Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

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pointi2009
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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von pointi2009 » Do 10. Jan 2013, 11:37

ich gehe davon aus, bei Berufsheer wird das Freischiessen auf TÜPL endgültig sterben. von den Kosten für das Personal abgesehen wirds vermutlich über kurz oder lang dem Volk nicht mehr erlaubt werden. Wenn dann vielleicht irgendwann auf Kosteneffizienz geschaut wird, werdens diese Anlagen verkaufen oder teilprivatisieren.

Über die Steuer- und Abgabenbelastung lass ich mich besser nicht aus, sonst .... :evil: gibt nicht soviele Länder, die dem Bürger so das Weisse aus den Augen saugen und das mit einem Lächeln.

dass die Krone pro SPÖ und daher pro Berufsheer ist, wird nichtmal mehr geleugnet.
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My Name is Earl
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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von My Name is Earl » Do 10. Jan 2013, 12:07

Meine Bescheidene Meinung zu dem Thema ist folgende:

Ich bin für die Wehrpflicht aber die Reformierung des Heeres und der Grundausbildung. Ich würde mir eine 12 Monatige GWD Zeit wünschen in der Ausbildungsinhalte und Ziele auch erreicht werden. Das Ziel muss sein die Rekruten zu Soldaten auszubilden. Schreibkräfte oder Systemerhalter sollten dabei komplett wegfallen.

Die meisten Administrativen Aufgaben kann man auch an Zivilbedienstete übertragen. Für die Verschwiegenheit sehe ich da kein Problem. Einfach einen Wisch unterzeichnen, viel mehr ist es für Berufssoldaten ja auch nicht.
Der Sold für die Rekruten sollte etwas nach oben angepasst werden und die 12 Monate auch im Berufsleben angerechnet werden.

Warum bin ich Pro Wehrpflicht? Ganz einfach, auch wenn man es sich heute nicht vorstellen will, die Kernaufgabe ist die Landesverteidigung. Für diese Aufgabe sollen Rekruten ausgebildet werden und diese Aufgabe soll das Heer erfüllen können. Das geht halt nicht indem man Waffengattungen abschafft weil sie laut unserem "Sportminister" nicht zeitgemäß sind, oder indem man die Ausbildung streicht, bzw ein paar der stärksten Bataillone auflöst (zb. PzB10 oder bald das JgB26 wenn das so weitergeht).

Viele wollen es zwar nicht sehen aber unser Heer ist ein sehr diszipliniertes und tatkräftiges Heer. Bei Einsätzen und Übungen gibt es immer wieder Lob von anderen Ländern für unseren Einsatz. Das Gerät alleine ist nicht der Grund warum ein Heer siegt oder nicht.

Und wenn wir uns andere Länder ansehen läuft es dort nicht anders ab als bei uns. Der Österreicher hat halt das nörgeln im Blut, das sieht man auch bei dem Thema Essen. Die meisten die nörgeln haun sich zhaus warscheinlich jeden Abend die Tiefkühlpizza rein..... Wer das Heer schlecht reden will macht das halt um jeden Preis.

LG
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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von therion » Do 10. Jan 2013, 12:14

Bigben:

Musterung sagt man in Deutschland, in Österreich ist es die Stellung.

Liebe Grüße,

Varminter

Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von Varminter » Do 10. Jan 2013, 12:23

BigBen hat geschrieben:Die Krone steht der SPÖ gerad wieder fleißig zur Seite, indem der Leitartikel (inkl. Titelseite) heute brav darüber berichtet wie unfair die gängige Musterungspraxis eh schon ist, weil sowieso nur knapp ein Drittel der Gemusterten tauglich ist...und dem geneigten Leser somit eine Abschaffung der Wehrplicht nahelegt. Ein Schelm wer Böses bezüglich Timing denkt.



So wie sie vor kurzer Zeit von der Ausweitung der Wehrpflicht auf Frauen faselten, um bei Frauen Stimmung gegen die Wehrpflicht zu machen.

Ich bin absolut dafür, auch Frauen dienstmässig einzuziehen, die Weiber schreien ja ständig nach Gleichberechtigung, aber das "Timing" ist schon sehr auffällig.

Welche Inserate wird Failmännchen demnächst in der Krone schalten... :?: :think:


Zur "Unfairheit", dass Gesunde/Taugliche Dienst machen müssen und die untauglichen fetten, degenerierten, faulen, versoffenen, verkifften Typen (aber auch die echten Kranken) nicht, der gesamte Sozialstaat basiert auf diese Unfairheit, schliesslich zahlen arbeitsfähige Erwerbstätige und Selbstständige mit ihren Steuern und Sozialabgaben auch für Arbeitslosen, Arbeitscheuen, Alten, Kranken, Asylanten, Kriminellen, nutzlose Politiker mit... :!:
Zuletzt geändert von Varminter am Do 10. Jan 2013, 12:36, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von heimwerker » Do 10. Jan 2013, 12:34

Armin hat geschrieben:Auch die von Entacher erfolgte Geichsetzung von Schulpflicht (die es in Österreich übrigens gar nicht gibt!) und Wehrpflicht ist fragwürdig.

Entschuldige bitte, aber das ist schon mehr als Haarspalterei. De facto gibt es Schulpflicht, auch wenn man es Bildungspflicht nennt. Es ist nur per Gesetz gestattet, den Weg frei zu wählen, wie Bildung übermittelt wird. Denn jedes Kind, das nicht in staatlich genehmigten Schulen unterrichtet wird, muß am Ende eines Schuljahres bei einer Prüfung nachweisen, daß es den Stoff der entsprechenden Schulstufe beherrscht.
Armin hat geschrieben:Zur Abgabenbelastung: Arbeitgeberbeiträge zu Löhnen und Gehältern stellen natürlich Gehaltsbestandteile dar, sind also zum Bruttolohn hinzuzurechnen. Unter Einrechnung dieser Beiträge und unter Berücksichtigung der indirekten Steuern (MWSt.) ergibt sich für "Besserverdiener" eine Gesamtbelastung von gut 2/3 ihres Einkommens, das sie an den Fiskus abzutreten haben.

Sozialversicherungsabgaben sind keine Steuerleistung, da wird Einiges verwechselt. Diese Beiträge gehen in die Krankenversorgung (Ärzte, Spitäler, Pflegeheime etc), Pensionszahlungen, Arbeitslosengelder. Da das immer noch zu wenig ist, muß in diesen Bereich aus den echten Steuern noch viel Geld zugeschossen werden. Mit diesen Geldern können weder Straßen, Brücken, Denkmäler, Schulen etc. gebaut und erhalten, oder Verwaltungsbeamte des Staates und der Länder bezahlt werden.
Natürlich ist die "Beglückung" mit Arbeitnehmer- und Arbeitgeberanteil, sowie deren automatische Abfuhr an die Sozialversicherungen auch ein Zwang. Man könnte diese Abgaben auch direkt an den Lohn- oder Gehaltsempfänger auszahlen (die Wirtschaft wäre froh darüber, denn sie könnte sich die Bezahlung von Lohnverrechnern ersparen, außerdem wäre sie aus der Haftung entlassen, sollten dem Lohnverrechner ein Fehler unterlaufen) und der Arbeitnehmer müßte sich selbst um die Weitergabe kümmern. Sollte das irgendeiner grenzdebilen Regierung einmal einfallen, na dann gute Nacht Österreich.
Armin hat geschrieben:Es ist schlicht unanständig, wenn arbeitende Menschen weniger als die Hälfte der Früchte ihrer Arbeit für sich selbst bahalten dürfen. Außerdem macht es natürlich "erfinderisch" - was dann am Ende zur Kriminalisierung (Grasser) oder Ächtung (Depardieu) von "Steuerflüchtlingen" führt...

Schlechte Beispiele, denn zwischen Grasser (für den die Unschuldsvermutung gilt) und dem Franzosen besteht ein riesiger Unterschied. Dem Ersteren wird vorgeworfen, aus dem Verkauf von Bundeseigentum illegale Provisionen erhalten und dieses Geld noch zusätzlich an der Steuer vorbeigeschummelt zu haben. Was, sollte es wahr sein, nichts mit Steuerflucht zu tun hat. Hier wird nicht kriminalisiert, so eine Vorgangsweise ist kriminell.

Bevor wir uns eine Truppe leisten (was wir aus chronischem Geldmangel nicht können) die zu teuer für den Staat ist, sollten wir eine Staatsvertragsänderung durchsetzen um aus der Verplichtung der Landesverteidigung herauszukommen, die bisher darin tätigen Berufssoldaten weiter bezahlen und sie zum Straßenkehren einsetzen. Würde den Steuerzahler das Gleiche kosten, dafür hätten wir aber wenigstens ein sauberes Land.
Da das real nicht durchzusetzen ist, sollte wir bei der allgemeinen Wehrpflicht bleiben.

Was nun Israel betrifft, so muß ich zugeben, daß ich da nicht mehr am neuesten Stand bin. Aber war das nicht früher so, daß die Jugend (egal ob Frauen oder Männer) verpflichtend im Kibbuz arbeiten mußten? Gibt es das heute auch noch?

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Varminter

Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von Varminter » Do 10. Jan 2013, 12:40

pointi2009 hat geschrieben:
ich gehe davon aus, bei Berufsheer wird das Freischiessen auf TÜPL endgültig sterben. von den Kosten für das Personal abgesehen wirds vermutlich über kurz oder lang dem Volk nicht mehr erlaubt werden.

Wenn dann vielleicht irgendwann auf Kosteneffizienz geschaut wird, werdens diese Anlagen verkaufen oder teilprivatisieren.

Über die Steuer- und Abgabenbelastung lass ich mich besser nicht aus, sonst .... :evil: gibt nicht soviele Länder, die dem Bürger so das Weisse aus den Augen saugen und das mit einem Lächeln.

dass die Krone pro SPÖ und daher pro Berufsheer ist, wird nichtmal mehr geleugnet.




Genau meine Rede.

Wenn die Wehrpflicht stirbt, ist´s aus mit den schönen Ausflügen nach Allensteig und in die Ramsau, auch div. andere Militärstände wie zb. in Bruckneudörfl werden wir kaum wieder sehen.

Was anschliessend von den Schiesssportsektionen des HSV/HSSV übrig bleibt, könnt´s euch ausmalen.

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von M16_ » Do 10. Jan 2013, 13:22

Varminter hat geschrieben:So wie sie vor kurzer Zeit von der Ausweitung der Wehrpflicht auf Frauen faselten,

Müsste in logischer Konsequenz auch kommen. Mayer hat da vollkommen Recht. Auch hier gilt die Sache mit der Frauenquote, nicht nur die Rosinen rauspicken bei Vorstandsjobs. Und Frauenparkplätze vor der Kaserne - und woanders auch - spielts halt auch nicht mehr.

Habe heute eine große Werbetafel bei uns im Ort gesehen. BH Katastropenhilfe, mit so Text: "Wir, an der Donau, wissen warum!". Bei den Überschwemmungen 2003 stand einiges unter Wasser. Das BH ist angerückt und hat emsig geholfen den Kellertresor der Bank, welche 20m neben dem Bach neu gebaut haben, trocken zu halten. Der Rest des Ortes war denen eher wurscht.

Israel ist natürlich ein ganz anderes Beispiel. Zeigt deren Armee kurz Schwäche, stehen am nächsten Tag Panzer von 5 feindlichen Nationen im Land. Die müssen alles tun, um mit deren ebenfalls 8 Mio Einwohner wie uns, eine Regionalmacht aufzustellen.

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von Hermann » Do 10. Jan 2013, 13:29

My Name is Earl hat geschrieben:Meine Bescheidene Meinung zu dem Thema ist folgende:

Ich bin für die Wehrpflicht aber die Reformierung des Heeres und der Grundausbildung. Ich würde mir eine 12 Monatige GWD Zeit wünschen in der Ausbildungsinhalte und Ziele auch erreicht werden. Das Ziel muss sein die Rekruten zu Soldaten auszubilden. Schreibkräfte oder Systemerhalter sollten dabei komplett wegfallen.

Die meisten Administrativen Aufgaben kann man auch an Zivilbedienstete übertragen. Für die Verschwiegenheit sehe ich da kein Problem. Einfach einen Wisch unterzeichnen, viel mehr ist es für Berufssoldaten ja auch nicht.
Der Sold für die Rekruten sollte etwas nach oben angepasst werden und die 12 Monate auch im Berufsleben angerechnet werden.

Warum bin ich Pro Wehrpflicht? Ganz einfach, auch wenn man es sich heute nicht vorstellen will, die Kernaufgabe ist die Landesverteidigung. Für diese Aufgabe sollen Rekruten ausgebildet werden und diese Aufgabe soll das Heer erfüllen können. Das geht halt nicht indem man Waffengattungen abschafft weil sie laut unserem "Sportminister" nicht zeitgemäß sind, oder indem man die Ausbildung streicht, bzw ein paar der stärksten Bataillone auflöst (zb. PzB10 oder bald das JgB26 wenn das so weitergeht).

Viele wollen es zwar nicht sehen aber unser Heer ist ein sehr diszipliniertes und tatkräftiges Heer. Bei Einsätzen und Übungen gibt es immer wieder Lob von anderen Ländern für unseren Einsatz. Das Gerät alleine ist nicht der Grund warum ein Heer siegt oder nicht.

Und wenn wir uns andere Länder ansehen läuft es dort nicht anders ab als bei uns. Der Österreicher hat halt das nörgeln im Blut, das sieht man auch bei dem Thema Essen. Die meisten die nörgeln haun sich zhaus warscheinlich jeden Abend die Tiefkühlpizza rein..... Wer das Heer schlecht reden will macht das halt um jeden Preis.

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von yoda » Do 10. Jan 2013, 13:38

My Name is Earl hat geschrieben:Meine Bescheidene Meinung zu dem Thema ist folgende:

Ich bin für die Wehrpflicht aber die Reformierung des Heeres und der Grundausbildung. Ich würde mir eine 12 Monatige GWD Zeit wünschen in der Ausbildungsinhalte und Ziele auch erreicht werden. Das Ziel muss sein die Rekruten zu Soldaten auszubilden. Schreibkräfte oder Systemerhalter sollten dabei komplett wegfallen.

Die meisten Administrativen Aufgaben kann man auch an Zivilbedienstete übertragen. Für die Verschwiegenheit sehe ich da kein Problem. Einfach einen Wisch unterzeichnen, viel mehr ist es für Berufssoldaten ja auch nicht.
Der Sold für die Rekruten sollte etwas nach oben angepasst werden und die 12 Monate auch im Berufsleben angerechnet werden.
......


Da nicht geplant ist das Budget zu erhöhen wirds da so oder so net spielen.

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von pointi2009 » Do 10. Jan 2013, 13:47

welches kleine Land könnte nur mittels Berufsheer die Landesverteidigung aufrecht erhalten? Wie willst mit 8000 Mann ein Land wie Österreich gegen welche Aggressor auch immer verteidigen?????

Dass es sehr viel Reformpotential gibt, ist jedem klar und auch längst überfällig.

Sinnvolle Ausbildung, sinnvolles Training, pädagogische Ausbildung für Vorgesetzte, gutes Equipment für die Soldaten. Sinnvolle Zielsetzung und nicht nur Schikane... dann wäre das Gefühl der verlorenen Zeit nicht so gross.
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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von therion » Do 10. Jan 2013, 13:52

Welches Equipment vom 03er taugt Dir persönlich nicht, welcher Verbesserungsvorschläge hast Du konkret? Gerne auch per PN. HBA Brunn ist sehr gut aufgestellt in diesen Sachen.

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von Armin » Do 10. Jan 2013, 14:48

heimwerker hat geschrieben:...das ist schon mehr als Haarspalterei.
Wirklich? In Deutschland gibts Schulpflicht - und das heißt, daß die Polizei ggf. die Kinder daheim abholt und bei "Fluchtgefahr" den Eltern die Pässe abnimmt. Es stimmt zwar, daß man (als österreichischer Heimschüler) der Behörde die Kenntnis bestimmter Lerninhalte nachweisen muß, aber immerhin ist es legal möglich, sich der im staatlichen (Un-)Bidungssystem verabreichten Gehirnwäsche zu entziehen. Das bedeutet imho schon einen gewichtigen Unterschied.

heimwerker hat geschrieben: Sozialversicherungsabgaben sind keine Steuerleistung...
Welches Mascherl man auf ein Steuer draufbindet (bzw. wie man sie nennt) ist letztlich völlig wurscht. In den USA würde man blöd angeschaut werden, wenn man einem erklären wollte, daß SV-Beiträge etwas anderes sind als Steuern. Übrigens wird ja auch hiezulande bereits laut darüber nachgedacht, die beiden Abgabenarten zu "harmonisieren" und somit auch die Sozialversicherungsbeiträge der vollen Progression zu unterwerfen (was antürlich der feuchte Traum jedes echten Sozen ist).

heimwerker hat geschrieben:Sollte das irgendeiner grenzdebilen Regierung einmal einfallen...

Die Steuerwiderstände würden dadurch natürlich explosionsartig zunehmen (weil den Lohnempfängern nämlich erst dann das volle Ausmaß ihrer Schröpfung bewußt würde) und die Ausgabendisziplin der öffentlichen Hand in der Folge ebenfalls. Beides ist imho begrüßenswert.

heimwerker hat geschrieben:Schlechte Beispiele...
Dann setzen Sie eben einfach bessere ein - es gibt Millionen davon. Noch nie einen Pfuscher beschäftigt? Noch nie "I brauch ka Rechnung" gemurmelt? Noch niemals ein Bruttofürnettogeschäft getätig? Echt :? ? Ein Heiliger!

heimwerker hat geschrieben:...war das nicht früher so, daß die Jugend (egal ob Frauen oder Männer) verpflichtend im Kibbuz arbeiten mußten?
Das stammt, soweit mir bekannt, aus der "Pionierzeit" nach dem UNO-Teilungsbeschluß und ist Geschichte. Allerdings gibt es Wehrdienst auch für Frauen.
Right is right and left is wrong!

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von Noldi » Do 10. Jan 2013, 15:02

heimwerker hat geschrieben:Entschuldige bitte, aber das ist schon mehr als Haarspalterei. De facto gibt es Schulpflicht, auch wenn man es Bildungspflicht nennt. Es ist nur per Gesetz gestattet, den Weg frei zu wählen, wie Bildung übermittelt wird. Denn jedes Kind, das nicht in staatlich genehmigten Schulen unterrichtet wird, muß am Ende eines Schuljahres bei einer Prüfung nachweisen, daß es den Stoff der entsprechenden Schulstufe beherrscht.



Sorry, aber Schulpflicht und Ausbildungspflicht ist nicht das selbe. Schulpflicht bedeutet, dass jeder Schüler in einer öffentlichen Schule sitzen muss und dort vom Staat vorgegebenes Wissen durchpauken muss und vorgegebene Indoktrinierung über sich ergehen lassen muss. Du darfst nicht vergessen in einer Schule geht es nicht nur um die Vermittlung von Wissen, sondern ausdrücklich laut den Lehrplänen um alle möglichen anderen Dinge. Diese Bereiche nennen die Schulpflichtgegner oft auch staatliche Indoktrinierung. Die Kinder formen damit sie wertvolle Teilnehmer unserer Gesellschaft werden ... Dieser Teil der mit Wertanschaulichen Dingen zu tun hat ist es oft, der Eltern dazu bringt, ihre Kinder nicht in eine öffentliche Schule gehen zu lassen, sondern nach eigenen Werten erziehen zu können.
Gibt es eine Schulpflicht kommt man diesen Dingen aber nicht aus, bei einer Bildungspflicht schon.

Außerdem unterrichten ja nicht alle Schulen das gleiche. Deswegen wirds ja auch noch spannend wohin uns die Zentralmatura und diese ganzen zentral vorgegebenen Bildungsstandards bringen -> keiner weiß wie das in der Realität funktionieren soll ohne das Schulsystem nach unten zu nivelieren bzw. wie das überhaupt funktionieren soll.

Schau dir mal Lehrpläne an (zB. Hak unter II. Allgemeine Bildungsziele: http://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassun ... r=10008944 ). Die bestehen bis auf die Einleitung wo es um so Dinge geht wie Leitziele und Kompetenzen die die Schüler lernen sollen (das ist eigentlich der Teil den viele als den wichtigsten Teil der öffentlichen Schulen ansehen und den Wissensteil als bloßen Überträger oder Mittel dazu; jeder weiß doch selbst, das Wissen verliert man schnell, die Leitziele und Kompetenzen sind es die bleiben sollen, am besten kombiniert mit Wissen das man im täglichen Leben braucht), bloß aus Überschriften. Die "Inhalte" konnten die Lehrer bisher komplett frei wählen und auch wie und in welchem Umfang. Jetzt wird halt alles durcheinandergewirbelt mit Zentralmatura und Bildungsstandards.

Bei den Externistenprüfungen wird ja weil das System bisher nicht mal im Ansatz vereinheitlicht war, halt bloße "Mindest"dinge abgeprüft. Das darfst du dir nicht so vorstellen, dass da der komplette Stoff einer Schulklasse durchgeprüft wird, weil das einfach real nicht möglich ist. Verschiedene Schultypen, dann der eine Lehrer legt seinen Schwerpunkt da, der andere dort, ... somit muss man bei den Tests, nach unten nivelieren und sich auf die Kernbereiche konzentrieren.

Diese Kernbereiche sollen mit den Bildungsstandards nun erstmal zentral vorgegeben werden. Derzeit sind die allerdings derart umfangreich geworden, dass sich der Stoff niemals in der Realität in den Schulen ausgehen wird ... also wird man halt den Umstand dass man sich nicht getraut hat vieles zu streichen, die Prüfungen nach unten nivelieren müssen um zu kaschieren, dass dahinter steckenden weltanschaulichen Positionen 2er Großparteien es nicht zugelassen haben zuzugeben, dass man im 21. Jhdt. vieles nicht mehr braucht dafür anderes wichtiger ist und deswegen zu viel Stoff unterrichtet werden soll.

Kurz: die reformieren die Schulen zu Tode. Viel zu viel weltanschaulicher Blödsinn wie die Gesellschaft zu formen ist (Gesellschaftliche Strömungen lassen sich über die Schulen in der nächsten Generation bewusst reproduzieren und Machtpositionen erhalten -> Sprichwort: Bildungsvererbung, die ja weltweit nirgends derart stark ist wie bei uns -> produziert vom Schulsystem)

In den Schulen läuft mehr bewusste Gesellschaftliche Prägung und Formung ab, als vermutlich den meisten bewusst ist.

Eltern können in Ländern in denen es keine Schulpflicht gibt, sondern eine bloße Bildungspflicht ihre Kinder diesem System entziehen.

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Re: Pro und Contra - Abschaffung der Wehrpflicht

Beitrag von heimwerker » Do 10. Jan 2013, 16:54

pointi2009 hat geschrieben:welches kleine Land könnte nur mittels Berufsheer die Landesverteidigung aufrecht erhalten? Wie willst mit 8000 Mann ein Land wie Österreich gegen welche Aggressor auch immer verteidigen?????

Richtig. Aber wenn das funktionieren soll, dann braucht dieses kleine Berufsheer nicht moderne, sondern modernste Bewaffnung und je kleiner das Heer, umso höher müssen Qualität und Quantität dieser "Werzeuge" sein. Da genügt z. B. nicht eine einzige Goldhaube, da müssen viele Feuerleitstellen her, samt den dazugehörenden Flugzeugen und Abwehrraketen, die wir nach dem Staatsvertrag außerdem gar nicht haben dürften.
Um das zu finanzieren, reicht wahrscheinlich nicht einmal eine 95%-ige Abgabenquote.
Oder denkt hier jemand, daß wir mit dem Verteilen von 8 Millionen Sturmgewehren (was sicher leicht zu finanzieren wäre) an die Bevölkerung einem eventuellen Agressor Einhalt gebieten könnten?

pointi2009 hat geschrieben:Dass es sehr viel Reformpotential gibt, ist jedem klar und auch längst überfällig.

Stimmt ebenfalls, aber das höre ich schon seit meiner Dienstzeit vor 50 Jahren und kein einziger der vielen Verteidigungsminister seitdem haben da offensichtlich was weitergebracht.

pointi2009 hat geschrieben:Sinnvolle Ausbildung, sinnvolles Training, pädagogische Ausbildung für Vorgesetzte, gutes Equipment für die Soldaten. Sinnvolle Zielsetzung und nicht nur Schikane... dann wäre das Gefühl der verlorenen Zeit nicht so gross.

Auch richtig, aber jedes System macht sich, wenn es lange genug wirken kann, irgendwie selbständig und wenn die Zeichen der Zeit nicht erkannt werden, läuft es eben in die falsche Richtung.
Zu meiner Zeit waren nicht die ehemaligen Weltkriegsteilnehmer das Problem mit Schikanen. Dafür waren ohne Ausnahme einige (das soll heißen, bei Weitem nicht alle) Mannschaftsdienstgrade und Unteroffiziere, die keinen Krieg erlebt haben, zuständig. Und sinnlose "Erziehungsmethoden" gab es genug.
Beispiel gefällig? In meiner Kaserne gab es noch keine Zentral- sondern nur Ofenheizung. Aus Sicherheitsgründen mußten zum Zapfenstreich alle Feuer gelöscht und die Öfen gesäubert werden.
Nach einem nächtlichern Alarm und der Rückkehr in die Stube haben "Ausbildner" in der Zwischenzeit die Ofenröhren heruntergerissen und den darin enthaltenen Ruß in den Betten veteilt. Eine durchaus sinnvolle Ausbildungsmethode oder kann man anderer Meinung sein?

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