bleidurchtrieb - wie was wann und wo?

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yoda
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Re: bleidurchtrieb - wie was wann und wo?

Beitrag von yoda » Di 9. Dez 2014, 20:58

45er hat geschrieben:Am richtigen Ende der Trommel musst du schon messen! :doh: Dass für das Geschoss der Durchmesser auf der Laufzugewandten Seite massgeblich ist, sollte jedem bekannt sein, der sich an das Vermessen der Waffe macht. Mein 686er und beide M14 haben bei mir .358er Durchmesser am vorderen Ende. Auf .358 kalibrierte Bleigeschosse lassen sich mit mässigem Kraftaufwand von hinten nach vorne durch die Trommel schieben. Die Büchsenmacher haben hierfür Metallzylinder, die sie durch vordere Seite der Trommelbohrungen schieben.

Die Trommelbohrung .357 Magnum sollte durchgehend fast den gleichen Durchmesser haben (Laufseitig 9,68 bis 9,71mm und hinten 9,65 bis 9,67mm), nur so zu Info. Und hier gehts soweit ich das mitbekommen hab den Zugdurchmesser Laufs festzustellen, um die passende Geschossgröße zu finden, und dafür ist der Durchmesser der Bohrungen in der Trommel egal, weil viel zu groß. Ich frag mich echt was du machst oder meinst :think:

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Re: bleidurchtrieb - wie was wann und wo?

Beitrag von 45er » Di 9. Dez 2014, 22:17

Also yoda ganz im Ernst und ohne Sarkaskus: Beim Abfeuern einer Patrone im Revolver muss das Geschoss zuerst die vordere Trommelbohrung passieren. Hierbei nimmt das Geschoss für den Fall, dass es nicht zu klein gewählt wurde den Durchmesser dieser Bohrung an, wird also "zwangskalibriert" . Dann erst tritt das Geschoß in der Übergangskonus in den Lauf ein und passt sich dessen Zügen und Feldern an. Wenn du jetzt z.B. ein .359er Geschoß verwenden würdest, würde nix passieren, ausser dass die Patrone vielleicht nicht in die Trommel passt - extrem grenzwertige Ladungen mal ausgeschlossen. Wenn der Lauf aber größer als die Trommelbohrung ist, hast du ein Problem: Das Geschoss passt nicht richtig, egal wie gross du den Geschoßdiameter gewählt hast, weil sich der Durchmesser auf den Trommeldiameter verkleinert hat. Wenn die Trommelbohrungen erheblich unterschiedlich groß sind, wird das Ding nie richtig gut schießen. Am bekanntesten ist dieses Phänomen bei älteren SAA (Colt Peacemaker).

Ich sauge mir solche Sachen nicht aus den Fingern. Du kannst das auf Englisch gerne nachlesen. Im Lyman Bullet Cast Handbook 4. Edition auf Seite 52 wird auf die Problematik näher eingegangen. In diesem Kapitel geht es übrigens darüber, wie man den richtigen Diameter für ein Geschoss auswählt.... ;)

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Re: bleidurchtrieb - wie was wann und wo?

Beitrag von 45er » Di 9. Dez 2014, 22:26

Die Trommelbohrung .357 Magnum sollte durchgehend fast den gleichen Durchmesser haben (Laufseitig 9,68 bis 9,71mm und hinten 9,65 bis 9,67mm), nur so zu Info.

Also ich habe gemessen: 0,358 Zoll vorne. Ich glaube nicht, dass du vorne gemessen hast. Wenn a jede Kammer an halben mm Luft zum Geschoss hätte, wäre mit der Waffe kein Blumentopf zu gewinnen.

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Re: bleidurchtrieb - wie was wann und wo?

Beitrag von yoda » Di 9. Dez 2014, 23:37

Ich beziehe mich auf die Maße gemäß C.I.P Tabellen und da darf ein .357 magnum Patronenlager ganz vorne wo die Hülse aufhört um die 9,67mm haben, ein .357 Geschoss darf lt. C.I.P MAXIMAL 9,15mm haben. Das Geschoss muss immer zumindest um die Wandstärke der Hülse kleiner sein sonst würde es ja nicht ins Patronenlager bzw. in die Trommel passen, somit kann sich ein Geschoss auch nie an das Maß am Ende der Trommel anpassen weil es vorher schon deutlich keiner sein muss um überhaupt reinzupassen.

Mehr will ich dazu garnicht mehr sagen weil du offensichtlich nicht die geringste Ahnung hast wovon du redest, von deinen Messergebnissen ohne Kaliberangabe mal ganz abgesehen. Ich hab die .357 nur mal als Beispiel genommen weil ich mir gedacht habe, damit könnte ich dir irgendwie begreiflich machen was ich meine. Wenn das Geschoss zu groß für den Lauf ist kanns den Lauf zerlegen, deswegen gibts ja Maximalmaße für Geschosse und Minimalmaße für Patronenlager und Läufe.

Hast du schon jemals irgendwas wiedergeladen ? Wenn ja würde mich Kaliber und Geschossdurchmesser(die Herstellerangabe) interessieren.

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Re: bleidurchtrieb - wie was wann und wo?

Beitrag von 45er » Mi 10. Dez 2014, 04:58

Na Yoda, siehst du so habe ich mir das gedacht. Dann pass mal deine Patronen schön an die Tabelle an. Messen würdest du gar nicht müssen. Es würde reichen, wenn du ein Geschoss von hinten nach vorne durch die Trommel schieben würdest. Dann würdest du gleich bemerken, was du hier schreibst. Kaliberangabe: Ein 686er im Kaliber .357 Mag und zwei M14 im Kaliber .38 special.

Das ist aber unterm Strich egal, die Prozedur ist bei allen Kalibern die gleiche. Wiederlader bin ich seit 1993.

Besser als ich es Dir oben erklärt habe kann ich es nicht. Ich habe dir sogar eine Fachquelle genannt. Nachmessen oder Nachlesen willlst du oder kannst du offensichtlich nicht. Brauchst auch nicht. Wenn einer mit der Information was anfangen will, kann er das tun. Ich bin an dieser Stelle hier raus.

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Re: bleidurchtrieb - wie was wann und wo?

Beitrag von doc steel » Mi 10. Dez 2014, 06:27

hörts auf zum hakeln, es zwa!
mir gehts um a pistole.

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Re: bleidurchtrieb - wie was wann und wo?

Beitrag von yoda » Mi 10. Dez 2014, 08:54

doc steel hat geschrieben:hörts auf zum hakeln, es zwa!
mir gehts um a pistole.

Das hat damit nix zum tun, die Angabe der Geschossdurchmesser richtet sich nach dem Patronenlager/Trommel ist falsch und gefährlich, das kann man so nicht stehen lassen. Deswegen schiebt man ja ein Stück Blei durch den Lauf um den genauen Durchmesser ermitteln zu können.

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Re: bleidurchtrieb - wie was wann und wo?

Beitrag von Xandl » Mi 10. Dez 2014, 09:03

Vergiss die komische Bibel.... auf der Mündungsseite reinklopfen. Der Schreiber hat einen Klopfer!

Du nimmst ein Bleigeschoß und machst die Beschichtung weg, falls vorhanden. Dann gibst dem Geschoß mit dem Nudelwalker eine auf die Nase damit es geringfügig dicker wird, wirklich nur geringfügig, so um die .002". Dann wird der Lauf innen mit dünnem Öl eingeschmiert und das Geschoß vom Patronenlager her eingeschlagen. Wenn es ein paar Zentimeter drinnen ist, Geschoß wieder Richtung Patronenlager rausschlagen.
Wenn das Geschoß unbeschichtet ist, kannst du dir das mit dem Nudelwalker sparen. Durch die Klopferei wird es eh dicker.
So machen es viele.

Die einfachere Methode ist ein verkupfertes Geschoß, zb LOS nur mit einem starken Zündi in den Lauf ballern und nach hinten herausschlagen, so wie es halt passiert, wenn man beim Wiederladen gepfuscht hat.

Alex

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Re: bleidurchtrieb - wie was wann und wo?

Beitrag von Sandville- » Mi 10. Dez 2014, 09:45

Die Sache mit dem Zündi ist eine srhr gute Idee!

Nur warum gerade nach hinten wieder hinausschlagen?

Und welchen Anlass habt ihr, bei euren Pistolen die Laufdiameter zu messen, gibt es da so eine große Streuung?

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Re: bleidurchtrieb - wie was wann und wo?

Beitrag von doc steel » Mi 10. Dez 2014, 09:52

Xandl hat geschrieben:Vergiss die komische Bibel.... auf der Mündungsseite reinklopfen. Der Schreiber hat einen Klopfer!

Du nimmst ein Bleigeschoß und machst die Beschichtung weg, falls vorhanden. Dann gibst dem Geschoß mit dem Nudelwalker eine auf die Nase damit es geringfügig dicker wird, wirklich nur geringfügig, so um die .002". Dann wird der Lauf innen mit dünnem Öl eingeschmiert und das Geschoß vom Patronenlager her eingeschlagen. Wenn es ein paar Zentimeter drinnen ist, Geschoß wieder Richtung Patronenlager rausschlagen.
Wenn das Geschoß unbeschichtet ist, kannst du dir das mit dem Nudelwalker sparen. Durch die Klopferei wird es eh dicker.
So machen es viele.

Die einfachere Methode ist ein verkupfertes Geschoß, zb LOS nur mit einem starken Zündi in den Lauf ballern und nach hinten herausschlagen, so wie es halt passiert, wenn man beim Wiederladen gepfuscht hat.

Alex

danke!
die idee mit dem zünder gefällt mir.

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Re: bleidurchtrieb - wie was wann und wo?

Beitrag von 45er » Mi 10. Dez 2014, 18:32

Für die, die es interessiert habe ich noch mal ein paar Bilder gemacht.
zuerst die Ausgangskandidatenvon links nach rechts: 180grs Saeco FP beschichtet, dito kalibiert und gefettet, Lyman 358311 158 grs RK und Lyman 358495 141 grs WC, alle auf .358 kalibiert
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Dann die Geschosse von hinten in der Trommel:
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Von vorne sieht das so aus:
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Fertige Patronen fallen von vorne auch nicht durch, sondern stehen mit dem Geschoss an. Man beachte die Abstufung vorne in den leeren Kammern:
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Die Trommelbohrung hinten gemessen in mm:
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Die Trommelbohrung vorne gemessen in Zoll:
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Ein gemessenes Geschoß:
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Eine Anleitung:
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Und was auf 25 m mit 20 Schuss stehend freihändig dabei rauskommt:
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