Entscheidungshilfe Sniperrifle Tikka vs. Remington

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Ing. Michael Mayerl
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Re: Entscheidungshilfe Sniperrifle Tikka vs. Remington

Beitrag von Ing. Michael Mayerl » Mi 23. Feb 2011, 21:53

Hallo Leute

Sorry, dass ich in letzter Zeit mit Abwesenheit glänze aber nach 1 Woche krank tu ich mir schwer mit dem doppelten Arbeitspensum und nachdem ich ja normal schon im 2 Schicht Betrieb arbeite und unsere Erdentage so einen mädchenhaften 24 Stunden Tag haben ists derzeit etwas stressig.

Rem und Tikka sind beides tolle Waffen und beide schießen super.
Wenn man mit einer out of the box Waffe klar kommt, wird man mit beiden glücklich sein.

Aber sobald man etwas höhere Ansprüche entwickelt und einen besseren Schaft, Abzug, Sicherung etc haben will, hat man beim Tikka einfach nur Nachteile und beim Rem die Qual der Wahl an After Market Nachrüst und Tuningteilen.
Auch gibts das Rem700 System bereits seit vielen Jahrzehnten und die Teileversorgung dieser meistverkauften Waffe wird noch viele Jahrzehnte sichergestellt sein. Selbst wenn Rem mal die Herstellung einstellt - viele Custom Nachbauer hochwertiger 700èr Systeme werden wohl noch 100 Jahre weiterproduzieren weils einfach eine gute einfache und vor allen gängige Standardplattform ist.

Und was jetzt villeicht einige erschreckt: Remington Läufe werden auch gehämmert !!!
Aber nicht alle - manche Custom Shop Geschichten bekommen gedrückte Läufe bzw teils auch Shilen Läufe. Schießen tun alle sehr gut - ich persönlich bevorzuge aber gehämmerte weil maßhaltiger und gleichmäßiger. Über die Lebensdauer kann man streiten - ich behaupte ein gehämmerter Lauf brennt im Übergangsbereich genausoschnell aus wie andere. Aber auch die richtige Reinigung des Laufes hat einen sehr hohen Einfluss auf die Präzision deshalb kann man da nix pauschalieren....

Zur Präzision von Rem Läufen:
Hier das Schussbild aus einer meiner AICS Büchsen.
Die Munition ist handgeladen und Aufgrund einer Diskussion in einem anderen Forum habe ich sogar einen lustigen Test gemacht.
- PRVI Hülse out of the box
- CCI BR2 Zündh
- 41,5grain N140
- Sierra MK 168 mit 1mm rotationslosen Geschossweg

Und das Geschoss habe ich absichtlich mit einer Lee Matrize gesetzt weil die nicht sehr präzise setzen und einen großen Rundlauffehler erzeugen (das war der Grund des Tests - Einfluss vom Rundlauffehler auf die Schussleistung).
Die Messung ergab an der Geschossspitze bis zu " 0,5mm " Ausschlag - auf dem Tisch gerollt hat man den Ausschlag schön gesehen. Also wirklich schlechteste Vorraussetzungen - bis auf das bewährt präzise Geschoss und die bewährte Pulverladung !!!

Hier das Schussbild. Exakt 20mm - es hat sogar geschneit und nach dem 3 Schuss gabs Hitzeflimmern weils draussen kalt war.
Mit guten Hülsen und präzise gesetzten Geschossen wären sicher 10 - 15mm drinn aber mehr als treffen tut man damit ja auch nicht oder ;)
Das Geheimniss für gute Schussleistung liegt nicht immer in der Waffen Marke - am wichtigsten ist es die Munition an die Waffe anzupassen - darin liegt das größte Potential.

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Re: Entscheidungshilfe Sniperrifle Tikka vs. Remington

Beitrag von Lichtgestalt » Sa 26. Feb 2011, 17:33

Dann müsste die Schlußfolgerung lauten, eine getunte Remy ist besser als eine Tikka von der Stange oder ?

@ Hrn. Ing. Mayerl: werden Remmy-Läufe verwendet oder ist das eine Eigenproduktion?

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Ing. Michael Mayerl
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Re: Entscheidungshilfe Sniperrifle Tikka vs. Remington

Beitrag von Ing. Michael Mayerl » Sa 26. Feb 2011, 19:06

Lichtgestalt hat geschrieben:Dann müsste die Schlußfolgerung lauten, eine getunte Remy ist besser als eine Tikka von der Stange oder ?

@ Hrn. Ing. Mayerl: werden Remmy-Läufe verwendet oder ist das eine Eigenproduktion?


Out of the box hat die Tikka meiner Meinung nach die Nase etwas vorn.
Getunt dann wieder die Remington bzw bei der kann man überhaupt was tunen bzw es gibt After Market Zubehör - bei der Tikka sieht es da dünn aus.

In dem Fall ists ein gehämmerter Rem Lauf der von mir geläppt wird und eine 11° Matchmündung erhalten hat. Die schießen mit guter Muni normal 1/2 MOA.
Die Verschlusswarzen sind auch eingeläppt, das ist auch besonders wichtig.

Hier ein Schussbild von einer meiner gehämmerten Läufe (EU Produktion). Auch geläppt aber etwas dünnere Laufkontur.
Schoss mit der ersten Laborierung auch geradeaus - aber wie schon erwähnt: wenn ein Lauf ok ist (sprich maßhaltig, gleichmäßig, geläppt, Geschossübergang perfekt geschnitten und 11° Matchmündung) und sind Bettung, Montage und ZF ok - dann ist für den Streukreis nur mehr die richtige Anpassung der Laborierung entscheidend. Wer lange tüftelt und probiert schafft aus so einem Lauf unter 10mm Streukreise - faule Wiederlader hören bei 20mm auf und gehen damit schießen :lol:
Ein Kunde von mir hat mal 3 Wochen getüftelt bis er bei 20mm / 300m war !!! Dann war er zufrieden. Angefangen hat er mit Labos die bei über 100mm / 300m waren - und Schritt für Schritt hat er einfach alle Geschoss / Pulverkombis durchprobiert - und das mit einer Custom "Jagdbüchse" mit mittlerer Laufkontur - kein 10kg Snipergewehr.
Hängt auch immer von den Anforderungen ab und wie groß das Ziel ist bzw die Wertung bei den Wettkämpfen....
Deshalb betone ich auch immer, dass eine Schussleistungsgarantie mit Fabriksmunition eine Laienanforderung ist denn eine Waffe kann man nicht an eine Fabrikspatrone anpassen :!:

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buckshot

Re: Entscheidungshilfe Sniperrifle Tikka vs. Remington

Beitrag von buckshot » Sa 26. Feb 2011, 21:36

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Zuletzt geändert von buckshot am Fr 25. Nov 2011, 15:05, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Entscheidungshilfe Sniperrifle Tikka vs. Remington

Beitrag von Maggo » So 27. Feb 2011, 11:03

So gesehen hat natürlich die Remmy Vorteile.Man hat ein recht gutes System und eine Waffe die recht günstig ist und sie einfach tunen kann und sie nach eigenen Geschmack gestalten kann.

Aber eben man muss die Kosten bedenken das man eine gute Waffe bekommt.
Von der Tikka kann man zumindest behaupten das die qualitativ gesehen auf hohen Neivau ist und eben vieles an Tuning nicht so nötig ist was es aber bei der Remmy vonnöten wäre.
Die entscheidung ist eine schwere. ;)
Wer mit Halbautomaten Schießt ist zu faul zum Repetieren! :D

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Re: Entscheidungshilfe Sniperrifle Tikka vs. Remington

Beitrag von buckshot » So 27. Feb 2011, 12:12

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Zuletzt geändert von buckshot am Fr 25. Nov 2011, 14:10, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Entscheidungshilfe Sniperrifle Tikka vs. Remington

Beitrag von quildor82 » So 27. Feb 2011, 13:11

Haben Sie noch Sex oder spielen Sie schon Golf ? :mrgreen:
"mit einem netten wort und einer pistole erreicht man mehr, als mit einem netten wort allein .."
Al Capone *17.01.1899 - †25.01.1947



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Re: Entscheidungshilfe Sniperrifle Tikka vs. Remington

Beitrag von Varminter » Mo 28. Feb 2011, 15:13

quildor82 hat geschrieben:Haben Sie noch Sex oder spielen Sie schon Golf ? :mrgreen:



:think: Ab einem gewissen Alter vergisst man den Unterschied eh... bei beiden Sportarten locht man ein... :mrgreen:

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Re: Entscheidungshilfe Sniperrifle Tikka vs. Remington

Beitrag von kemira » Mo 28. Feb 2011, 15:25

...19 Löcher hintereinander überlebst in dem Alter eh nur noch beim Golf oder beim Schießen.

Von wegen "zuerst den Teil hinterm Schaft tunen" - jo stimmt.
Ich hab da ne weitgehend serienmäßige Remy 700 VLS, lediglich mit Timney-Abzug, mit der gehen mit Qualitätsmuni, wenn der Maschinist alles richtig macht, auf 100m 5 Schuß hintereinander in ein Loch. Wenn der Maschinist wixt sinds gleich mal 2, 3, 4cm, je nachdem wie stark der Maschinist Quatsch macht.
Was soll ich an dem Gewehr noch tunen, das läuft weit besser als ich.
Wenns mal nicht läuft kann ich mich selber watschen und brauch nix am Gwehr rumzumosern.

Just my 2 Cents...

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Re: Entscheidungshilfe Sniperrifle Tikka vs. Remington

Beitrag von Ing. Michael Mayerl » Sa 5. Mär 2011, 20:21

Hallo Leute

Heutiges Schussbild aus der vorher angeführten AICS Remy mit geläppten Rem Lauf.
Diesmal hab ich die Geschosse mit der Forster Setzmatrize gesetzt (0,05mm Rundlauf) und die Zündglocken nachgefräst.

Mit 11,5mm Streukreis / 5 Schuss bei leichtem Wind kann man dann schön langsam zufrieden sein ;)

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Re: Entscheidungshilfe Sniperrifle Tikka vs. Remington

Beitrag von Reaper » Mo 25. Jun 2012, 23:12

Was isses denn letztzlich geworden?
"Der Euro muss platzen, sonst finden wir uns in einem sozialistischen Zwangssystem wieder."
(Prof. Max Otte)

manfred
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Re: Entscheidungshilfe Sniperrifle Tikka vs. Remington

Beitrag von manfred » Di 26. Jun 2012, 14:12

Probier einmal welche Waffe dir besser vorkommt, beim Rem 700 etwa bekommst Zubehör soviel und was du möchtest

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Re: Entscheidungshilfe Sniperrifle Tikka vs. Remington

Beitrag von buckshot » Di 26. Jun 2012, 15:58

manfred hat geschrieben:Probier einmal welche Waffe dir besser vorkommt, beim Rem 700 etwa bekommst Zubehör soviel und was du möchtest


ich wage zu behaupten, dass der fred nicht mehr ganz aktuell ist...- er hat sich vor über einem jahr schon entschieden ;-)

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Re: Entscheidungshilfe Sniperrifle Tikka vs. Remington

Beitrag von Reaper » Di 26. Jun 2012, 17:14

Janu und?
"Der Euro muss platzen, sonst finden wir uns in einem sozialistischen Zwangssystem wieder."
(Prof. Max Otte)

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Re: Entscheidungshilfe Sniperrifle Tikka vs. Remington

Beitrag von buckshot » Di 26. Jun 2012, 23:11

nix tikka ;-)

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