Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von heimwerker » Mi 9. Jan 2013, 18:05

yoda hat geschrieben:Wenn ich jetzt 30 € Gewinn mache muss ich davon fast 15 € versteuern, mit den anderen 15 € kann ich einmal essen gehen, da zahle ich dann 20% Mwst. und der Wirt zahlt von den 4 € die er verdient auch 2 € Steuern. Also sind von meinen selbst erarbeiteten 30€ im Endeffekt fast 20€ dem Staat zu Gute gekommen. Von daher find ich die Begründung des General Entachers für die Wehrpflicht etwas dumm, weil der Wehrdienst dem Land jetzt nicht wirklich was bringt, es entgehen dem Staat durch die Wehrpflicht 6 Monate Steuern, und aufs gesamte Berufsleben gerechnet machts gehaltsmäßig auch einen Unterschied ob ich 6 Monate früher zu arbeiten begonnen habe. Aufgrund der Theorie des Generals müsste man sofort alle Langzeitarbeitslosen einziehen, weil die haben im Endeffekt ja wirklich fast ausschließlich mehr bekommen als sie geleistet haben.


Glückwunsch. Denn wenn Du bei einem Gewinn von € 30,00 €15,00 an Einkommensteuer bezahlen mußt, dann gehörst Du in die Stufen über die oberste Klasse der Verdiener.
Die Berechnung der Lohn- und Einkommensteuer geht aber anders vor sich:

0,00 % für Einkommensteile zwischen 0 und 11.000 Euro jährlich
36,5 % für Einkommensteile zwischen 11.000 und 25.000 Euro jährlich
43,2143 % für Einkommensteile zwischen 25.000 und 60.000 Euro jährlich
50 % für Einkommensteile über 60.000 Euro jährlich

Im Klartext heißt das aber nicht, daß man 50% an LSt/ESt bezahlt wenn man mehr als € 60 000,00 im Jahr verdient, sondern nur für den Teil, der € 60 000,00 jährlich übersteigt.

Praktisches Beispiel, Einkommensteuerpflichtiger Bezug 61 000,00:
Für die ersten 11 000,00 = 0% Est
Für die nächsten 24 000,00 36,5% = € 8 760,00
Für die nächsten 35 000,00 43,2143% = € 15 125,01
Für die nächsten 1 000,00 50% = € 500,00

Zusammenaddiert ergibt das eine Abgabenpflicht von € 24 385,01 und das sind vom Gesamteinkommen 39,98%

Also nix mit 50% und selbiges gilt auch für den Wirten, der zahlt auch keine 2 Euro Steuern für einen Gewinn von 4 Euro. Auch für ihn gilt die gleiche Steuertabelle.
Eventuell bringst Du das Ganze mit den Sozialabgaben durcheinander. (Krankenversicherung, Pensionsversicherung, Unfallversicherung).
Für diese Abgaben zahlst Du aber keine LSt/ESt. Diese Beträge weden vor Anwendung der Steuertabelle abgezogen.

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Zuletzt geändert von heimwerker am Mi 9. Jan 2013, 18:12, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von BigBen » Mi 9. Jan 2013, 18:09

fast 40% reicht doch auch, oder? Zumal ich dann trotzdem noch 20% ESt zahle für private Dinge...
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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von quildor82 » Mi 9. Jan 2013, 18:13

@ Heimwerker

Danke für die Deppensichere Erklärung

:clap:




Edit: Das gilt eh für Selbständige und Unselbständige nehm ich an
"mit einem netten wort und einer pistole erreicht man mehr, als mit einem netten wort allein .."
Al Capone *17.01.1899 - †25.01.1947



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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von heimwerker » Mi 9. Jan 2013, 18:50

BigBen hat geschrieben:fast 40% reicht doch auch, oder? Zumal ich dann trotzdem noch 20% ESt zahle für private Dinge...


Ich nehme an, Du meinst die Umsatzsteuer. Die USt hat aber mit der ESt nichts zu tun. Sie ist, nebenbei bemerkt, der wichtigste Posten im Gesamtsteueraufkommen unseres Staates.
Daß man in einem georneten Staat Steuern zahlen muß, ist wahrscheinlich den meisten Bürgern klar.
Worüber man diskutieren kann, ist die Höhe, denn ich bin überzeugt, daß genug Geld da wäre, es wird nur vielfach für unnütze Dinge verplempert.

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von heimwerker » Mi 9. Jan 2013, 19:02

quildor82 hat geschrieben:Edit: Das gilt eh für Selbständige und Unselbständige nehm ich an

Das ist so, wie die berühmte Frage an Radio Eriwan und die Antwort darauf:

Im Prinzip ja, aber....

Ne, Spaß beiseite, die Tabellen sind im Wesentlichen gleich, egal ob Lohn- oder Einkommensteuer. Nur hat der selbständig Erwerbstätige natürlich viel mehr Möglichkeiten, die Bemessungsgrundlage vor Anwendung der Steuertabelle, durch entstehende Aufwände, Abschreibungen usw, etwas nach unten drücken zu können.

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von therion » Mi 9. Jan 2013, 20:11

Jetzt sind ma sehr weit weg vom Thema Burschen! Ordnung, wo bleibt die von euch so vielgeliebte Ordnung und Disziplin ;)?

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von HEAVY DUTY » Mi 9. Jan 2013, 20:27

Ich werd gegen ein Berufsheer stimmen. Und zwar deshalb weil ich glaub dass die Abschaffung der Wehrpflicht nur die Vorarbeit für eine weitere Privatisierung von einem staatlichen Apparat ist. Ein weiterer Schritt zum Ausverkauf.
Möcht bloß wissen woher unsere Politiker Geld nehmen wollen wenns mal nix mehr zu verscherbeln gibt...
:doh: :doh: :doh:

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von Das_Frettchen » Mi 9. Jan 2013, 21:35

HEAVY DUTY hat geschrieben:Ich werd gegen ein Berufsheer stimmen. Und zwar deshalb weil ich glaub dass die Abschaffung der Wehrpflicht nur die Vorarbeit für eine weitere Privatisierung von einem staatlichen Apparat ist. Ein weiterer Schritt zum Ausverkauf.
Möcht bloß wissen woher unsere Politiker Geld nehmen wollen wenns mal nix mehr zu verscherbeln gibt...
:doh: :doh: :doh:



Die BH Grundstücke werden sowieso verscherbelt wenns irgend möglich ist. Durch dass das die GWD´s immer weniger werden, werden gewisse Standorte generell immer "unwichtiger".


Und die Politiker haben immer eine Geldquelle. Und dieses nennt sich auf Altgriechisch "Ideos" was soviel wie "Idioten" auf Deutsch heißt. ;)

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von yoda » Mi 9. Jan 2013, 22:01

@Heimwerker

Du kannst natürlich I-Tüpferl reiten wie du willst, ich bin von einer Ges.m.b.H ausgegangen, also 25% Köst und 25% Kest, aber du musst rechnen das du für deiner Mitarbeiter auch Steuern zahlst und wenn du dir mit deinem Gewinn was kaufst sind da wieder Steuern drauf also du arbeitest sicher mehr für den Staat als für dich selber, deswegen ist die Schwarzarbeit bei uns auch so hoch.

Ich meine nur das man mit den Mehreinnahmen eines Besserverdieners, die in den 6 Monaten GWD verloren gehen, gerechnet auf die gesamte Arbeitszeit locker einen oder sogar mehrere Berufssoldaten erhalten kann für den gleichen Zeitraum, der GWD ist ja auch nicht komplett gratis, der kriegt auch ein bisserl Geld und die selbe Verpflegung. Ob man ein paar 1000 Leute mehr oder weniger hat wird bei den selben finanziellen Mitteln für die Landesverteidigung keinen Unterschied machen, unserem Heer geht sowieso die Munition aus bevor am ersten Tag die Sonne untergeht. SPÖ/ÖVP machen da meiner Meinung nach Wahlkampf mit irgendwelchen dubiosen Wirtshausargumenten, konkrete Zahlen und Fakten gibt es sowieso nicht. Es wird im Endeffekt so oder so nix Gscheites rauskommen. Die Argumente mit dem Katastrophenschutz etc. gelten für mich halt nicht da es um die Wehrpflicht geht und ich finds schrecklich wie man versucht den Leuten damit Angst zu machen das bei einem Berufsheer angeblich zu wenige Hilfskräfte vorhanden wären.

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von Undertaker » Mi 9. Jan 2013, 23:26

Das_Frettchen hat geschrieben:Die BH Grundstücke werden sowieso verscherbelt wenns irgend möglich ist.

Das ist auch ein Stichwort, weil Kasernen und sonstige BH-Einrichtungen sind für manche Regionen kein unbedeutender Wirtschaftsfaktor (quasi vom Bäcker bis zum Puff)
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Grüße vom Undertaker

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Re: AW: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von Noldi » Do 10. Jan 2013, 00:37

Bei den Steuern habts ja einiges vergessen. ZB . sechstelbegünstigung, also 13. Und 14. Monatsgehalt, wodurch es in Wahrheit keine 50% für die Obersten Einkommen sind ...
Oder dass der Bruttolohn ja gar nicht der gesamte Lohn ist. Damit die Steuern nicht als zu hoch jedem auffallen gibt noch Arbeitgeber Beiträge und Co.
Dann hat der Wirt ja nicht nur MwSt abzuliefern, sondern auch noch andere Steuern und Abgaben.

Lieber nicht drüber nachdenken, sonst wird einem schlecht.

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von Armin » Do 10. Jan 2013, 09:22

Die rein technischen Fragen hat Entacher imho korrekt abgehandelt. Daß in der derzeitigen Kampagne (der Genossen und der diesen hörigen Vollstreckern in den Medien) pro Berufsheer kein noch so mieser Untergriff ausgelassen wird, ist auch wahr. Und daß er persönlich einiges auf sich genommen hat, als er seinem Parteifreund, Minister Darabos, öffentlich widersprach, ehrt ihn.

Das ändert allerdings nichts an dem grundsätzlichen Problem, mittels der Wehrpflicht mündige erwachsene Männer zu etwas zu zwingen, was diese (möglicherweise) strikt ablehnen. Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Initiierte Gewalt gegen Menschen ist ein Übel - gleich von wem sie ausgeht.

Auch die von Entacher erfolgte Geichsetzung von Schulpflicht (die es in Österreich übrigens gar nicht gibt!) und Wehrpflicht ist fragwürdig. Bei ersterer geht es nämlich um Kinder, die noch keine selbstbestimmten Entscheidungen treffen können. Und sein Argument mittels des Wehrdienstes "etwas an den Staat zurückzugeben" ist leicht auf einen allgemeinen (Reichs-)Arbeitsdienst erweiterbar. Wo wäre der Unterschied? Außerdem erhebt sich natürlich sofort die Frage, ob Frauen also dem Staat nichts zu verdanken haben, da ja deren Wehrverpflichtung (von allen Parteien) rigoros abgelehnt wird (in Israel z. B. schaut das ganz anders aus!).

Zur Abgabenbelastung: Arbeitgeberbeiträge zu Löhnen und Gehältern stellen natürlich Gehaltsbestandteile dar, sind also zum Bruttolohn hinzuzurechnen. Unter Einrechnung dieser Beiträge und unter Berücksichtigung der indirekten Steuern (MWSt.) ergibt sich für "Besserverdiener" eine Gesamtbelastung von gut 2/3 ihres Einkommens, das sie an den Fiskus abzutreten haben.

Es ist schlicht unanständig, wenn arbeitende Menschen weniger als die Hälfte der Früchte ihrer Arbeit für sich selbst bahalten dürfen. Außerdem macht es natürlich "erfinderisch" - was dann am Ende zur Kriminalisierung (Grasser) oder Ächtung (Depardieu) von "Steuerflüchtlingen" führt...
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Re: AW: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von Teal'c » Do 10. Jan 2013, 09:49

Noldi hat geschrieben:
Die sollten uns die Tüpl günstig öffnen, vor allem die Ramsau und Allentsteig.


+1

Aber ehrlich gesagt bezweifle ich auch, dass man als Privatperson dann noch dort schiessen dürfte. Was ich so mitbekommen hab, müssten ja GWD dabeisein, um die Leute einzuweisen und das Gebiet abzusichern.
Wer macht das dann bei nem Berufsheer?
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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von therion » Do 10. Jan 2013, 10:27

Danke werter Armin, besser hätte ich es (wie immer) nicht ausdrücken können.

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von BigBen » Do 10. Jan 2013, 11:35

Die Krone steht der SPÖ gerad wieder fleißig zur Seite, indem der Leitartikel (inkl. Titelseite) heute brav darüber berichtet wie unfair die gängige Musterungspraxis eh schon ist, weil sowieso nur knapp ein Drittel der Gemusterten tauglich ist...und dem geneigten Leser somit eine Abschaffung der Wehrplicht nahelegt. Ein Schelm wer Böses bezüglich Timing denkt.
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