Beitrag
von Freischütz » Do 28. Apr 2011, 11:57
Charles hat vollkommen recht.-Ich selber bin vor zwei Jahren zum Slug-Schießen gekommen;ein Jahr davor hatte ich zum ersten Mal etwas vom Lyman-Sabot Slug vernommen.Damals hat mir ein Praktischer-Flintenschütze davon erzählt,und ich dachte zunächst,er verarscht mich,als er von einem hochpräzischen Flintenlaufgeschoss erzählte und von seinen Schussbildern.Das hatte alles,was ich im Jägerkurs über Flintenlaufgeschosse gelernt hatte über den Haufen geworfen.Etwa ein Jahr später habe ich meine erste Remington 870 mit gezogenem Lauf erworben,undeinige Wochen danach eine Benelli Nova Slug,auch gezogen.Da habe ich mich dann näher damit befasst,und auch Patronen gestopft.Ich bin sehr überrascht gewesen,daß ich,sogar auf 100m Schussbilder hatte,wie bei einer gewöhnlichen Kugelbüchse.Und auch später auf der Jagd bin ich nach meiner ersten Wildsau überzeugt gewesen.Okay,ich musste zuvor einiges an Fabrikaten und Laborierungen ausprobieren,bis ich meine persönlichen Favoriten bei der Fabrikmunition gefunden hatte;für den Stand und das "Fahrschwein" auf 50m Geco Competition Slug,und für die Jagd und den 100m Stand,Bascheri&Pellagri mit dem Palla Guarlandi-Geschoß.Das sind ganz hervorragende Patronen,aber auch nicht ganz billig,obwohl in ihrer Klasse die günstigsten.-Da bleibt es natürlich nicht aus,daß man sich dann lieber mit "Selbstgedrehten" befasst,um nicht so viel für "Aktive" ausgeben zu müssen.Und da ist mir eben wieder das Lyman-Sabot Slug in den Sinn gekommen,jenes riesige "Diabolo!,welches im Winchester-Schrotbecher verladen,die Augen der Mit-Schützen groß werden lässt,und das selbst aus glatten Flintenläufen.Diese müssen zwar 00-Choke haben,also Zylinderbohrung,aber auch die stehen den Kugelbüchsen in nichts nach.Auch jagdlich haben diese langsam fliegenden Batzen bei den rasanten kleinen Geschossen "die Nase vorn".Sie geben ihre Energie an den Wildkörper ab,und verursachen so wenig Wildbretverlust,in Form von Hämathomen z.B.-Warum dann das Flintenpatronen-Laden und -wiederladen bei uns so stiefmütterlich behandelt wird?Und schließlich,wer einen Selbstlader sucht,für Drückjagd,Nachsuche ,oder sonstwie,der findet eher preiswerte Selbstladeflinten,-Franchi,Browning,Savage,etc.-als Selbstladebüchsen.Ich selbst habe zwei Franchis aus Nachlässen bei EGUN erworben,für weniger als 200Euro;da lasse ich mir vom Büchsenmacher den Choke ausreiben,-das kostet etwa 70Euronen-,um einen Zylinderlauf zu haben,der dann mit selbstgestopften "Lyman`s" oder B&P gefüttert wird,und habe so eine sehr preisgünstige Jagdwaffe.
Übrigens,wer dem mal verfallen ist,dem öffnen sich Möglichkeiten ohne Ende.Ich selber will da dann mal mit Zinkgeschossen experimentiern,wegen der leidigen Blei-Themen.Zink kann man als Reifenauswuchtgewichte kaufen,schmelzt sie ein und gießt sie in der Wusch-Kokille,anschließend als Slug mit Schrotbecher verladen...
Oder wir tun es dem Büffeljäger Billy Dixon gleich,stopfen unsere 70er oder 76er-Patronen bis oben hin mit Schwarzpulver;der Schwarzpulver-Bums macht weniger Krach als der mit Nitropulver,weil ein tiefer satter Donnerhall,anstelle des peitschenden Nitropulver-Knalls.Das beunruhigt weniger im Revier....
Es gibt also viele gute Gründe,sich mit dem "Flinten"-Patronenladen näher zu beschäftigen.