Unterschiedliche Erfahrungen zwischen 5 und 6 Zoll Lauflänge

Rund um den Schiesssport: Technik, Erfahrungen, Tipps und Tricks
Antworten
Benutzeravatar
Mindfreeq
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1483
Registriert: Fr 19. Aug 2016, 14:47

Unterschiedliche Erfahrungen zwischen 5 und 6 Zoll Lauflänge

Beitrag von Mindfreeq » So 30. Jun 2019, 10:37

Servus

Wie schon kurz in Kurze Frage Kurze Antwort gefragt. Dachte ich ein eigener Thread dafür wäre vielleicht übersichtlicher.
Ich stelle mir die Frage ob der eine Zoll Lauflänge respektive längere Visierlinie wirklich so sehr ins Gewicht fällt das man daraufhin den optischen Aspekt vernachlässigen sollte. 6" Zoll Waffen finde ich bis auf wenige Ausnahmen nicht sehr schön. Sehe aber am Stand bei den Bewerben das die Leute mit den 6" Zoll Waffen (Sig 210 etc) immer ganz vorn mit dabei sind.
Vermutlich sind genau soviele mit 5" Waffen vorn mit dabei es wäre mir aber nicht wirklich aufgefallen.

Derzeit besitze ich die Shadow 1 mit 4,5" Lauflänge, bilde mir ein das ich mit der 5" 1911er besser Zurecht kam bzw bessere Ergebnisse hatte. Jetzt hat man mir gesagt das der halbe Zoll nicht einmal auffällt.

Wie sind eure Erfahrungen? Wie war der Umstieg von 4,5" auf 5" oder gar 6"? Lohnt es sich?
Wenn jemand jetzt schon "gut" mit einer Glock oder Shadow schießt, schießt er dann mit einer x-six noch besser? Wo reihen sich die 4,5" Schützen auf den Ergebnisslisten ein? (mir ist klar das es hier sehr viel aufs Training ankommt und einer mit 100 Stunden Glock Training besser schiessen wird als jemand der erst 5 Stunden mit seiner x-six geschossen hat)

Hintergrund ist, ich muss wissen ob meine nächste Waffe eine 6" wird ;)

Lg
Guns are like Potato Chips, you can't have just ONE... :mrgreen:

Benutzeravatar
cas81
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 3670
Registriert: Fr 17. Apr 2015, 17:44
Wohnort: Wien

Re: Unterschiedliche Erfahrungen zwischen 5 und 6 Zoll Lauflänge

Beitrag von cas81 » So 30. Jun 2019, 10:51

Für mich ist Balance ist die halbe Miete. 6 Zoll sind in meiner Hand kopflastig und damit fühle ich mich nicht wohl. Ich treffe auch mit einer G19 besser als mit einer G34, aus o. g. Grund. Die rein technischen Benefits werden ggf - wie so oft - durch die subjektive Komponente verdrängt. Das heißt, du musst es schon selbst probieren. Und zwar nicht nur für ein oder zwei Magazine, denn ein bisschen auf die Waffe einstellen musst du dich schon können. Visier, Abzug, Balance, Handlage wiegen mMn wesentlich schwerer, als ein Zoll Lauflänge und Visierlinie. Und wenns mit einer fescheren Waffe mehr Spaß macht, dann ist auch das ein Faktor.
GTRRU - Gumbear Tactical Rapid Response Unit
Beiträge zu rechtlichen Themen entsprechen meiner persönlichen Einschätzung und sind nicht als Rechtsberatung, verbindlicher Ratschlag, oder sachkundige Auskunft zu betrachten.

doorman
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 951
Registriert: Mo 14. Feb 2011, 11:10
Wohnort: Wien

Re: Unterschiedliche Erfahrungen zwischen 5 und 6 Zoll Lauflänge

Beitrag von doorman » So 30. Jun 2019, 10:55

Würde sagen das kann man so pauschal nicht sagen.
Kommt auf die Präzision der Waffe an, ob du damit umgehen kannst, ob sie dir gut liegt, wie gut du als Schütze bist,...
Sagen wir mal alle Faktoren sind optimal, dann wirst du mit einer längeren Visierlinie genauso gut treffen wie mit einer kürzeren (ausgenommen Subnose).
Aber wenn, wie bei sehr vielen Schützen, nicht alle Faktoren optimal sind, wieso solltest du es dir dann mit einer kürzeren Visierlinie schwerer machen?
Desto höher die Entfernung zur Scheibe desto besser ist die längere Visierlinie.
Alles Vorausgesetzt, es ist die Waffe die dir gut liegt!
Numquam retro
.22 / 9mm / .38 Spec / .357 Mag / .45 LC / .454 Cas / .460 S&W / .223 / .308 / .338

bino71
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 4046
Registriert: Mi 4. Jun 2014, 12:41
Wohnort: NÖ / Wiener Becken

Re: Unterschiedliche Erfahrungen zwischen 5 und 6 Zoll Lauflänge

Beitrag von bino71 » So 30. Jun 2019, 12:08

Es sind viele Faktoren zu beachten:
Gewicht der Waffe, Kopflast, eigene Kraft, Konzentration und vieles mehr

Theorie: Nimmt man den Menschen außer acht, dann ist die Antwort, je länger die Visierlinie, umso weiter bist vorne dabei.
In der Praxis kommt noch viel dazu: Will haben Faktor, Aussehen (ich find zB die meisten 6" schirch),...

Benutzeravatar
Mindfreeq
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1483
Registriert: Fr 19. Aug 2016, 14:47

Re: Unterschiedliche Erfahrungen zwischen 5 und 6 Zoll Lauflänge

Beitrag von Mindfreeq » So 30. Jun 2019, 14:01

Sicher müssen die anderen Komponenten auch alle sitzen. Richtiger Waffengriff, Finger mittig am Abzug, Kimme und Korn in einer Linie, Korn scharf sehen, vom Schuss überraschen lassen und nicht zucken und das bei jedem Mal schiessen. Dann sind wir auch im 10er wenn alles klappt.

Ich Frage mich nur, ob der Umstieg von 4,5" bzw 5" auf 6" einen Unterschied macht wie das wechseln eines 2,5 kg Abzugs auf einen mit 1,2 Kg oder ähnlichem.
Gewisse Dinge bringt man halt mit Sportpistolen immer wieder in Verbindung, 1 Kilo Abzug, Sa only, Checkering, G10 Griffschalen und natürlich auch 6" Lauflänge. Wie gesagt Optisch sagt mit 6" überhaupt nicht zu (Ausnahmen sind Revolver). 5" Waffen sind einfach schön ;)
Guns are like Potato Chips, you can't have just ONE... :mrgreen:

FFWGK
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 840
Registriert: Mo 18. Dez 2017, 14:46

Re: Unterschiedliche Erfahrungen zwischen 5 und 6 Zoll Lauflänge

Beitrag von FFWGK » So 30. Jun 2019, 14:13

Schau dir mal eine Walther GSP an und all deine Fragen sind beantwortet.
Die ist so wie sie ist, weil sie so sein muss.

Die Erfahrungen kannst dann auf GK umlegen.
Im Forum zu diskutieren ist wie mit Tauben Schach zu spielen.

Benutzeravatar
McMonkey
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 2368
Registriert: Fr 6. Dez 2013, 22:24

Re: Unterschiedliche Erfahrungen zwischen 5 und 6 Zoll Lauflänge

Beitrag von McMonkey » So 30. Jun 2019, 19:01

Es ist ein Balace-Akt so wie es bino71 geschrieben hat. Eine längere Visierlinie "macht auch die Fehler/Streukreise kleiner" die aus dem reinen Visierfehler entstehen. Das Können des Schützen spielt hier eine große Rolle. Die GSP ist insofern ein Sonderfall - und kann damit nicht auf das Großkaliber Schiessen umgelegt werden - da das Gerät nebst seiner außergwöhnlichen "Eigenpräzision" auch noch einhändig mit Handballenauflage geschossen wird. Dieser Umstand ist schon allein gesehen eine Präzisionssteigerung. Der kurze Lauf und die Ausgewogenheit des Sportgerätes, da braucht es keine weitere Lauflänge.
Also für mich - aus meiner Erfahrung - zusammengefasst...
Es gibt ein paar Wunderkinder die mit jeder Lauflänge Die Zehner auffressen. Für die jenigen, die das richtige Treffen nie lernen, weil unbegabt oder sie es gar nicht wollen ... macht eine längerer Lauf keinen Sinn. Die Summe der Schützenfehler sind so manigfaltig, dass es zu keiner Verbesserung kommen kann. Für die, die ambitioniert weiterkommen wollen, ist jeder Millimeter ein Gewinn.

Da wär dann noch das optische. Nun so schlecht schauen die langen auch nicht aus. Und läßt man auch den Glauben weg, dann bleibt am Ende ganz klar ein 6Zoll Lauf über.
Was man nicht tut, geschieht auch nicht.

Benutzeravatar
Steinscheißer Karl
.308 Win
.308 Win
Beiträge: 425
Registriert: Do 12. Jan 2017, 15:29
Wohnort: Ankh-Morpork

Re: Unterschiedliche Erfahrungen zwischen 5 und 6 Zoll Lauflänge

Beitrag von Steinscheißer Karl » So 30. Jun 2019, 19:09

Auch von mir ein eindeutiges "kommt darauf an ".

Die Erfahrung, die ich gemacht hab, ist irgendwie seltsam.
1. Waffe: Shadow 2. Mit ihr habe ich mich hinaufgearbeitet, bis ich konstant über 90 von 100 auf der Präzischeibe (nicht die Schnellfeuer/Duell !) auf 25m war. War im Übrigen sehr zuträglich für den IPSC Einstieg.
2. Waffe: 6" Revolver .357. Anfangs gestreut, dass es eine wahre Freude war. Griff und letztendlich auch Korn getauscht: passt. 90 von 100 regelmäßig sind drinnen.
3. Waffe 1911 in 5" in .45 natürlich. Anfangs unglaublich getroffen, im Laufe der Zeit hat meine Leistung nachgelassen.
4. Waffe: S&W 41 in .22. in 6". Seit Beginn ein Traum!

Von Gefühl her (emp)finde ich keinen Visierunterschied (der Länge geschuldet) zwischen Shadow/1911 und Revolver/M41.

Vielmehr glaube ich, dass man damit besser trifft, womit man mehr trainiert.

Meine persönlichen Komfotpräferenzen sind mittlerweile an absolut 1. Stelle der Griff(deswegen hab ich auf 3 von 4 Aftermarket Griffe) und danach der Abzug.

Benutzeravatar
gunlove
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 6918
Registriert: Do 15. Nov 2012, 16:29
Wohnort: Niederösterreich

Re: Unterschiedliche Erfahrungen zwischen 5 und 6 Zoll Lauflänge

Beitrag von gunlove » So 30. Jun 2019, 20:29

Es gibt mehrere Faktoren die mMn. mehr Einfluss auf die Präzision haben als ein Zoll Lauflänge mehr oder weniger.
Das beginnt beim Schützen selbst (Sehstärke, Konzentration .... usw.), geht über seine persönlichen Vorlieben (z. B. gibt es Schützen die eine vorderlastige Waffe bevorzugen, andere können damit gar nicht) und endet bei der Waffe (Griff, Visierung, Gewicht, Abzugsverhalten .... usw.).
Was wirklich was bringt, Steinscheißer Karl hat es schon erwähnt, ist regelmäßige Übung. Das bringt mMn. mehr als ein Zoll Lauf- bzw. Visierlinie!
Ihr nennt mich Menschenfeind, weil ich Gesellschaft meide, Ihr irret euch, ich liebe sie.
Doch um die Menschen nicht zu hassen, muss ich den Umgang unterlassen.
(Caspar David Friedrich 1774-1840)

Alaskan454
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 5270
Registriert: Mi 13. Feb 2019, 11:57

Re: Unterschiedliche Erfahrungen zwischen 5 und 6 Zoll Lauflänge

Beitrag von Alaskan454 » So 30. Jun 2019, 21:06

Ja das Training ist sicher am wichtigsten und es gibt Schützen die mit 4 Zoll super treffen und andere die mit 6 Zoll "nix" treffen,das kann man am Stand ja immer wieder beobachten. Ich glaube auch das es da stark auf den einzelnen Schützen ankommt,was ihm besser liegt und vor allem seinem Trainingsaufwand mit genau dieser Waffe. Wenn man wirklich auf hohem Niveau schiesst kann das 1 Zoll sicher das Quäntchen zwischen den ersten Plätzen ausmachen. Aber z.b. bei einem Anfänger der Abzugsfehler macht oder eine schlechte Haltung etc hat wird es trotz 6 Zoll bei weitem nicht für's Stockerl reichen.

Spitfire
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 638
Registriert: Mo 4. Dez 2017, 10:24

Re: Unterschiedliche Erfahrungen zwischen 5 und 6 Zoll Lauflänge

Beitrag von Spitfire » So 30. Jun 2019, 22:42

Hi!

2" Revolver sind gleich präzise wie 10" Revolver, wage ich zu behaupten - solange beide technisch einwandfrei und die Ladungen für die Waffe optimal sind.

Die längere Visierlinie erleichtert vielen Schützen das Zielen.

Längerer Lauf = etwas weniger Mündungsknall und weniger Rückstoß. Kopflastig = weniger Hochschlag.

Ob es dir das Schießen erleichtert?

Finds raus :-) Der schönste Weg ist die Praxis!

Lass uns bitte wissen, was es wurde - kauf dir nur nix, was dir nicht gefällt.

Oder verkaufs mir nach wenigen Monaten mit heftigem Wertverlust ;))
Stay safe!

Benutzeravatar
fivemullahfacepalm
9mm Para
9mm Para
Beiträge: 30
Registriert: Mi 19. Jun 2019, 18:39

Re: Unterschiedliche Erfahrungen zwischen 5 und 6 Zoll Lauflänge

Beitrag von fivemullahfacepalm » Mo 1. Jul 2019, 06:41

Fünf oder sechs Zoll ist vollkommen egal. Unterschiede sind rein subjektiv.

Antworten