem nicht üppig war.

Wenn Du nicht glaubst, daß motivierte Kämpfer sehr oft in der Geschichte zahlenmäßig viel stärkere Gegner besiegt haben, dann kannst Du ja ein wenig im WIKIPEDIA-Bereich suchen.
Ein paar Stichworte dazu: Griechische Geschichte, jüdische Geschichte, römische Geschichte, schottische Geschichte, Türkenkriege usw.

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von yoda » Di 8. Jan 2013, 22:05

Varminter hat geschrieben:Beim Wehrdienst wird´s eh bald kritisch mit der Tauglichkeit...

http://nachrichten.at.msn.com/chronik/e ... ens-kinder

:roll:

Hmm... vielleicht stimme ich doch für ein schlankes, rankes Berufsherr... :?: :think:


Früher wars halt total peinlich wenn man untauglich war, da musste man sich schämen, aber heute ?
Heute sind 15-20% untauglich und es werden immer mehr, Nachteile gibts ja sowieso Keine, man kriegt die WBK genau so einfach/schwer wie ein Grundwehrdiener.
Komischerweise gibts sehr viele Untaugliche mit psychischen Problemen und Schwerhörigkeit, ist auch logisch, da könnens nix machen. Wenn du total depressiv bist und angibst öfters an Selbstmord zu denken könnens dir kein Gewehr geben, dann bist entweder sofort untauglich oder vorrübergehend untauglich, dann kommst im schlimmsten Fall 1/2 Jahr später wieder und erzählst genau das Selbe und schon ist der Fall erledigt. Der Schmäh mit "net deppert stellen sonst kriegts keinen Führerschein" ist alt, ich kenn keinen Untauglichen der damit Probleme hatte, die interessiert nur ob man tauglich ist oder nicht, soweit ich weis dürfens die psychologischen Gutachten von der Stellung garnicht weitergeben, das wird einige Jahre aufgehoben und dann vernichtet.

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von therion » Di 8. Jan 2013, 22:29

Zitiere aus dem Bundesheerforum MK2:

Meinst Du welche Konsequenzen es für das Zivilleben geben kann?

In den letzten Jahren hat sich bei einzelnen ErgAbt die Praxis eingebürgert, daß ua die für den Wohnsitz zuständige Verwaltungsbehörde kontaktiert wird.

Dh. in jedem Fall in dem die Behörde eine erweiterte Verlässlichkeit überprüft, scheint das Stellungsergebnis auf (Führerscheinerteilungen, Jagdschein, Waffenbesitzkarte, Prüfung gewerblicher Unbescholtenheit, Taxischein, oder Auskünfte gem. § 63 Abs. 3 des Arbeitnehmerschutzgesetzes, BGBl Nr. 450/1994, etc).

Die Behörde geht dann begründeterweise von einem Verdacht auf mangelnde Verlässlichkeit aus und leitet eine medizinische Untersuchung an etwa beim Amtsarzt oder psychologischen Dienst des Landes.

IdR werden in solchen Fällen keine Waffenbesitzkarten und Taxilenkberechtigungen erteilt.
Auch der normale Führerschein nicht, in Ausnahmefällen wird dieser erteilt, aber in seiner Gültigkeit auf 5 Jahre beschränkt, zur Verlängerung ist ein neuerlicher Amtsarztbesuch nötig (etwa im Falle eines Suizidversuchs, wenn der Patient arbeitstätig ist aber keine öffentliche Verkehrsmittel benutzen kann, etwa im Schichtdienst).

Das sind Beispiele aus der Praxis.


Quelle: http://www.bhi.at/phpBB2/viewtopic.php? ... d=a#p76841

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von yoda » Di 8. Jan 2013, 22:53

Ja wenn das im Bundesheerforum so steht wird das wohl so sein ....... :headslap:
Psychologen unterliegen der absoluten Verschwiegenheitspflicht, wenn es einen wirklichen Grund gibt, zb.: du bist total selbstmordgefährdet und hast alles schon ganz genau geplant, könnens die Verschwiegenheitspflicht schon brechen dann gibts eventuell schon Probleme, aber zb.: Depressionen sind ja zu behandeln und wieso sollte dir der Psychologe eins reinwürgen wollen wenn er keinen Grund sieht. Der schreibt dich untauglich weils besser für dich ist und fertig.

http://forum.iwoe.at/viewtopic.php?t=4714
Ich zitiere kurz ausm Verband Forum
"Denn der Psychotest ist ja nicht zuletzt deshalb eingeführt worden weil aus Datenschutzgründen die Weitergabe von Informationen zwischen Behörden nicht mehr ohne weiteres möglich war (Stichwort Abfrage "Geisteskrankenkartei").
Die Waffenbehörde kann (glücklicherweise) auch nicht auf die genauen Ergebnisse der Stellungskommission zurückgreifen (sondern nur auf das Endurteil)- wo ja eine sehr viel längere Begutachtung stattfindet. Sonst hätten wir wohl auch schon mehr aufgrund körperlicher Mängel abgelehnte WBKs."

Ähnliches wurde mir auch von einer Psychologin einer Stellungskomission in Österreich erzählt. Ich kenn auch einige Untaugliche, da hatte niemand Probleme beim Führerschein.

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von Armin » Mi 9. Jan 2013, 15:20

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von pointi2009 » Mi 9. Jan 2013, 15:44

guter Artikel...
Serenity Prayer from Niebuhr: "God, grant me the serenity to accept the things I cannot change,
courage to change the things I can,
and wisdom to know the difference."

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von therion » Mi 9. Jan 2013, 15:49

Darauf erwiderte der General, dass er sich nicht nur zur Wehrpflicht, sondern auch zur Schulpflicht und zur Steuerpflicht bekenne. Er betrachte es als angemessen, wenn Menschen, die viel vom Staat bekommen, diesem auch etwas geben…


Eben auch nur ein General, der sich mit ganz anderen Fragen beschäftigen sollte.

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von savage3000 » Mi 9. Jan 2013, 15:53

Ich habe gestern beim Bürgerforum den Norbi vermisst.
hm, i find der Gen. Entacher hat mehr Eier als sein Umfeld...(meine Meinung)

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von therion » Mi 9. Jan 2013, 15:57

Dem möchte ich nichtmal widersprechen, er hat sich auch schon mal für mich eingesetz, wofür ich ihm sehr dankbar bin. Trotzdem muss ich deswegen nicht gleich seine staatstheoretischen Überlegungen gut heißen.

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von BigBen » Mi 9. Jan 2013, 16:27

therion hat geschrieben:
Darauf erwiderte der General, dass er sich nicht nur zur Wehrpflicht, sondern auch zur Schulpflicht und zur Steuerpflicht bekenne. Er betrachte es als angemessen, wenn Menschen, die viel vom Staat bekommen, diesem auch etwas geben…


Eben auch nur ein General, der sich mit ganz anderen Fragen beschäftigen sollte.


Und die, die am Meisten vom Staat bekommen, geben oft am Wenigsten...aber das ist ein anderes Thema, das auf anderen Plattformen diskutiert werden muss.
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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von therion » Mi 9. Jan 2013, 16:36

Drum sprichst Du es mal an und wirfst es in den Raum, wo Du doch weißt, dass hier lauter diskutierfreudige Hanseln vorm PC sitzen ;)

Nein Spaß beiseite, Du hast Recht. Die Frage ist inwiefern man sich das aussucht mit dem "vom Staat bekommen". Ich komm auch nicht zu Dir, klingle und drücke Dir ein Katzenkisterl in die Hand und verlange dann Gegenleistung. Der Staat macht das teilweise. Für meine Ausbildung würde ich bspw. gerne mehr bezahlen wenn ich dafür in Zukunft anderen staatlichen Zwängen nicht nachkommen müsste. Aber die Diskussion führt wirklich zu weit, wollte nur den einen Satz beisteuern :D

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von yoda » Mi 9. Jan 2013, 17:03

Wenn ich jetzt 30 € Gewinn mache muss ich davon fast 15 € versteuern, mit den anderen 15 € kann ich einmal essen gehen, da zahle ich dann 20% Mwst. und der Wirt zahlt von den 4 € die er verdient auch 2 € Steuern. Also sind von meinen selbst erarbeiteten 30€ im Endeffekt fast 20€ dem Staat zu Gute gekommen. Von daher find ich die Begründung des General Entachers für die Wehrpflicht etwas dumm, weil der Wehrdienst dem Land jetzt nicht wirklich was bringt, es entgehen dem Staat durch die Wehrpflicht 6 Monate Steuern, und aufs gesamte Berufsleben gerechnet machts gehaltsmäßig auch einen Unterschied ob ich 6 Monate früher zu arbeiten begonnen habe. Aufgrund der Theorie des Generals müsste man sofort alle Langzeitarbeitslosen einziehen, weil die haben im Endeffekt ja wirklich fast ausschließlich mehr bekommen als sie geleistet haben.

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